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043 - Die Mordkrallen

043 - Die Mordkrallen

Titel: 043 - Die Mordkrallen
Autoren: Dämonenkiller
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Monster fest.
    Der Dämonenkiller senkte das Schwert und lachte.
    »Du wirst Lilian nicht töten«, sagte er.
    »Du kannst mich nicht aufhalten«, brummte das Scheusal.
    »Nein, ich kann dich nicht aufhalten«, stellte Dorian fest und ging an dem Monster vorbei.
    Krallen griffen nach seinen Schultern, doch Dorian achtete nicht darauf. Er hatte keine Angst. Er wusste, dass ihm das Monster nichts tun würde; es war nur an Lilian interessiert.
    Für einen Augenblick dachte er, dass es gar keine so schlechte Lösung wäre, wenn seine Frau starb, doch sie hatte den Tod nicht verdient. Sie war ein naives, hilfloses Geschöpf. Er liebte seine Frau nicht, aber er würde alles daransetzen, ihren Tod zu verhindern.
    Das Monster verkrallte sich stärker in seinen Schultern.
    Dorian blieb stehen und sah das unheimliche Geschöpf an.
    »Ich weiß, wer dich geschaffen hat.«
    Das Monster zuckte zurück und kreuzte die langen Arme über der Brust.
    »Ich habe keine Angst vor dir«, sprach Dorian weiter. »Dein Plan geht nicht auf.«
    »Du versuchst mich zu täuschen«, sagte das langohrige Ungeheuer. »Ich werde dich zu Lilian führen. Und du wirst es mit eigenen Augen sehen. Sie ist böse. Sie ist dabei, das Grab ihrer Eltern zu entweihen. Sie verdient den Tod.«
    Der Nebel lichtete sich plötzlich. Dorian sah das Grab der McCoys. Zwei Gestalten saßen auf dem Grabhügel.
    Der Dämonenkiller war noch etwa hundert Meter vom Grab entfernt. Er hörte die Stimmen der Gestalten nur undeutlich. Plötzlich wurde das Bild größer. Es kam Dorian so vor, als würde er alles durch ein Vergrößerungsglas sehen.
    Er erkannte die beiden Gestalten. Es waren Lilian und Cohen, die eng aneinandergeschmiegt auf dem Grabhügel saßen. Lilian hatte ihre Arme um Cohens Hals geschlungen. Und jetzt hörte Dorian auch deutlich die Stimmen der beiden.
    »Ich bin so glücklich, dass du bei mir bist, Marvin«, sagte Lilian und küsste Cohen zärtlich auf die Lippen.
    »Was ist mit Dorian?«, fragte Cohen.
    Lilian lächelte.
    »Er schläft«, sagte sie leise. »Ich gab ihm ein paar Tabletten in den Tee. Er wird einige Stunden ruhig schlafen. Er kann uns nicht überraschen.« Sie küsste Cohen wieder. »Vom ersten Tag an wusste ich, dass es keinen anderen Mann als dich für mich gibt. Ich will nur dich. Komm, lass uns auf dein Zimmer gehen. Ich will in deinen Armen liegen und dich spüren. Ich will dich immer bei mir haben.«
    »Und was ist mit Dorian?«, fragte Cohen wieder.
    »Ich lasse mich scheiden«, sagte Lilian und legte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich empfinde nichts mehr für Dorian. Ich will nur für dich da sein.«
    Cohen hob ihren Kopf und küsste sie verlangend auf die Lippen, während seine Hände über ihren Körper glitten und sie unter seiner Berührung wohlig erschauerte. Das Bild wurde kleiner, und die Stimmen waren nicht mehr zu hören. Dorian strich sich über die Augen.
    Er blickte weiter zum Grab, doch er konnte keine Einzelheiten mehr erkennen.
    »Was sagst du nun?«, fragte das Monster mit schriller Stimme. »Deine Frau will dich verlassen.«
    Dorian schüttelte den Kopf.
    »Alles Trug«, sagte er leise. »Alles Täuschung und Manipulation.«
    »Du hast die Wahrheit gesehen«, behauptete das Monster.
    Dorian lachte. »Ich glaube es nicht, denn ich weiß, wer du bist. Du kannst mich nicht täuschen. Es dauerte lange, bis ich wusste, wer meine Frau in den Wahnsinn treiben will, und als das nicht klappte, sich einen anderen Plan ausdachte.«
    Dorian wandte den Kopf um und blickte das Monster an, das zwei Meter von ihm entfernt wie eine Statue dastand.
    »Ich hatte eine bessere Meinung von dir, Machu Picchu!«
    Das Scheusal sprang einen Schritt zurück und fauchte wütend.
    Dorian lachte. »Es war für dich leicht, alles zu inszenieren, Machu Picchu. Du wolltest mich für dich haben und wusstest ganz genau, dass ich mich nicht von Lilian trennen würde. Du verfügst über ungewöhnliche Fähigkeiten, die es dir ermöglichten, allerlei böse Scherze zu veranstalten. Anfangs versuchtest du, meine Frau zu erschrecken – Lilian sollte in den Wahnsinn getrieben werden. Wäre das gelungen, wäre der Weg zu mir frei gewesen.«
    »Du irrst dich, Dorian«, sagte das Traumgeschöpf. »Ich handelte aus ganz anderen Motiven.«
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf. »Du bist einsam, Machu Picchu. Die Welt ist dir fremd. Ich war alles, was du hattest. Und ich musste dich wegen meiner Frau verlassen. Aber dein Plan ging nicht auf. Lilian wurde
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