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0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien

Titel: 0414 - Ein Goldfisch unter Großstadt-Haien
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sie in einen Papierkorb. Ich wette, daß nicht nur Schalen in der Tüte waren. Der Schlüssel war auch drin. Garantiert.«
    Haskin schlug die Hände zusammen. »Stimmt haargenau. Morgan hat Bananen gegessen und dann die Tüte weggeworfen. Ich habe mir nichts dabei gedacht.«
    »Der Trick war verabredet. Irgend jemand hat anschließend den Schlüssel aus der Tüte gefischt und das Geld in Sicherheit gebracht.«
    »Warum sollte Morgan das getan haben?« fragte Fletcher. »Wenn er bereit war, das Lösegeld zu bezahlen, ist es…«
    »Eine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte Kramer. »Ich finde es keineswegs abwegig. Morgan wußte, daß er einen der Kidnapper in seiner Stammkneipe treffen würde. Um sicher zu gehen, daß er seine Tochter unbeschadet zurückerhält, konnte Morgan jetzt einigen Druck ausüben und erklären, daß er sich bis jetzt an die Weisungen gehalten habe, aber nun erst seine Tochter sehen wolle, bevor er den Schlüssel ’rausrücke. Morgan war ein cleverer Bursche. Der Trick paßt zu ihm. Daß ihn in der Kneipe nicht einer der Kidnapper, sondern sein Mörder erwartete, konnte er nicht wissen.«
    »Aber wer hat den Schlüssel?« fragte Haskin.'
    »Mir ist das inzwischen sonnenklar geworden«, erklärte Kramer mit kaltem Grinsen. »Nur Joe Hunter kommt in Frage. Nur er kann den Schlüssel bekommen haben.«
    Sekundenlang war es sehr still in dem kleinen Raum.
    Dann ließ Fletcher langsam die Hände sinken. »Laßt uns endlich damit aufhören, hier einen privaten Krieg zu veranstalten. Wir müssen diesen Hunter erwischen. Und die größten Chancen haben wir, wenn wir’s gemeinsam versuchen.«
    Kramer grinste. »Abgemacht.«
    Star ließ die Hand mit der Waffe sinken und warf seinem blonden Komplicen einen langen Blick zu.
    Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und Linda Kellog stürzte herein. »Die Bullen sind schon eine ganze Weile in dem Haus. Es wird Zeit für den Anruf.«
    »Warum bist du nicht sofort zurückgekommen?« schnauzte Kramer.
    »Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich Bullen sind. Sahen aus wie Besucher. Sind auch in einem ganz normalen Wagen gekommen?«
    »Wie viele?«
    »Zwei.«
    »Okay«, sagte Kramer, »dann bleibt es bei unserem Vorhaben.« Er griff zum Telefon, das auf der Fensterbank stand.
    »Ruf an, Linda! Ich sage dir, was du ihnen erzählen sollst.«
    ***
    Wir ließen den Wagen vor Ben Olders Haus stehen. Die Sonnenglut in der New Lots Avenue war jetzt nicht mehr so wild wie bei unserer Ankunft. Das warme Licht des späten Nachmittags tat wohl und hüllte das Slum-Viertel in friedliches Licht, das die Wirklichkeit zu verhöhnen schien.
    Schweigend gingen wir nebeneinander. Ab und zu fühlte ich Phils besorgten Blick auf meinem Gesicht. Phil wußte, was in mir vorging. In solchen Situationen fühlt er sich für mich verantwortlich und achtet auf die Vorsicht, an der ich’s dann mangeln lasse.
    Wir brauchten nicht lange zu laufen, bis Shellys Reparaturwerkstatt auftauchte.
    Es war ein mieser Bau und roch meilenweit nach einer Falle.
    Phil zog mich in eine schmale Seitengasse.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir lassen ein Dutzend Cops kommen und sperren das Grundstück ab, oder wir versuchend auf eigene Faust.«
    »Wenn wir warten, bis die Cops eintreffen, merken die Killer, daß wir Lunte gerochen haben. Es ist doch nicht das erstemal, daß wir mit solchem Gelichter fertig werden. Wir sind gewarnt und außerdem zu zweit.«
    »Wieidu meinst.« Phil resignierte.
    Wir traten wieder auf die Avenue, gingen weiter, erreichten das Gebäude, traten schnell zu dem Tor, bemerkten eine schmale Tür und drangen mit entsicherten Waffen in das Gebäude ein. Wir gelangten in eine schmutzige Halle, in der drei Auto-Wracks standen, fanden einen kurzen Flur, spähten in zwei rechts und links davon liegende Lagerräume, gelangten schließlich in eine saubere Küche und hatten bis jetzt nichts entdeckt, was auf die Anwesenheit von Menschen schließen ließ.
    »Schau dir das an!« Phil deutete auf einen Aschenbecher. Er stand auf dem Küchentisch und enthielt vier ausgedrückte Zigarettenstummel von der gleichen Marke. Einer der Stummel qualmte noch etwas.
    »Sie können nicht weit sein.« .
    Ich deutete auf die zweite Tür, über die die Küche verfügte.
    In diesem Augenblick vernahm ich das leise Quietschen einer schlecht geölten Angel. Es kam aus der Richtung, in die ich gezeigt hatte, also von jenseits der Tür.
    Wir brauchten uns nicht zu verständigen. Mit einem
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