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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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einer Art Kontrollstation.
    Obwohl kein Roboter zu sehen war, suchten sie zuerst ein Versteck. Ein riesiger Metallblock, wahrscheinlich ein Energieverstärker, bot dazu die beste Gelegenheit. Bewegungslos blieben sie dahinter liegen und lauschten.
    Alles war ruhig - bis auf ein gleichmäßiges Brummen, das den ganzen Raum erfüllte. Dazwischen waren knackende Geräusche so als würden Relaisschalter betätigt. Die eine Wand war mit allen möglichen Kontrollen bedeckt, während auf der gegenüberliegenden Seite drei Reihen von Bildschirmen einen fast vertrauten Anblick boten. Einige davon waren in Betrieb und zeigten verschiedene Sektoren der Trägerkuppel und einige Außenbauten von OLD MAN.
    „Warum ist denn niemand hier?" wisperte Jumpy befremdet.
    „Automation", erinnerte ihn Ras.
    Sie warteten noch einige Minuten ehe sie sich aus ihrem Versteck hervorwagten. Nachdem sie die Bildschirme eine Weile betrachtet hatten, konnten sie sich fast an ihnen orientieren. Die unterste Reihe zeigte nur Bilder aus der Trägerkuppel und auf der linken Seite begann das Panorama mit der eigentlichen Haupt-Kommandozentrale. Rechts waren die Außensektoren der Trägerkuppel.
    „Die beiden Schirme halblinks sind dunkel und nicht in Betrieb", bemerkte Jumpy. „Warum nur?"
    „Vielleicht eine Störung? Warum überhaupt Bildschirme, wenn niemand da ist, der sie betrachtet?"
    „Muß noch von früher her sein, und niemand hat sie abgeschaltet." Jumpy ging zu den Kontrollen auf der anderen Seite. „Sie sind so angeordnet, daß sie immer genau den Schirmen gegenüberliegen. Also müßten die beiden hier zu den dunklen Schirmen gehören. Ich bin von Natur aus neugierig, Ras. Ich möchte wissen, warum die beiden Schirme nicht eingeschaltet sind. Wollen wir mal versuchen...?"
    „Du und deine Neugier, Kleiner! Laß lieber die Finger davon."
    Aber Jumpy hatte seine eigene Meinung über Neugier. Er hielt sie für Wissensdurst, was ja in gewisser Hinsicht auch stimmte.
    „Wir müssen meinen Vater finden, Ras. Ich weiß nicht, ob das hier uns weiterhelfen wird, aber du weißt auch nicht ob ich einen Fehler begehe, wenn ich es versuche. Ich empfange seine Gedankenimpulse nicht, also steckt er garantiert hinter einem HÜ-Schirm. Und die einzige Verbindungsmöglichkeit durch einen HÜ-Schirm sind bereits vorhandene Leitungen. Die Bildschirmverbindung hier ist nicht drahtlos."
    „Du rechnest mit einem unwahrscheinlichen Zufall."
    Jumpy sagte feierlich: „Es sind oft Zufälle, die Geschichte machen."
    Da gab Ras es auf.
    „Also gut. Aber wir verschwinden sofort wenn ein Roboter erscheint oder sonst etwas passiert.
    Einverstanden?"
    Jumpy nickte und griff nach dem Hebel, der dem einen dunklen Schirm gegenüber aus der Wand ragte...
    Guckys Zorn richtete sich in erster Linie gegen sich selbst. Statt seine einzige und wahrscheinlich letzte Chance zu nutzen und dem Kristall durch die Lücke zu folgen, hatte er viel zu lange gezögert.
    Nun saß er in dem kugelförmigen HÜ-Schirm gefangen und konnte nicht mehr heraus.
    Der HÜ-Schirm sicherte einen großen kugelförmigen Sektor mitten zwischen Zentrale und Rand der Trägerkuppel ab. Der Generator für den Schirm stand außerhalb in einer Maschinenhalle, wo er zugleich abgesichert und mit der notwendigen Energiemenge versorgt wurde.
    Gucky durchstreifte die Kuppel, aus der es ohne Hilfe von außen kein Entrinnen mehr gab. Sie enthielt nur unwichtige Einrichtungen, einige leere Hallen, lange Korridore, Lagerräume und eine unbesetzte Kontrollstation mit fünf Bildschirmen. Vier davon waren in Betrieb, aber sie zeigten nur andere Sektionen der Trägerkuppel. Nicht einmal Kampfroboter oder Bedienungsautomaten gab es, an denen er seine Wut hätte auslassen können.
    Obwohl es völlig ausgeschlossen war, daß seine Gedankenimpulse den Schutzschirm durchdrangen versuchte er, Verbindung zu seinem Sohn zu bekommen. Er konzentrierte sich auf die astronomische Sektion der I-14, denn er mußte ja annehmen, Jumpy sei noch dort.
    Er erhielt keinerlei Kontakt.
    „Die Metallmassen!" murmelte er verdrossen. „Sie schirmen noch mehr ab als der Schirm selbst.
    Selbst wenn einige Impulse den HÜ-Schirm durchdringen konnten, so wurden sie von den ungeheuren Metallmassen einfach verschluckt."
    Ras und Jumpy wurden ihn natürlich vermissen, und vielleicht machten sich die beiden gemeinsam auf die Suche nach ihm. Ohne Zweifel wurden auch sie in eine der vielen Fallen geraten, die OLD MAN für Eindringlinge bereithielt.
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