Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0407 - Das neue Element

Titel: 0407 - Das neue Element
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten unterdessen den Gleiter durch die Schleuse verlassen.
    Derbolav de Grazia warf noch einen Blick auf die Heckschirme. Er sah die vier Accalauries in etwa fünfzig Meter Entfernung stehen Sie kamen nicht näher, als warteten sie auf die Aktiviität der anderen Seite.
    Plötzlich zuckte der Patriarch zusammen. Von dort, wo seine Leute stehen mußten, fuhren drei gleißende Energiebahnen heran. Sie schlugen in die Schutzschirme der Accalauries ein, richteten jedoch offenbar keinen Schilden an.
    „Ihr Satansbrut!" schimpfte Derbolav.
    „Aufhören!"
    Er eilte zur Schleuse und wartete ungeduldig, bis die Automatik das Innenschott öffnete.
    Als er nach draußen kam, zogen seine Leute sich feuernd zurück. Drei reglose Gestalten in HU-Panzerrüstungen lagen unbeweglich am Boden.
    Soeben fauchte ein weiterer blauweißer Strahlschuß der Accalauries heran. Er traf einen Prospektor. Die Rüstung wurde im Bruchteil einer Sekunde weißglühend. Der Mann darin kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen.
    Der Patriarch preßte die Lippen zusammen und zog seinen Intervallstrahler. Wer den Kampf eröffnet hatte, war nun egal. Nun konnte er nicht mehr neutral bleiben.
    Er hob die Waffe und blickte durch das Reflexvisier. Als ein Accalaurie ins elektronische Fadenkreuz geriet, drückte Derbolav ab. Eine Serie furchtbarer Energiestöße packte den Accalaurie und schüttelte ihn durcheinander. In dem Schutzschirm kam es zu heftigen Entladungen. Der Accalaurie rettete sich durch die Flucht. Auch seine Artgenossen zogen sich zurück.
    Derbolav de Grazia ging zu seinen Leuten. Er erhob keine Vorwürfe, denn dafür war es zu spät.
    Wieder einmal hatten nur die Waffen gesprochen, als zwei Arten zusammentrafen....
     
    *
     
    „Jean Molar-Grazia ist tot, gefallen", sagte Cerfs Stimme resignierend. „Aber nicht er hat angefangen zu schießen, sondern Puslo Latner. Puslo fiel ebenfalls."
    „Das ist doch jetzt alles nebensächlich", sagte Derbolav de Grazia. „Entscheidend ist, daß wir den Kampf um Maverick in dem Moment verloren haben, als wir ihn begannen. Vielleicht hätte ich das vorhin erklären sollen. Die Accalauries werden zurückkommen, und wir haben gegen sie keine Chance. Nicht einmal zehn oder hundert oder tausend Männer könnten eine Raumflotte von dreißig Schiffen besiegen."
    Er hob den Impulsgeber hoch und drückte den roten Knopf ein.
    „Damit habe ich den starken Hypernotsender im Gleiter aktiviert", sagte er tonlos. „Er strahlt jetzt einen ‚freien Notruf‘ ab, das heißt, jeder, der den Notruf empfängt, weiß zugleich, woher er kommt, wer ihn abgesetzt hat und warum."
    „Aber ...", stammelte Sidor. „Dann können ja auch Schiffe von Kaiser Argyris ..."
    „Oder Raumschiffe der USO", beendete Derbolav den Satz. „Seht endlich ein, daß unsere Lage völlig verfahren ist. Wir brauchen Hilfe - und zwar rasche und wirksame Hilfe. Macht euch keine Illusionen: Rasch und wirksam helfen können uns jetzt nur die ehemals solaren Kampfschiffe oder die der USO."
    Er deutete in den enger werdenden Stollen hinein.
    „Bis Hilfe - wenn überhaupt - kommt, werden wir uns verkriechen. Es sind mehr als genug Männer gestorben."
    Er bewegte sich in seiner HU-Panzerrüstung automatenhaft in den Stollen hinein. Natürlich hätte der Gleiter ihnen besseren Schutz geboten, aber er wäre gleichzeitig zur Todesfalle geworden, falls die Accalauries mit stärkeren Kräften angegriffen hätten.
    Nach ungefähr zweihundert Metern fand Derbolav de Grazia einen Seitenstollen. Er entschloß sich, ihn zu benutzen. Im Laufschritt eilte er weiter. Die Spezialhydraulik arbeitete einwandfrei und gab ihm das Gefühl, nur mit einer leichten Raumkombination bekleidet zu sein. Dennoch hemmte die unerhörte Dichte der Atmosphäre die Bewegungen. Allmählich geriet der Patriarch außer Atem. Im Helmempfänger hörte er das Keuchen seiner Gefährten.
    Unerwartet weitete sich der Stollen vor ihm.
    Derbolav blickte in einen weiten Tunnel von etwa zehn Metern Höhe und fünfzehn Metern Breite. Es schien sich um einen natürlich entstandenen Hohlraum zu handeln, denn die Wände waren unregelmäßig geformt; dicke rubinrot schimmernde Wülste aus reinem Ynkelonium reflektierten das Licht der Scheinwerfer. Hier und da bedeckten konzentrisch geformte Erhebungen den Boden. Es sah aus, als wäre hier vor langer Zeit glutflüssiges Ynkelonium durch schmale Eruptionskanäle aus dem Magmakern des Planeten emporgestiegen. Die Decke des Tunnels
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher