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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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sich das schrille Kichern des Loureners, der abschließend eine Feststellung von kosmischer Weitsichtigkeit traf.
    „Das ist lüsker!" schrie er, dann räusperte er sich.
    In seiner Hand hielt er eine funkelnde Hochdruckinjektionsspritze versteckt und schien sich zu freuen.
    „Zuerst lassen wir uns von unseren Freunden zur Oberfläche führen. Die Verletzten können wir später bergen."
    Er winkte, nachdem er einen Scheinwerfer ergriffen hatte, einem Ronak.
    „Wirst du uns führen?" fragte er laut.
    Der Hammerkopf drehte zur Bestätigung wie rasend seinen Kopf.
     
    8.
     
    Wovon Bontainer keine Ahnung hatte, war, daß die Hammerköpfe innerhalb ihres Gangsystems gewaltige Strecken zurücklegten. Nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Sie suchten die Wärme, aber sie brauchten nicht immer und nicht für jeden ihrer Lebensbezirke diese Wärme, die von dem glutflüssigen Kern des Planeten kam. Aber - sie brauchten die Wärme, wenn sie schliefen. Die Angreifer, die den Zweitkonditionierten vernichtet hatten, kamen aus den Tiefen der Erdkruste, aus Tiefen, die über eintausend Meter lagen. Jetzt verschwanden die Hammerköpfe wieder, da die Gefahr für ihre Brut offensichtlich vorbei war.
    „Du uns führen an Oberfläche. Du viele Ronaks mitbringen", sagte Bontainer. „Zweiter Feind, großer Bohrhammer aus den Wolken, oben gelandet. Wir ihn machen kaputt!"
    Der Aufstieg dauerte fünfundvierzig Minuten.
    Die zweihundertfünfzig Terraner von denen nicht einer verwundet worden war, kletterten steile, wendeltreppenartig angelegte Schächte hoch, krochen durch enge Röhren und atmeten erleichtert auf, wenn sich die Gänge verbreiterten oder plötzlich höher wurden, weil mehrere Gänge aufeinandertrafen. Schließlich kamen sie an ein riesiges, viereckiges Schott. Sie sprengten es auf, und nachdem sich der Staub gelegt hatte, erkannten sie eine ehemalige Kraftstation, seit einem Jahrhundert außer Betrieb. Die breiten Treppen waren frei, aber die Betonplatte voller Trümmer, die sich vor den Ausgang gelegt hatte, mußte von dreißig Hammerköpfen aufgebohrt werden.
    Dann kamen die Terraner hinauf ins Sonnenlicht.
    Genauer, in eine tote Stadt, die zu rätselhaftem Leben erwacht schien. Die dicken Staubfahnen, die die tiefstehende Sonne fast verdunkelten, schienen die auftauchenden Terraner einzuschließen.
    Die Helme wurden geschlossen.
    Ein dröhnendes, rasselndes Geräusch, als ob eine Kolonne riesiger Maschinen quer durch die Schuttablagerungen fuhr, war zu hören und erfüllte die Luft mit Lärm.
    „Der Dolan rast durch die Stadt", sagte Arsali, die zwischen Bontainer und Sanda stand.
    „Wo ist Ihr Posten?" fragte Bontainer.
    „Ich weiß es nicht genau. Aber das kann sehr rasch festgestellt werden."
    Bontainer winkte ab.
    „Ronaks viel kommen", sagte der Eingeborene plötzlich. „Ich spüren."
    Oomph Amber bestätigte es.
    „Ronaks wütend, viel wütend. Sie immer noch rächen Tod ihrer Stammesbrüder", erklärte er.
    Die Männer warteten darauf, was nun geschehen würde.
    Bontainer vermutete, daß es auch hier in Kürze von Tausenden von Hammerköpfen wimmeln würde.
    Er drehte weiter an dem Knopf der Funkabstimmung und sagte deutlich: „Hier Bontainer. Ich rufe die Kaulquappe."
    Drei, vier Sekunden verstrichen.
    „Hier Beiboot EX-2333. Wir hören. Sind Sie wieder an der Oberfläche, Käpten?"
    „Ja, zusammen mit mehr als zweihundert Flüchtlingen. Haben Sie Nachricht von der EX-2333?"
    Schweigen ...
    Dann die Antwort: „Leider nicht. Wir haben alles ausprobiert. Wir können zwar an der angegebenen Position einen Gegenstand orten, ziemlich undeutlich, aber niemand antwortet mehr. Ich fürchte, wir haben das Schiff und alle unsere Kameraden verloren, Kapitän."
    Bontainers Gesicht blieb verschlossen und starr.
    „Ich hatte es fast erwartet", erwiderte er langsam.
    „Starten Sie bitte sofort. Hier in der Stadt Faberge bewegt sich ein herrenlos gewordener Dolan. Sie werden die Eingeborenen unterstützen müssen.
    Feuern Sie mit dem Polgeschütz, aber nur dann, wenn Sie sicher sind, keinen Hammerkopf zu treffen.
    Wann können Sie über Faberge stehen?"
    „In fünf Minuten, Käpten."
    „Gut. Geben Sie bitte acht. Ende."
    „Ende."
    Die Luft über der Stadt hatte sich abgekühlt, und der Wind war stärker geworden. Er kam in unregelmäßigen Stößen und riß die dichten Staubwände auf, trieb das hellgraue Pulver nach Osten ab. Die Männer, die wie eine Geisterarmee aus dem Boden zu wachsen schienen,
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