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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Stich ließ, aber Suko konnte einfach nichts unternehmen.
    Und die Hand bewegte sich.
    Es sah schlimm aus, wie die Finger immer weiter nach unten wanderten. Bei jeder Bewegung der hölzernen Knochen knackten die Finger.
    Nicht weit von der Hand entfernt brannten zwei Fackeln. Ihr Licht reichte aus, um auch die dunklen Flecken auf dem Holz erkennen zu können. Suko rechnete damit, dass es sich dabei nur um Blut handeln konnte. Das ausgeschwitzte Blut der Opfer…
    Er schüttelte sich, holte tief Luft und sah auch den grünen Schein auf der Brust des Geisterjägers. Von dessen Gesicht war nichts zu erkennen, es lag ebenso wie das von Miriam di Carlo bereits im Schatten der sich senkenden Finger.
    Wenn sich die Hand weiterhin so schloss, konnte sich Suko leicht ausrechnen, wann die beiden Gefangenen erwischt wurden.
    Und das wollte er verhindern.
    Auch Johns Kreuz hatte reagiert. Der Chinese konnte zwar nicht dessen genaue Umrisse erkennen, aber er sah den grünen Schein, der von ihm abgegeben wurde.
    Ein Beweis dafür, wie stark die Magie der Druiden hier einwirkte.
    Aibon konnte das Kreuz zwar nicht zerstören, es jedoch manipulieren und für seine Zwecke einsetzen. Dagegen richtete auch dessen Träger oder Besitzer nichts aus.
    Wie sollte er John helfen?
    Die Straße lag in einer unnatürlichen Ruhe. Der Druidenstern leuchtete in einem schwachen Grün. Dieser fahle Schein vermischte sich mit dem des Feuers.
    Auch Schatten wurden produziert. Nur nicht die der Menschen, die Suko suchte.
    Um zu John Sinclair zu gelangen, musste er eine freie Strecke überwinden. Auch wenn er Zickzack lief, würden ihn die Kugelgarben der Terroristen immer erwischen. Hinzu kamen noch die vier Männer in Grau, die die Hand bewachten.
    Es sah nicht gut aus.
    Die Möglichkeit, hinter den Häusern herzulaufen und in den Rücken des Geisterjägers zu gelangen, bestand natürlich auch, aber das hätte zuviel Zeit gekostet.
    Da gab es an sich nur eine Chance.
    Der Wagen hinter ihm.
    Suko schaute ihn sich an. Die vier Holzwände über den Rädern waren stabil und hielten sicherlich auch Kugeln ab. Er gab also Deckung.
    Es war riskant, aber Suko musste einfach alles auf eine Karte setzen. Er huschte einige Schritte zurück, hatte das Ende des Wagens erreicht und stemmte sich gegen ihn.
    Knirschend setzten sich die relativ großen Räder in Bewegung.
    Der Wagen rumpelte, verließ den Raum zwischen den beiden Häusern und erreichte die Straße.
    Suko blieb an seiner rechten Seite in Deckung. Er wartete darauf, dass sich etwas tat, rechnete mit den ersten Schüssen, aber seine Feinde hielten sich noch zurück.
    Erst als Suko die Straßenmitte erreicht hatte und den Wagen drehte, da war es aus mit der Stille.
    Plötzlich musste der Chinese den Kopf einziehen, denn erste Kugelgarben zerrissen mit ihren knatternden Detonationen die Stille…
    ***
    Und wir waren gefangen!
    Weder Miriam di Carlo noch ich hatten eine Chance, aus eigener Kraft von dieser Hand loszukommen. Ich spürte Miriam neben mir und hörte auch ihre flüsternde Stimme.
    »Hast du Angst, John?«
    »Ja.«
    Sie lachte leise auf. »Ich ebenfalls. Nie hätte ich gedacht, dass wir einmal gemeinsam sterben würden. Nie hätte ich das für möglich gehalten…«
    »Noch leben wir.«
    »Kannst du rechnen?«
    »Weshalb? Ich…«
    »Jede Fingerkrümmung bringt uns dem Tod näher. Jetzt wieder, John. Hörst du es?«
    Ja, verdammt, ich hörte es. Und wie ich es hörte. Doppelt oder dreifach so laut, weil wir uns in unmittelbarer Nähe befanden.
    Dieses widerliche Fingerknacken und auch -krümmen war einfach furchtbar, und ich merkte den Schauer, der sich auf meinem Rücken gebildet hatte und einfach nicht weghuschen wollte.
    Unsere Sicht war noch nicht eingeschränkt. Bisher standen die Finger waagerecht über uns, dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis wir von der Straße nichts mehr sehen konnten.
    Einer Straße, die wie leergefegt wirkte, denn auch die sechs Terroristen waren verschwunden. Wir hatten zudem Schüsse vernommen. Salven von Maschinenpistolen. Hin und wieder hatten die Mündungsfeuer fahl geleuchtet, und ich wusste auch, dass mein Freund Suko in diesen heißen Kampf verwickelt war. Ob es einen Sieger gegeben hatte, wusste ich nicht. Von Suko und seinen Gegnern hatte ich nach dem Kampf ebenso wenig etwas gesehen wie von den übrigen Bewohnern des Hauses.
    Jetzt herrschte Ruhe.
    Bis auf dieses verdammte Knacken, das ich abermals hörte, als sich einer der Finger krümmte. Dieses
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