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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher
Autoren: Unbekannt
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verhungert, seit sie aus ihrem ehemaligen Jagdgebiet verdrängt worden war - hätte ihn gesteinigt, wenn er das Mahl hinausgezögert hätte. So begann er sofort mit dem Zerstückeln und Aufteilen der Beute. Selbstverständlich erhielten die beiden Jäger die größten und besten Fleischstücke.
    Auch die Stärksten der Horde bekamen große Portionen; Einauge hätte niemals gewagt, ihren Unmut zu erregen. Zuletzt bediente er sich selbst.
    Am späten Nachmittag erwachte einer der Jäger aus dem Schlaf. Er stemmte den Oberkörper hoch und schnüffelte. Neben ihm regte sich die Gefährtin.
    Sie drängte sich an ihn, aber er stieß sie von sich; als sie nicht lockerließ, sprang er mit gefletschten Zähnen auf sie zu und knurrte so zornig, daß sie die Flucht ergriff.
    Er schnüffelte erneut.
    Aber der Wind hatte sich plötzlich gelegt, so daß er keine brauchbare Witterung mehr erhielt. Er überwand seine Trägheit und kletterte auf den Baum.
    Dabei lief er meist frei über die Äste, bis er mit den Händen den nächsthöheren Ast erreichen und sich emporziehen konnte. Es sah ungeschickt aus; seine Art verlernte das Klettern mehr und mehr, seit sie sich vor ungezählten Generationen auf das Leben in der Steppe und den Klippen umgestellt hatte, Der Jäger verhielt etwa in halber Höhe. Schnaufend lehnte er sich an den Stamm und starrte blinzelnd in die Richtung, aus der er zuvor den eigentümlichen Geruch empfangen hatte. Unwillkürlich sträubten sich seine Nackenhaare, ein dumpfes Grollen stieg aus seiner Kehle, als er in mehreren Steinwürfen Entfernung geduckte Gestalten durch das Steppengras eilen sah.
    Die Fremden besaßen keine Ganzbehaarung; große Körperstellen schimmerten in häßlicher Nacktheit.
    Dafür trugen viele von ihnen die Felle erlegter Tiere am Körper. Als einer der Fremden den Kopf hob, sah der Jäger im Baum die viel zu schwach ausgebildete Mundpartie, eine zarte schmalrückige Nase und unter glattgestriegeltem Kopfhaar eine vorgewölbte Stirn.
    Unter dem - für des Jägers Begriffe - viel zu kleinen Mund sprang eine Knochenwölbung hervor und machte den Fremden noch häßlicher.
    Der Jäger grunzte verächtlich. Schwächling! war sein erster Gedanke. Aber dann erinnerte er sich an die letzte Auseinandersetzung mit den Langschädeln.
    Seine Horde hatte zuletzt weichen müssen, weil die Fremden aus einer Entfernung töteten, die die Waffen der Horde nicht überbrücken konnten.
    Aber diesmal hatte er sie entdeckt, ohne daß sie dessen gewahr geworden waren.
    Hastig kletterte der Jäger vom Baum, rannte, Kehllaute ausstoßend, zwischen den Gefährten umher und machte sie auf die Gefahr aufmerksam. Während er sich mit einer Keule bewaffnete, versuchte er, die Horde zu einer neuen Taktik zu bewegen. Man konnte die Fremden doch in eine Falle locken, sie in Sicherheit wiegen und dann überraschend angreifen.
    Aber niemand zeigte Verständnis für den Plan des Jägers. Jener Gehirnteil, in dem die planenden Vorgänge abliefen, war zu schwach differenziert; der flache, fliehende Stirnraum wurde weitgehend vom gut entwickelten Riechgehirn beansprucht.
    Die Männer der Horde bewaffneten sich lärmend.
    Heftig gestikulierend knurrten und grunzten sie sich Mut zu, steigerten sich in ekstatische Kampfeslust, deren Entladung schließlich keinen Aufschub mehr duldete.
    Lärmend stürmte die Horde durch das schulterhohe Steppengras, auf den Ort zu, den der Jäger ihnen gewiesen hatte. Der aber rannte verzweifelt neben ihnen her, fuchtelte mit den langen behaarten Armen und versuchte, sie zurückzutreiben. Zu spät.
    Drei Männer der Horde strauchelten plötzlich. Vor Schmerz und Zorn brüllend, versuchten sie, die gefiederten Pfeile aus ihren Körpern zu ziehen. Es gelang ihnen nicht; die Schäfte brachen ab. Einer stürzte und blieb liegen, di4 anderen rannten weiter, während ein zweiter Pfeilhagel sich herniedersenkte und seine Ziele fand.
    Der Jäger sah aus den Augenwinkeln einen Speer von rechts kommen. Er warf sich herum, setzte dem Speer mit einem gewaltigen Sprung nach und bekam den Schaft zu fassen. Bevor der Angreifer einen Pfeil auf seinen Bogen legen konnte, hatte der Jäger den Speer geschleudert. Die verkeilte Steinspitze bohrte sich durch den Hals des Gegners. Überall ringsum kämpfte jetzt Mann gegen Mann. Doch die Fremden waren in der Überzahl, besser bewaffnet und in der günstigeren Position, während die Horde bereits vor dem eigentlichen Kampf dezimiert worden war.
    Erneut bewies der
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