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0409 - Raissas Raubtier-Horror

0409 - Raissas Raubtier-Horror

Titel: 0409 - Raissas Raubtier-Horror
Autoren: Jason Dark
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die Nacht war dabei, die breiten Streifen der Dämmerung über den Himmel zu schieben.
    Am Waldrand blieb ich stehen. Kalt fuhr der Wind gegen mein Gesicht. Er biss in den Augen, ich zwinkerte und sah plötzlich die Fahrzeuge, die wie aus dem Nichts erschienen waren.
    Sie standen auf der Ebene. Der hintere Wagen diente als Käfig für die Raubtiere.
    Ich ging nicht sofort los. Zunächst einmal schaute ich mir den Wagen und dessen unmittelbare Umgebung an. Nichts deutete auf eine erkennbare Gefahr hin. Am Wagen bewegte sich nichts, ich sah auch keine Spur von Raissa und ebenfalls nichts von ihren Tieren.
    Sehr schnell hatte ich den Bereich der Eichen verlassen und bewegte mich auf der glatten Ebene weiter.
    Ich ließ den Wagen nicht aus den Augen. Erst jetzt entdeckte ich den roten Schein. Es war, von mir aus gesehen, hinter dem Wagen aufgeflackert, sodass ich ihn nur als einen wabernden roten Rand wahrnahm.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich den Problemen zu stellen. Und das wollte ich auch. Dieses Gelände konnte nur der geheimnisvolle Tier- oder Monsterfriedhof sein, von dem Raissa gesprochen hatte. Unter Aibons Erde lag der Schrecken begraben.
    Ich hatte einen ähnlichen Friedhof schon einmal erlebt. Damals waren grauenhafte Monstren durch das Geigenspiel eines kleinen Mädchens aus der Tiefe geholt worden. Konnte oder würde sich hier etwas Ähnliches wiederholen?
    Schatten lagen über dem Land. Dunkel, wenn auch grünlich schimmernd. Gewaltig war der Himmel. Ein riesiges Firmament.
    Überdeckt mit Wolken, blanken Flächen, helleren Inseln oder dunkleren Schatten. Ein herrliches Bild, auch für mich, der ich mich mehr auf den Wagen konzentrierte und noch immer keinen Menschen sah.
    Unter meinen Füßen schleifte das Wintergras. Manchmal knackten die Halme. Rauch wehte mir entgegen. Es roch scharf, als wäre feuchtes Holz unter dicken Rauchabsonderungen verbrannt worden. Wenn die Schleier meine Augen trafen, bissen sie sich fest.
    Die Augen wurden gereizt und produzierten Tränen.
    Ich war nicht einmal überrascht, als ich die Stimme eines Mannes hörte, die hinter dem abgestellten Wagen aufklang. »Komm ruhig näher, ich weiß, dass du da bist. Ich erwarte dich.«
    Die Stimme klang nicht unangenehm. Sie ließ nicht auf eine sofortige Feindschaft schließen. Es hatten eher Neugierde und Erwartung mitgeklungen. Auch ich war entsprechend neugierig und ging schnell um den Wagen herum.
    Der Mann hockte, eingehüllt in einen Mantel, am Feuer und warf Äste in die Flammen. Das Holz wurde von den gierigen Zungen umschmeichelt. Rinde platzte weg, der Qualm trieb abermals beißend in meine Richtung, ich wedelte ihn mit der Hand weg, und erst jetzt sah der Fremde auf.
    Der Hinterkopf war unter einer Kapuze verborgen. Ich sah nur sein Gesicht, umflort vom rotschwarzen Licht.
    Es war ein altes Gesicht mit kleinen Augen. »Ich bin Krull,« sagte der Mann mit schwerer Stimme. »Komm zu mir, deinen Namen kenne ich. Er ist mir mitgeteilt worden.«
    Trotz der Aufforderung blieb ich zunächst einmal stehen, denn ich hielt nach Raissa Ausschau.
    Sie war nicht zu sehen, ebenso wenig wie der Panther. Als ich in den Käfig schaute, sah ich weder eine Bewegung noch einen Schatten. Bis auf ein paar Strohreste am Boden war er leer.
    Krull hatte meine Gedanken erraten. »Wir sind allein,« sagte er nur.
    »Und Raissa?«
    Er hob die Schultern. »Sie braucht nicht bei uns zu sein. Was wir zu besprechen haben, geht nur uns beide an.«
    »Na denn.« Ich ging die letzten Schritte und ließ mich am Rand des Feuers nieder. Ich spürte die Hitze im Gesicht.
    »Wir müssen warten,« erklärte Krull.
    »Ich weiß. Auf den Kometen.«
    »Ja, so ist es.« Er nahm wieder ein Stück Holz, schleuderte es in die Flammen und sah den hochfliegenden Funken nach, wie sie in der Dunkelheit ihre Bahnen zogen. »Es ist wirklich nicht einfach,« sagte er, »aber die Gesetze der Natur lassen sich nun mal nicht leicht durchschauen. Welten kommen, Welten gehen. Unheil geht, und er ist einer der Boten. Ich habe ihn lange beobachtet, ich habe ihn studiert und erkannt, dass er magische Kräfte hat, die er auch ausspielen wird, wenn er ein bestimmtes Gebiet überfliegt.«
    »Dieser Friedhof also.«
    »Das ist so, John Sinclair. Hier sind die begraben, von denen die Legenden der Menschen erzählen, aber wenn der Komet uns passiert, werden sich die Gräber öffnen.«
    Ich unterbrach ihn. »Wie ist das möglich? Was hat der Komet mit Aibon oder den Druiden zu
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