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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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ein Verrückter. Mordversuch an Gloria Turk, Ecke 4. Straße/Cornelia Street. City Police am Tatort. Anruf von Lieutenant Klyber. Weitere Nachrichten liegen nicht vor. Ende!«
    ***
    Vor einem Blumenladen stand eine Lincolnlimousine, die Schnauze der Häuserfront zugekehrt. Die vorderen Türen klafften weit auf. Viel zu wenig Polizisten suchten den engen Kreis der Neugierigen zurückzudrängen.
    Wir marschierten direkt auf das Zentrum des Kreises zu, den Lincoln. Zwischen dem Wagen und der Hauswand stand eine Gruppe, in der ich einzelne Leute erkannte. Den Hut im Nacken, den Notizblock in der Hand, gab sich Lieutenant Klyber als der typische Revier-Detective.
    »Was ist los, Lieutenant?«, fragte ich.
    »Mordversuch, Cotton! Die Dame wollte unbedingt, dass ich Sie zuziehe!«
    »Berichten Sie, Lieutenant!«, forderte ich Klyber auf, doch er wandte sich an den Anwalt.
    »Fangen Sie an, Mister! Sie waren ja von Anfang an dabei!«
    »Wir kommen eben vom Erbschaftsgericht«, erzählte Kurman. »Der Richter sprach Miss Turk die uneingeschränkte Verfügung über die Hinterlassenschaft ihres Onkels zu. Verständlicherweise wollten wir dieses Ergebnis ein wenig feiern, und ich schlug das Greenwich Center dafür vor. Hier hielt ich an, weil ich für Miss Turk einen Blumenstrauß besorgen wollte. Als ich ausstieg, warf jemand dieses Messer nach Miss Turk.«
    An der Außenseite der Tür fand sich eine eingedellte Stelle, in deren Zentrum der Lack abgesplittert war.
    »Dort ist das Messer aufgeschlagen, Agent Cotton.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, der Anschlag habe Miss Turk gegolten?«, fragte ich den Anwalt.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen Grund hat, mit Messern nach mir zu werfen«, sagte er achselzuckend.
    »Der Anschlag ging daneben, wem immer er auch gegolten hat«, stellte ich fest.
    »Glauben Sie an die Möglichkeit, dass der Anschlag wiederholt wird?«, fragte der Anwalt besorgt.
    »Sehr wahrscheinlich sogar! Und deshalb möchte ich vorschlagen, Miss Turk begibt sich in unseren Schutz!«
    Tante Minnie, die bisher wortlos neben dem Mädchen gestanden hatte, rümpfte die Nase.
    »Ich denke, du fährst besser wieder nach Hause, Gloria. In diesem Land ist man ja seines Lebens nicht sicher. Verkaufe die Lokale und lass uns wieder nach England zurückgehen. Mit dem Geld könnten wir…«
    »Vielleicht an Mr. Lower verkaufen?«, mischte ich mich ein.
    »Es ist doch gleichgültig an wen! Jedenfalls würde ich an Glorias Stelle trachten, einen so gefährlichen Besitz schleunigst loszuwerden!«
    »Sie können beruhigt sein, Madam!«, meinte Klyber zu ihr. »Wenn das FBI Ihren Schützling unter die Fittiche nimmt, ist Miss Turk so sicher wie in Abrahams Schoß.«
    »Pah!«, stieß sie hervor und starrte Phil herausfordernd an. »Diese jungen Leute nehmen den Mund zu voll!«
    »Immer noch besser, als Geld von Gangstern anzunehmen!«, parierte ich scharf. Der Hieb saß.
    »Wie meinen Sie das?«, stotterte sie.
    »Irgendjemand hat Ihnen Geld gegeben, Miss Glinn. Und Sie sollten noch mehr bekommen, wenn es Ihnen gelingt, Miss Turk zum Verkauf ihrer Lokale zu überreden. So war’s doch, nicht wahr?«
    Sie riss den Bügel ihrer Handtasche auf und zerrte das Banknotenbündel heraus, das wir heute Morgen bei ihr gesehen hatten. Sie holte wütend aus, als wolle sie uns das Geld vor die Füße werfen, aber dann überlegte sie es sich anders. Hastig stopfte sie das Bündel wieder in die Tasche zurück, die sie an sich presste, wie die Mutter das Kind, das man ihr aus den Armen reißen will.
    »Von wem haben Sie es bekommen?«, forschte ich. Gloria Turk schaute entsetzt auf die alte Frau.
    »Ist das wahr, Tante Minnie?«
    »Lower hieß der Kerl«, keifte sie. »Aber ich darf es doch behalten?«
    »Das bezweifle ich, Miss Glinn. Niemand darf straflos Vorteile aus einem Verbrechen ziehen. Sie haben dieses Geld von Lower angenommen, und Sie wollten Ihren Einfluss auf Miss Turk geltend machen, die Lokale zu verkaufen!«
    Miss Glinn begann zu heulen. Sie war mit ihrer Nervenkraft am Ende. Kurman stellte sich demonstrativ an die Seite Gloria Turks.
    »Sie können Ihren Fehler wiedergutmachen«, sagte ich. »Erzählen Sie uns alles, was Sie wissen.«
    Sie holte das Banknotenbündel aus der Handtasche und legte es in Glorias Hände. Das Mädchen zog sie aber sofort zurück, als griffe sie in heißes Wasser. Das Bündel klatschte auf das Pflaster und blieb dort liegen.
    »Komm«, sagte ich zu Phil. »Mr. Kurman ist so freundlich
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