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0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone

Titel: 0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone
Autoren: Jason Dark
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Landschaft wurde hügeliger.
    Mir fiel auf, dass die Hänge vor uns besonders steil waren.
    Japan besteht aus Arbeit, hat mal jemand gesagt. Das erlebten wir auch auf unserer Fahrt durch das grüne Hochland. Es wurde viel angebaut. Tee-, Reis- und Sojafelder wechselten sich ab. Ab und zu sahen wir einen kleinen Betrieb oder eine kleine Fabrik, doch von der Großindustrie blieben wir verschont.
    Dafür sahen wir zahlreiche Bauern auf den Feldern, und auch die Straße war ziemlich stark befahren.
    Nach etwa einer Stunde meldete sich Murotos Telefon. Der Kommissar hob ab und nahm die Nachricht entgegen. Er war ein wenig blass geworden und fuhr langsamer.
    »Ist etwas passiert?« fragte ich.
    »Ja, Mr. Sinclair.«
    »Und?«
    »Sie müssen jetzt starke Nerven haben. Dieses Land ist eben anders. Es gibt alte Gesetze, vor allen Dingen andere Gesetze. Tausende von Augen beobachten, sie bekommen alles mit, auch Ihre Ankunft ist nicht verborgen geblieben. Da man Sie nicht erreichen konnte, ist man über mein Büro gegangen.«
    »Bitte, kommen Sie doch zur Sache!« forderte ich ihn auf.
    »Geduld, nur Geduld.« Muroto räusperte sich. »Man schickte mir einen Gruß ins Büro. Dieser Gruß hat auch eine symbolische Bedeutung. Es ist ein Zeichen der Schuld. Wenn sich jemand schuldig fühlt, hackt er sich einen Finger ab.«
    Ich wurde blass. »Und einen Finger hat man Ihnen zugesandt?«
    »Ja, Mr Sinclair. Es ist der kleine Finger eines Weißen, undwir können davon ausgehen, dass er Ihrem Freund Yakup Yalcinkaya gehört.«
    ***
    Ich blickte unbewusst auf meine Hände. Wenn ich mir vorstellte, dass man mir einen Finger abtrennte, wurde mir heiß und kalt zugleich. Meinen Platz hatte ich im Fond des Hondas gefunden, während Suko neben dem Fahrer saß und sich schneller fing als ich.
    »Sicher sind sich Ihre Leute nicht, Kommissar?«
    »Sie gehen davon aus.« Er beschleunigte wieder. »Natürlich kennen sie den Namen Yakup Yalcinkaya nicht, aber als sie mir die Meldung durchgaben, dachte ich sofort an Ihren Freund.«
    »Was möglicherweise nicht einmal falsch war«, murmelte ich.
    »Verdammt, ich glaube, das packen wir nicht.«
    Die beiden Männer schwiegen. Unser Optimismus sank allmählich in sich zusammen. Ich hätte mir den Finger ansehen müssen, um genau Bescheid zu wissen, aber wo befand sich unser Freund?
    Wer von seinen Gegnern hatte ihn gefangen und war grausam genug, so etwas zu tun?
    Suko sprach meine finsteren Gedanken aus. »Vielleicht ist er Shimada in die Hände gefallen.«
    »Nur das nicht.«
    »Wer ist Shimada?« fragte der Kommissar.
    Ich lachte auf. Wer war er? »Eine gute Frage, Kommissar. Sie können ihn als eine lebende Legende bezeichnen. Als eine Gestalt, die zwischen den Zeiten lebt, eingeschlossen in einer wandernden blauen Festung, die von einem Todesgarten umgeben ist. Vielleicht ist Shimada der negative König aller Ninja, jedenfalls eine furchtbare Figur, die von mächtiger, dämonischer Seite noch unterstützt wird. Soweit seine Beschreibung. Den Rest können Sie sich bestimmt denken.«
    »Und Sie haben gegen ihn gekämpft?«
    »Sicher, wir sind des Öfteren aneinander geraten.«
    »Dann leben Sie noch?«
    »Wir hatten Glück.«
    Der Kommissar versuchte, uns auf eine etwas makabre Art und Weise Hoffnung zu machen. »Wenn jemand einen Finger zugeschickt bekommt«, sagte er, »ist das ein Zeichen, dass man ihn noch nicht getötet hat. Man will ihn nur quälen.«
    Ich lachte bitter auf. »Soll oder kann das ein Trost sein?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich wollte es Ihnen auch nur gesagt haben. Manchmal ist die Qual schlimmer als der Tod. Meine Leute werden versuchen, den Weg des Päckchens zurückzuverfolgen, wobei ich nicht glaube, dass es ihnen gelingt. Wer so etwas absendet, der sichert sich ungemein stark ab.«
    »Bleibt als einzige Hoffnung der Falke«, sagte Suko.
    Kommissar Muroto nickte. »Da haben Sie Recht. In ungefähr zehn Minuten werden wir sein Reich erreicht haben.«
    Sein Reich, hatte Muroto gesagt.
    Allmählich wurde mir dieser Mann unheimlich…
    ***
    Yakup Yalcinkaya wollte nicht mehr über die Schwierigkeiten nachdenken, die er gehabt hatte, um das Tal der Schatten zu erreichen.
    Aber er hatte es letztendlich geschafft, dieses Gebiet zu finden, wo das Grauen, die Düsternis und der Tod zu Hause waren.
    Es lag in einer vulkanreichen Umgebung. Der Boden war sehr hart, auch porös, und an vielen Stellen drang Rauch aus dem Gestein.
    Yakup hatte alles gefunden, auch das, worauf es
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