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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter
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Aber nicht raffiniert genug, um uns zu täuschen«, konterte ich hart. »Sie können vor Gericht noch einmal die gleiche Masche reiten. Aber bis dahin werden wir die Beweise Stück für Stück in Händen haben.«
    »… und entdecken, daß Sie einem Justizirrtum Vorschub leisten«, widersprach er, »ich bin genauso unschuldig wie Sie. Cannon & Co heißt die Verbrecherclique. Ich war dabei, die letzten Beweise zu sammeln.«
    »Sie sind beneidenswert eifrig dabei, immer wieder vom Ausgangspunkt abzulenken«, nagelte ich ihn fest. »Vorgestern abend wurde ein zitronengelber Ford überfallen. Zwei Menschen starben unter den Kugeln der Gangster, wurden mit Benzin übergossen und angesteckt. Warum wohl, Hellman?«
    Der Detektiv senkte den Kopf.
    »Nun, warum, Hellman? Weil die Gangster großen Wert darauf legten, daß diese beiden Leute nicht zu erkennen waren. Wer saß hinter dem Steuer?«
    Roger Hellman zuckte mit den Schultern.
    »Dann will ich es Ihnen sagen. Sie haben einen Burschen angeheuert und ihm den Auftrag gegeben, für ein paar Bucks den Wagen zu einem bestimmten Ort zu fahren. Sie verfolgten den Ford und führten das Verbrechen aus. Damit waren Sie für die Nachwelt gestorben, und ein Toter kann keine Gangsterbande mehr anführen. Aber Sie machten einen Fehler, nein, genauer gesagt, zwei. Sie ließen Ihre Frau in dem Glauben, daß Sie für die Police arbeiteten, und Sie riefen Ihre Frau nach Ihrem Tod an, Hellman. Da Ihre Frau immer noch an Sie glaubte, erzählte sie uns von dem Anruf. Jetzt sitzen Sie in der Sackgasse. Wollen Sie nicht lieber gleich ein Geständnis ablegen?«
    Hellman sah mich aus traurigen Augen an und schüttelte den Kopf.
    »Es paßt alles wunderbar wie ein Mosaik zusammen«, fuhr ich fort, als Hellman noch immer nicht reden wollte. »Sie selbst sind der Boß dieser Gangsterbande, zu der auch Lion Brecket und Zabar gehörten. Sie wußten, daß Lion anfällig war, wegen seiner Vorstrafen — und daß Zabar sich ein gutes Geschäft versprach. Mit Brecket kamen Sie zusammen, als Sie ihn im Auftrag von Miß Paine im Trainingslager überwachten. Da präparierten Sie ihn für die Aufgabe. Als Lion aussteigen wollte, weil es ihm zu brenzlig wurde, ließen Sie ihn ermorden oder erledigten es selbst. Fast gleichzeitig ließen Sie Ihren eigenen Wagen verfolgen und zwei Menschen bestialisch ermorden. War die ahnungslose Begleiterin Miß Amelie?«
    Hellman nickte mechanisch.
    »Wollen Sie sich nicht endlich zu einem Geständnis bequemen, Mr. Hellman?«
    »Es wird Ihnen nicht leichtfallen, mir zu glauben«, begann er leise, »ich selbst würde die Story wahrscheinlich auch nicht abnehmen. Aber ich betone, daß Wort für Wort, was ich jetzt sage, der Wahrheit entspricht.«
    »Wer ist also der Gangsterboß dieser Bande, die innerhalb von vierundzwanzig Stunden vier Menschenleben ausgelöscht hat?« fragte ich.
    Er zuckte die Schultern. Nach einer Weile antwortete Hellman:
    »Vielleicht Cannon, vielleicht auch sein Personalchef.«
    »Und wo sind Ihre Beweise, Hellman?« fragte ich ungeduldig. »Beweise, die Sie entlasten. Wo waren Sie, als die Morde geschahen, wenn Sie immer noch darauf bestehen, unschuldig zu sein?«
    »Ich saß in der Village in einem Café, weil ich eine Verabredung hatte«, sagte er.
    »Eine Verabredung mit Miß Amelie, die allerdings bereits in Ihrem Wagen saß.«
    »Ja, Miß Amelie saß bereits in meinem Wagen. Aber ich wollte in diesem Café einen Mann namens Gregory Helford treffen.«
    »… der allerdings nicht kam, Mr. Hellman«, vollendete ich den Satz.
    »Ja, Sie haben recht. Er versetzte mich, dieser Helford.«
    »Und Sie haben auch nicht seine Adresse, denn sonst könnten wir ihn ja anrufen und Ihre Aussage nachprüfen.«
    »Nein, es stimmt, ich kenne auch nicht seine Adresse. Ich weiß nur, daß er mit Cannon Kontakt hatte.«
    »Wollen Sie sich nicht endlich etwas Besseres einfallen lassen?« fragte ich. »Diese Märchen tischen doch schon die einfachsten Landstreicher auf.«
    »Sehen Sie, ich sagte bereits, daß es Ihnen schwerfallen würde, mir auch nur ein Wort zu glauben«, erklärte er mit müder Stimme. »Ich habe eine Viertelstunde im Café gewartet. Gregory wollte mir wichtige Unterlagen gegen Cannon verkaufen. In diesem Café schrieb ich auch den Brief, den Sie erhalten haben müssen, Mr. Cotton. Als Gregorv nicht kam, habe ich meine Limonade bezahlt und bin gegangen.«
    »Und als Sie herauskamen, war Ihr Wagen mitsamt der Lady verschwunden, nicht wahr?« fragte
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