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0324 - Im Nichts gestrandet

Titel: 0324 - Im Nichts gestrandet
Autoren: Unbekannt
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als wir dem Zweitkonditionierten begegneten. Und das Ereignis arbeitet noch in mir. Da kann man nicht schlafen, auch wenn man müde und erschöpft ist. Ist das eine Erklärung?"
    Dr. Ralph Artur zögerte.
    „Natürlich ist es eine, wenn man will. Also gut: Sie sollen Ihren Willen haben. Aber wenn es schlimmer wird, rufen Sie mich sofort. Kopfschmerzen sind ein bedenkliches Symptom, mein Lieber..."
    Lloyd nickte und nahm die Tabletten. Als der Mediziner die Kabine verlassen hatte, seufzte der Mutant erleichtert auf. Lieber Kopfschmerzen, als von dem leidenschaftlichen Wissenschaftler auseinandergenommen zu werden.
    Eine Sekunde später materialisierte Gucky in der Kabine. Der Mausbiber war einfach teleportiert, nachdem er der Unterhaltung zwischen Dr. Artur und Lloyd telepathisch gefolgt war. Er setzte sich unaufgefordert auf den Bettrand.
    „Na, Fellmer, wie ist es denn, wenn man krank feiert?"
    Lloyd hatte die Tabletten geschluckt.
    „Mache dir keine übertriebenen Hoffnungen, Kleiner. Die Schlafpillen wirken schnell und zuverlässig.
    Gleich bin ich weg."
    Gucky grinste.
    „Ich werde dich bis in deine tiefsten Träume verfolgen. Du bist ja selbst Telepath und weißt daher, wie interessant das sein kann. Aber Spaß beiseite: Was machen deine Kopfschmerzen? Perry ist in Sorge. Er glaubt du hättest dir vielleicht etwas geholt als wir diesem Zeitpolizisten begegneten."
    „Ich glaube nicht, und du?"
    „Nicht die Spur, aber ich bin ja auch für meine Widerstandsfähigkeit bekannt. Dein sensibler Charakter ist es nicht, schon gar nicht dein Gehirn. Du bist empfindlicher. Vielleicht sind es Strahlen gewesen, die von dem Zweitkonditionierten ausgeschickt wurden. Hat Dr. Artur nichts feststellen können?"
    „Es ist so, als wolltest du einem spezialisierten Antriebstechniker eine altertümliche Dampflokomotive zur Reparatur übergeben. Er ist völlig konsterniert, daß es noch Kopfschmerzen gibt."
    „Verstehe." Gucky stand auf und spazierte in der Kabine hin und her. „OLD MAN kreist noch immer um Navo-Nord."
    OLD MAN war das riesenhafte Robotergebilde aus der Vergangenheit, das den Terranern schon eine Menge Kopfzerbrechen bereitet hatte. Mit einem Durchmesser von zweihundert und einer Dicke von hundert Kilometern trug es rund fünfzehntausend Ultraschlachtschiffe und bildete so eine ungeheuerliche Streitmacht. Gesteuert wurde es von dreizehn Kommandogehirnen - und den Kristallagenten, die es übernommen hatten.
    Navo-Nord war eine rote Riesensonne am Rande der großen Magellanschen Wolke, mehr als hunderttausend Lichtjahre von der heimatlichen Milchstraße entfernt. Hier hatte sich Rhodans Flotte versammelt und wartete die weitere Entwicklung ab. Nach Ausschaltung der Perlians war es dieser plötzlich aufgetauchte Zweitkonditionierte gewesen, der alle Pläne über den Haufen warf - und der eine neue Gefahr darstellte.
    Ganz zu schweigen von OLD MAN.
    „Mit dem Ding werden wir niemals fertig, oder wir müssen es zerstören."
    „Die Meinungen darüber sind geteilt, Fellmer. Besonders Roi Danton macht einen ziemlichen Wirbel."
    „Der hat ja immer seine eigene Meinung."
    Gucky grinste. Er wußte schließlich, daß Roi Danton in Wirklichkeit Rhodans Sohn war - wenn es Lloyd und Rhodan selbst auch nicht wußten.
    „Mein Gefühl sagt mir, daß bald etwas passiert", lenkte er ab. „Dieser Zeitpolizist wird bald hier auftauchen. Er hat OLD MAN gewittert, wette ich. Und so eine fette Beute wird er sich nicht entgehen lassen."
    Lloyd richtete sich auf, wenn ihm auch schon bald die Augen zufielen.
    „Wenn das Biest in den Besitz von OLD MAN gelangt, sind wir geliefert. Was sagt Rhodan zu der Idee?"
    Er macht sich Sorgen. Gleich ist eine Besprechung. Eigentlich dachte ich ja, du würdest daran teilnehmen... oje, nun ist er eingeschlafen. Wenigstens hat er jetzt keine Kopfschmerzen mehr." Er ging zur Tür, aber dann überlegte er es sich anders. Er konzentrierte sich auf die Messe, in der die Besprechung stattfinden sollte - und teleportierte.
    Lloyd hingegen schlief friedlich und fest.
     
    *
     
    Vor zwei Tagen war die GULINI in der Magellanschen Wolke eingetroffen und stand dicht neben der CREST. Es handelte sich um ein Spezialschiff der Experimentalflotte, um ein bewegliches Robotgehirn.
    Man hatte es in die Zelle eines Superschlachtschiffes eingebaut. Da die meisten Waffen und kriegswichtigen Geräte fehlten, war Platz genug für die Positronik. Nun konnten an Ort und Stelle Berechnungen angestellt werden, und man
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