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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen
Autoren: Jason Dark
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dort Tatsachen zu erkennen, von denen der Pater nichts wußte.
    Zudem war ihm das Geheimnis des Würfels unbekannt. Daß in ihm kaum erklärbare Kräfte lauerten, wußte er schon, nur gelang es ihm nicht, diese Kräfte in gewisse Bahnen zu lenken, und das war wohl auch Jane Collins nicht möglich.
    Die ehemalige Hexe hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. Nur war der violette Schimmer noch nicht aus ihrem Gesicht gewichen.
    Auch in den Pupillen lag nach wie vor der gleiche Glanz. Ebenso sah der Würfel aus. Der Pater bedachte ihn mit einem langen Blick.
    Er konnte durch den Quader nicht hindurchschauen, denn die Flächen waren mit schlierenartigen Gegenständen gefüllt, die noch ruhig lagen, sich aber bewegen würden, wenn der Würfel eine andere magische Aufladung erfuhr.
    »Möchtest du noch etwas essen?« Der Pater fragte eigentlich nur, um etwas zu sagen.
    »Nein!« lautete die abrupte Antwort.
    »Ist schon recht.« Ignatius erhob sich. Er lächelte aus der Höhe Jane Collins zu. »Ich lasse die Kerze brennen. Versuche bitte, einzuschlafen. Im Laufe der Nacht schaue ich noch mal nach dir.«
    Jane schloß die Augen. Sie sagte nichts mehr, als der Pater sie segnete und an den Tisch trat, um das Tablett anzuheben. Er hatte es kaum berührt, als ein noch junger Bruder an der Tür erschien, ihn fragend anschaute und anschließend nickte.
    »Was ist denn?«
    »Besuch für dich, Bruder Ignatius.«
    »Für mich?« Der Mönch schüttelte den Kopf. »Wer ist denn gekommen?«
    »Ein Mann. Er hat sich nur mit einem Namen vorgestellt. Und der klang so seltsam.«
    »Sag schon.«
    »Na ja… Suko heißt er wohl …«
    ***
    Noch immer sah der Inspektor das Gesicht der Großen Mutter vor sich, glaubte, das kalte Grauen und den brutalen Schrecken in den Zügen erkennen zu können und konnte es kaum fassen, daß er von dem gerettet worden war, der sich Spuk nannte.
    Es war auch unbegreiflich. Kurz vor dem endgültigen Eintauchen in die Hölle war der Spuk erschienen, hatte durch seine Wolke den Chinesen umfaßt und ihn aus der Dimension der Finsternis herausgeholt.
    Wohin? Das wußte Suko auch nicht. Er war waffenlos, nicht einmal mehr seinen Stab besaß er. Die Kräfte des letzten Großen Alten, denn nichts anderes war der Spuk, konnten mit ihm anstellen, was sie wollten. Ihn hineindirigieren und hinführen in fremde Welten, in unbekannte Reiche und ihn dort für alle Ewigkeiten verschollen lassen.
    Trotzdem wollte Suko daran nicht glauben. Hätte der Spuk so etwas vorgehabt, hätte er ihn nicht erst aus den Klauen des Höllenherrschers zu befreien brauchen. Auch Dämonen – und standen sie noch so hoch im Kurs –, taten nichts ohne Grund.
    Da würde auch der Spuk keine Ausnahme machen!
    Deshalb sah Suko nicht einmal so ängstlich in seine unmittelbare Zukunft, sondern auch mit einem Gefühl der leichten Spannung.
    Noch konnte er aus eigener Kraft nichts unternehmen, denn er befand sich nach wie vor unter der Kontrolle des Spuks.
    Er konnte weder etwas sehen noch fühlen. Die schwarze, gestaltlose Wolke hüllte ihn ein. Suko kam es vor wie ein Schweben durch das absolute Nichts, denn er nahm auch keinerlei Geräusche von außen auf. Alles war so still, so leer, nicht einmal Wind, der in seine Haare fuhr, obwohl er sich doch bewegte.
    Selbstverständlich konnte er auch keine Angaben über die Zeit machen. Er befand sich in einer Wolke und dennoch in einem Vakuum, wie er es sehr richtig sah.
    Wohin würde man ihn schaffen?
    Mit dieser Frage beschäftigte er sich immer wieder. Und was konnte ein so mächtiger Dämon schon von einem kleinen Würstchen wie ihm überhaupt wollen?
    Sosehr Suko auch darüber nachzudenken versuchte, er kam einfach nicht auf die richtige Lösung. Dabei lag sie auf der Hand, wie er annahm, aber in seinem Hirn befand sich eine Sperre. Für ihn unüberwindbar.
    So hatte er sich mit seinem Schicksal abgefunden und gab sich voll und ganz den anderen schwarzmagischen Kräften hin. Es trieb ihn weit hinein in die Unendlichkeit des Alls oder anderer Dimensionen, und er hoffte nur, daß diese unfreiwillige Reise ein baldiges Ende finden würde.
    Das stellte sich abrupt ein.
    Urplötzlich war die Wolke verschwunden. Im ersten Augenblick wollte es der Inspektor kaum glauben, weil ihn weiterhin die Dunkelheit umgab. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, daß diese Dunkelheit eine andere war. Sie war natürlicher…
    Wie auf der Erde!
    Tief holte Suko Atem. Er spürte, wie die Luft in seine Lungen drang, und
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