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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire
Autoren: Jason Dark
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Thompson nicht glauben wollen. Erst als er den Druck an seinem Hals spürte, wußte er, daß irgend etwas Schlimmes geschehen war.
    Etwas hielt ihn fest.
    Er würgte, drückte seinen Oberkörper nach vorn, spürte die Wand des kalten Wassers, die gegen ihn hämmerte, bewegte seine Beine und versuchte, dem Grauen zu entkommen.
    Er hatte keine Chance. Zu hart, zu gnadenlos wurde er von der knöchernen Klaue festgehalten, so daß seine sich bewegenden Beine ins Leere traten.
    Die Angst war ebenfalls mit einer Welle zu vergleichen. Sie toste wie schäumendes Wasser in ihm hoch, er hatte seinen Mund weit aufgerissen und schaffte es dennoch nicht, Atem zu holen.
    Die Klaue schnürte ihm die Luft ab.
    Unter großen Mühen war es ihm schließlich möglich, den Kopf zu drehen. Er wandte ihn nach links und schielte an der Turmwand hoch.
    Ein zweiter Arm geriet in sein Blickfeld. Er schaute aus einer Luke, die über der untersten lag, und er war geknickt, so daß seine Hand nach unten wies.
    Dabei bewegten sich die weißen, langen Finger wie die eines Klavierspielers, der noch einmal seine Hände auf die richtige Geschmeidigkeit überprüfte.
    Sieben Vampire!
    Vielleicht vierzehn weiße Arme?
    Für Craig Thompson wurde es zu einer Tortur. In den letzten Sekunden seines Lebens begriff er, daß Pater Robanus mit seiner Warnung recht behalten hatte.
    Nun war er gestorben, und die sieben Vampire hatten freie Bahn.
    Ihr Gegner existierte nicht mehr. Endlich konnten sie ihre Höhlen verlassen und ihrem unheilvollen Trieb folgen.
    Als letztes in seinem Leben nahm Craig Thompson noch die gewaltige Regenwand wahr, die sich auf ihn niederlegen wollte. War sie bisher grau gewesen, so änderte sich nun ihre Farbe. Sie dunkelte ab, wurde zu einem tiefen Schwarz. Das allerdings waren bereits die Schatten des Todes, die sich über den Mann legten.
    Craig verlor sämtliches Gefühl. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen, er knickte ein, und nur noch die Klaue hielt ihn fest.
    Dann ließ auch sie ihn los.
    Schwer stürzte der Körper zu Boden. Mit dem Gesicht nach unten blieb er liegen, und der Regen strömte in wahren Sturzbächen auf die einsame Gestalt, während Blitz und Donner die Luft zerrissen, als wären sie die Vorboten des Teufels.
    Im Turm tat sich etwas.
    Zuerst zogen sich die Hände zurück. Dies geschah wie auf einen geheimen Befehl hin. Fast gleichzeitig verschwanden die sieben Arme, so daß die Luken wieder normal aussahen und dabei wie nasse, viereckige Augen wirkten.
    Ein Mörder war nicht zu sehen, aber im Turm tat sich einiges.
    Durch den Mord war etwas in Gang gesetzt worden, das nun niemand mehr stoppen konnte.
    Schwarze Magie fand ihren Weg.
    Die dicken Mauern des Turms dämpften die Geräusche des Unwetters. Nur das Donnern hallte hin und wieder nach, und es wirbelte als Echo durch das kahle Innere.
    Manchmal drang auch der Widerschein fahler Blitze durch die Lukenfenster, erhellte für eine kaum meßbare Zeitspanne das Turminnere und zeichnete sich auch an der Wand ab.
    Dort befanden sich die Gesichter.
    Sieben an der Zahl!
    Gefährliche weiße Fratzen mit blutunterlaufenen Augen und blutigen Mäulern.
    Weit hatten die Vampire die Mäuler aufgerissen. Schreie drangen aus ihnen hervor. Es war nichts anderes als die wilde Gier nach dem Blut, die sie so handeln ließ.
    Lange genug hatte man sie verbannt. Das würde sich nun ändern.
    In den toten Turm geriet Leben. Ein Leben, wie es schlimmer nicht sein konnte.
    Unheimlich, längst vergessen, aber wiedererweckt worden. Fahle Fratzen, die es in der Wand nicht mehr aushielten und ihren Weg ins Freie suchten.
    Ein Ächzen lief durch das Gestein, zu vergleichen mit einem gewaltigen Zittern oder einem keuchenden Atem, der das Gemäuer durchwehte.
    Die Macht des Unwetters schien die alten Steine aus ihren Fugen reißen zu wollen. Aber es waren nicht die äußerlichen Kräfte, die sich dafür verantwortlich zeigten, sondern andere. Sie wohnten innerhalb der Mauern, und sie spürten, daß der alte Bann nun endgültig gebrochen war.
    Frei!
    Sie kamen frei!
    »Aaauhhhh…« So gellte es schaurig durch den Leuchtturm. Und jeder Buchstabe schien nach dem menschlichen Blut zu lechzen, denn nach nichts anderem stand ihnen der Sinn.
    Sie waren kurz vor dem Verdursten gewesen, und der erste schaffte es bereits. Auf der ersten Plattform stand eine unheimliche Gestalt. Sie wirkte wie ein Gespenst, weil sie so kalkweiß war,, aber Gespenster waren durchsichtig, dieses Wesen nicht.
    Es
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