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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert
Autoren: Unbekannt
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klang verständnislos. Dann sprudelte Tro Khon rasch hintereinander ein paar Worte hervor. „Sorgen Sie dafür, daß wir hier wegkommen."
    „Wovor fürchten Sie sich?" erkundigte sich Olek ruhig.
    „Uns droht Vernichtung", jammerte Tro Khon.
    Niemals zuvor hatte Bysiphere den Zweitkonditionierten so furchtsam sprechen hören. Wovor hatte Tro Khon Angst? Was wußte er überhaupt von dieser Galaxis?
    „Geben Sie uns Auskünfte!" forderte Olek. „Gibt es hier Gegner, die wir fürchten müssen?"
    Anstelle einer Antwort drang unartikuliertes Gewimmer aus dem Funkgerät. Camaron Olek zuckte mit den Schultern.
    „Tro Khon ist wie von Sinnen", sagte er.
    „Ich habe den Verdacht, daß der Zeitpolizist schauspielert", sagte Rakal Woolver.
    „Falsch, Major", antwortete Olek bestimmt. „Ich kenne Tro Khon gut genug, um zu wissen, wann er wirklich in Bedrängnis ist."
    Sie einigten sich, dem Zustand des Zweitkonditionierten Rechnung zu tragen. Die beiden Haluter forderten die Posbis auf, mit ihrem Fragmentraumer dem schwarzen Kampfschiff zu folgen.
    Der Linearflug in einem Gebiet wo es von Sonnen wimmelte, erwies sich als zeitraubend und gefährlich.
    Sie hatten die vorläufig letzte Linearetappe beendet. Schnell durchgeführte Berechnungen ergaben, daß sich die beiden Schiffe fünfzigtausend Lichtjahre vom Zentrum der Kugelgalaxis M-87 entfernt hatten. Trotzdem standen auch in diesem Raumsektor die Sonnen noch dicht beieinander.
    Dr. Armond Bysiphere war froh daß sie bis hierher vorgedrungen waren. Die beiden Haluter hatten ihr Schiff geschickt durch das Sonnenmeer gesteuert. Ein noch größeres Lob gebührte den Steuergehirnen an Bord von BOX-13111, die immerhin ein Schiff mit einer Kantenlänge von 3000 Metern zu manövrieren hatten.
    Trotz des erfolgreichen Fluges herrschte an Bord des halutischen Schiffes eine gedrückte Stimmung.
    Den Männern und auch den beiden Halutern war klargeworden, daß sie Perry Rhodan niemals finden würden, wenn ihnen nicht der Zufall zu Hilfe kam. Die Schwärme der blauen Energiekugeln verhinderten exakte Ortungen.
    Hier, fünfzigtausend Lichtjahre vom Zentrum entfernt, hatte sich ihre Zahl zwar verringert, aber die von ihnen ausgestrahlten Impulse waren immer noch stark genug, um die Anlagen des halutischen Schiffes zu beeinflussen.
    „Sprechen wir doch offen aus, was uns alle beschäftigt: Wir kommen auf diese Weise nicht weiter", sagte „Leider haben Sie recht", seufzte Camaron Olek. „Wir brauchen irgendwelche Hinweise, wenn wir Erfolg haben wollen."
    „Tro Khon!" stieß Bysiphere hervor. „Er allein ist der Schlüssel zum Erfolg. Seine Angst dürfte sich gelegt haben, nachdem wir uns weiter vom Zentrum entfernt haben. Allerdings ist er wertlos für uns, solange er sich in seinem zusammengeschrumpften Dolan an Bord des Fragmentraumers aufhält."
    „Sie meinen, wir sollten ihn an Bord des halutischen Schiffes holen?" fragte Harl Dephin.
    „So lautet mein Vorschlag."
    In der nun folgenden Diskussion stellte sich schnell heraus, daß niemand von dem Gedanken begeistert war, den Zweitkonditionierten an Bord zu wissen. Die Mitglieder des Einsatzkommandos gestanden jedoch ein, daß ein Verhör Tro Khons die einzige Möglichkeit darstellte, Informationen über das Reich der Entstehung zu erhalten.
    „Wenn wir ihn wirklich herüberholen, müssen wir vorsichtig sein", sagte Tronar Woolver. „Er kann jeden Augenblick einen Anfall bekommen und alles zerstören."
    „Ich werde ihn bewachen", erbot sich Harl Dephin. „Den Thunderbolts ist der Zweitkonditionierte nicht gewachsen."
    Bysiphere nickte beifällig. Auf der Erde hatte die Besatzung des Paladins bewiesen, daß sie mit jedem Zweitkonditionierten fertig werden konnte.
    „Nun gut", sagte Pinar Alto. „Wir sind damit einverstanden, wenn Tro Khon an Bord unseres Schiffes kommt."
    „Sprechen Sie zu ihm", sagte Rakal Woolver zu Camaron Olek.
    Mit Hilfe der Posbis wurde eine Funkverbindung zu Tro Khon hergestellt. Es dauerte einige Zeit, bis Tro Khon sich meldete. Seine Stimme klang noch immer unsicher.
    „Wir haben uns entschlossen, Sie an Bord unseres Schiffes zu bitten", sagte Olek. „Hier sind Sie sicherer. Außerdem möchten wir uns mit Ihnen unterhalten."
    „Nein!" antwortete Tro Khon ablehnend.
    Camaron Olek drehte sich herum und blickte die anderen an.
    „Es liegt in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie einwilligen", sagte er dann ins Mikrophon.
    Eine Weile blieb es still. Der Zweitkonditionierte schien zu überlegen.
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