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0334 - Grauen in den Katakomben

0334 - Grauen in den Katakomben

Titel: 0334 - Grauen in den Katakomben
Autoren: Jason Dark
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Es geht um Pierre, wie Sie wissen.«
    »Ich bin nicht seine Hüterin.«
    »Wo steckt er?«
    Sie grinste uns frech an. »Keine Ahnung.«
    »Das glauben wir Ihnen nicht.«
    »Ihre Sache, Mister. Ich weiß es jedenfalls nicht.«
    »Sie wohnen doch zusammen.«
    »Klar.« Sie trank auch den Rest. »Aber wir lassen uns auch genügend Freiheiten, wenn Sie verstehen.«
    »Und was halten Sie vom Teufel?« Blitzschnell wechselte ich das Thema und überraschte Claudine damit.
    »Teufel?« Sie schüttelte den Kopf. »Gibt es den überhaupt?«
    »Natürlich existiert er. Ich bin mir sogar fast sicher, daß Sie mit Pierre über ihn gesprochen haben.«
    »Sie überschätzen uns, Monsieur. Zwischen uns beiden gibt es andere Themen als ausgerechnet den Teufel oder die Hölle.«
    Meurisse kam. Er nickte uns zu. »Der Verletzte wird weggebracht. Lebensgefahr besteht nicht.« Der Agent zeigte auf Claudine. »Und was macht sie?«
    Ich hob die Schultern. »Sie zeigt sich ziemlich verstockt.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Meurisse wandte sich direkt an das Mädchen. »Können oder wollen Sie nichts sagen, Mademoiselle?«
    »Beides.«
    Meurisse nickte. »Was meinen Sie, was wir alles können. Wollen Sie es darauf ankommen lassen? Ich werde Sie mitnehmen und erst einmal wegen Begünstigung festhalten.«
    »Polizisten haben ihre Gesetze.«
    »Ich bin kein Polizist.«
    »So?« Sie trank auch noch den Rest Schnaps. »Was sind Sie dann?«
    »Das spielt keine Rolle. Aber unsere Machtbefugnisse gehen weit, das kann ich Ihnen versprechen. Sie stürzen sich selbst ins Unglück, wenn Sie die Verstockte spielen.«
    »Ich weiß nicht, wo sich Pierre herumtreiben könnte. Das müssen Sie mir einfach glauben.«
    »Wir haben Verbindungen zu rechtsradikalen Kreisen aufgedeckt«, erklärte Meurisse, der nicht aufgab. »Sollen wir dort einmal nachforschen?«
    »Können Sie«, erwiderte das Mädchen kalt. »Nur ist das Zeitverschwendung. Damit hat Pierre nichts zu tun.«
    »Wie heißt er eigentlich mit vollem Namen?« fragte ich dazwischen.
    »Pierre Trudot.« Sie stand auf und stellte das Glas weg. »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »An die Gefahr denken Sie gar nicht?« fragte Suko. »Wenn hier Riesenratten herumlaufen und töten, werden Sie sich den Vorwurf der Mittäterschaft nicht ersparen können. Es hat bereits einen Toten gegeben, Mademoiselle.«
    »Na und?«
    »Gehen Sie da so darüber hinweg?«
    »Tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Wirklich nicht.« Sie wandte uns den Rücken zu. »Lassen Sie mich doch in Ruhe. Ich habe mit der Sache nichts zu tun.« Beim letzten Satz hatte sich ihre Stimme verändert. Sie war leiser geworden. Dann sahen wir, daß sich ihr Rücken bewegte. Ein bekanntes Zeichen.
    Claudine weinte.
    Wir schauten uns an. Ich mochte keine weinenden Menschen, aber in diesem Fall war es etwas anderes. Wir mußten bei Claudine eine Barriere durchbrochen nahen. Wahrscheinlich hatte dieser Vorgang sie stärker mitgenommen, als wir angenommen und sie es auch gezeigt hatte.
    »Gehen Sie jetzt!« Die Aufforderung klang schluchzend.
    »Nein«, erklärte Meurisse. »Erst wenn Sie uns alles gesagt haben, was wir wissen wollen.«
    Sie holte geräuschvoll Luft. Gleichzeitig ballte sie die Hände zu Fäusten, und wir sahen ihr Nicken.
    Meurisse wollte noch etwas sagen. Ich stieß und schaute ihn beschwörend an. Da hielt er den Mund.
    »Bon«, sagte Claudine. »Sie hätten sowieso nicht locker gelassen. Ich kenne euch Burschen. Möglicherweise weiß ich, wo sich Pierre aufhält. In seiner zweiten Wohnung, wie er immer sagt.«
    »Und wo ist die?« fragte ich.
    »Nicht an der Oberwelt. Er hat sich in den Katakomben niedergelassen, weil er dort genau das fand, was er suchte.«
    »Und was war das?«
    »Ruhe und einen Raum für seine Experimente.«
    »Beschreiben Sie uns den Weg«, forderte Meurisse.
    Sie drehte sich wieder um. Ihr Gesicht zeigte verweinte Spuren.
    »Ich war selbst nie dort unten, weil ich mich davor gefürchtet habe, aber Pierre war es.«
    »Den Weg!«
    »Ich kenne ihn leider nicht.«
    Es war schwer für uns, ihr das zu glauben. »Hat er mit Ihnen nie darüber gesprochen?« fragte Suko.
    »Ja und nein. Er sagte immer, daß er etwas Großes vorhabe und einen starken Helfer bekommen hätte. Endlich ginge es aufwärts, die Welt würde sich wundern und so weiter. Ich lachte ihn aus, nahm ihn nicht ernst und glaube jetzt, daß es ein Fehler gewesen ist. Ich… ich kann ihn auch nicht mehr schützen.«
    »Das sollten Sie auch
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