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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult
Autoren: Werner Kurt Giesa
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außergewöhnliche Erscheinungen durchforschte, über Okkultismus, Magie und ähnliches, und die Ergebnisse Zamorra und Nicole zur Kenntnis brachte.
    Pascal war da schon tiefschürfender, er traute sich auch an niveauvollere Zeitschriften und Magazine heran.
    »Bevor wir unseren ausgedehnten Trip machten, der uns so viel Blut, Schweiß und Tränen kostete, habe ich Pascal gebeten, er möge sich nach einem Käufer für meinen Cadillac umsehen. Gestern abend rief er an und meinte, er wolle ihn selbst kaufen. Um zehn findet unten im Dorf die Übergabe statt.«
    »Oha«, machte Zamorra. »Es ist also ernst geworden. Du trennst dich von deinem Prachtstück.«
    »Mein Prachtstück bist du, Cherie«, sagte sie und küßte ihn erneut. »Was hältst du davon, wenn wir hier draußen frühstücken? Es ist warm, die Sonne scheint, und ich habe eigentlich gar keine Lust, den Kaffee drinnen im Eßzimmer zu trinken.«
    »In Ordnung. Lassen wir hier draußen auftragen.«
    Raffael, der zuverlässige alte Diener, der sich einfach nicht pensionieren lassen wollte, war an derlei Beschlüsse durchaus gewöhnt, breitete eine Decke auf den Fliesen um den Pool aus und plazierte Kaffee, Brötchen und Marmelade nebst Besteck, Tellern und Tassen darauf. Nicole und Zamorra machten es sich auf dem großen Badetuch bequem. Eng aneinandergeschmiegt, mit Küssen und zärtlichem Streicheln, schmeckte es dreimal so gut.
    »Ich mag den Wagen, er ist schön, groß, technisch zuverlässig und bequem«, rechtfertigte Nicole ihren Entschluß. »Aber er hat in letzter Zeit angefangen, zum Schluckspecht zu werden. Und die Werkstatt sagt, sie kann mit allen Tricks nichts mehr daran ändern. Der Motor wird eben älter.«
    Immerhin war er Baujahr ’59, hatte etwa sieben Liter Hubraum und rund 300 PS und steckte in einem chromblitzenden, weißen Cadillac-Cabriolet mit Haifischmaulkühlergrill und riesigen Heckflossen. Nicole hatte ihn vor ein paar Jahren in Süditalien billig bekommen, nachdem sie sich auf Anhieb in den großen Wagen verliebt hatte. Er hatte bislang treue Dienste geleistet und würde das möglicherweise auch in Zukunft tun, aber zum einen wollte Nicole auch einmal andere Fahrzeuge ausprobieren, und eine Verbrauchssteigerung um ein Viertel wollte sie nun doch nicht tolerieren. Immerhin hatte der Wagen auch früher schon seine 25 Liter auf hundert Kilometer geschluckt, und in Frankreich ist das Benzin teuer…
    »Meinst du, daß Pascal dir einen solchen Säufer abkauft?«
    »Ich hab’s ihm gesagt, was an Kosten auf ihn zukommt. Er will ihn trotzdem haben. Nun, soll er. Hunderttausend Francs ist ihm das Geschoß wert.«
    Zamorra hob die Brauen. »Für einen Oldtimer ein angemessener Preis. Aber woher hat der Junge soviel Geld?«
    »Soll mir gleich sein«, sagte Nicole. »Er zahlt bar, alles andere interessiert mich nicht. Vielleicht hat er eine Erbschaft gemacht. Du, ich glaube, ich muß los, ich will ihn schließlich nicht warten lassen« Sie erhob sich geschmeidig wie eine Katze. »Holst du mich nachher ab, oder soll Raffael…«
    »Ich fahre mit hinunter«, sagte Zamorra. »Aber nur, wenn du dir etwas an ziehst. Oder möchtest du den armen Jungen mit deiner unverhüllten Schonheit in Verwirrung stürzen?«
    Nicole lachte. »Nicht schlecht. Vielleicht zahlt er dann das Doppelte. Danke für den Tip. Aber gut, ich werde mir eine Blume ins Haar stecken…«
    »Untersteh’ dich«, drohte Zamorra.
    Nicole lief ins Haus. Zamorra folgte ihr etwas langsamer.
    Kurz darauf rollte die »weiße Flotte« die Serpentinenstraße vom am Hang gelegenen Château hinunter ins Dorf. Voran der Cadillac mit offenem Verdeck und Nicole am Lenkrad, dahinter Zamorra in der weißen Mercedes-Limousine. Nicole hatte sich immerhin dazu durchgerungen, in Cowboy-Stiefel, knallenge Jeans und ein ebenso enges T-Shirt zu schlüpfen. Aber weniger wegen Zamorras Drohung…
    Pascal wartete tatsächlich schon.
    Nicole machte ihn mit der Bedienung des Wagens vertraut, der als Relikt der fünfziger Jahre doch einige Besonderheiten besaß. Gestartet wurde noch per Knopfdruck, und das Fernlicht schaltete per Automatik selbständig ein oder aus. Das elektrische Verdeck schloß perfekt wie am ersten Tag. Der Motor lief ruhig und schnurrend.
    »Eigentlich tut es mir um den Wagen leid«, sagte Nicole. »Haben Sie es sich auch wirklich überlegt, Pascal? Immerhin ist der Unterhalt alles andere als billig, und falls Sie mal einen technischen Defekt haben sollten, wird es sehr schwierig,
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