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0279 - Die Bezwinger der Zeit

Titel: 0279 - Die Bezwinger der Zeit
Autoren: Unbekannt
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richtigen Zeitpunkt ein MdI in der Vergangenheit Varios auftaucht?" fragte Tolot erregt.
    Marshall fühlte, wie seine anfängliche Erleichterung sich verflüchtigte. Er ahnte, worauf Tolot hinaus wollte, und er wußte, daß der Haluter recht hatte.
    „Sie nehmen an, daß der MdI auf Vario ist, um die CREST zu erwarten", folgerte oberst Cart Rudo.
    Er sprach das aus, was Marshall ebenfalls dachte.
    „Nicht nur das! Der MdI ist außerdem genauestens über die Zeit informiert, zu der die CREST in den Andromedanebel geflohen ist", sagte Icho Tolot. „Er ist an Ort und Stelle, um zu verhindern, daß wir in die Gegenwart zurückkehren können."
    „Sie können recht haben", bemerkte Major Hefrich vorsichtig.
    Tolot machte eine entschiedene Bewegung. „Machen wir uns nichts vor", sagte er. „Die MdI sind in der Lage, jede Zeitverschiebung mit ihrem Nullfeldspürer zu orten. Sie wissen auf die Minute genau, wo die CREST sich befindet. Hätte sich die Zeitlinie nur um eine Minute verschoben, wäre der MdI niemals von Rhodan und seinen Männern gefunden worden. Unser Gegner ist nicht auf Vario, um gegen die Lemurer vorzugehen. Er hat den Auftrag, nach uns zu suchen und uns zu vernichten."
    „Dann befände sich Rhodans Gruppe in höchster Gefahr!" rief Major Bernard erregt.
    Tolot bejahte. Marshall fragte sich verwundert, warum er selbst nicht auf den Gedanken gekommen war. Warum sollte sich ein MdI der komplizierten Zeitversetzung unterziehen, wenn er nicht ein bestimmtes Ziel hatte? Und warum sollte er sich ausgerechnet in das Jahr 49488 vor Christi Geburt begeben, wenn er dort nicht die CREST III zu finden erwartete? Cart Rudo erhob sich von seinem Platz.
    „Wir können Rhodan keine Funkantwort geben", sagte er. „Das würde die Gefahr für ihn nur vergrößern. Ich habe einen anderen Vorschlag. Zwei Freiwillige starten mit einer Moskito-Jet nach dem System von Big Blue und versuchen, Kontakt mit Rhodans Gruppe aufzunehmen. Ein derart kleines und wendiges Schiff kann bestimmt ungeschoren vorstoßen."
    „Einer der Freiwilligen muß ein Mutant sein, um nötigenfalls Kontakt mit Gucky aufnehmen zu können", sagte Marshall. „Deswegen werde ich fliegen..."
    „Wenn Sie einverstanden sind, begleite ich Sie", sagte Leutnant Drav Hegmar.
    Marshall warf dem dunkelhaarigen Offizier einen kurzen Blick zu und nickte. Hegmar war ein entschlossener Mann, genau richtig für den geplanten Einsatz.
    „Wir haben keine Zeit zu verlieren", sagte der Mutant.
     
    *
     
    Der 26 Meter lange Moskito-Jäger brach aus dem Linearraum hervor. Leutnant Drav Hegmar fungierte als Pilot. John Marshall saß unmittelbar hinter ihm. Wenn der Mutant sich umschaute, konnte er die winzige Luftschleuse des Zwei-Mann-Jägers sehen.
    Die beiden Bildschirme wurden von Big Blue ausgefüllt. Marshall überprüfte die Ortungsgeräte.
    „Vier Raumschiffe halten sich in diesem Raumsektor auf", sagte er zu Hegmar. „Aber sie sind viel zu weit entfernt, um uns orten zu können."
    „Fliegen wir Vario an?" fragte Hegmar.
    „Ja", bestimmte John Marshall.
    Er blendete seine parapsychologischen Tastsinne einen Augenblick in Hegmars Gedanken ein, nicht um ihn zu überwachen, sondern um die Gemütsverfassung des Mannes zu ergründen.
    Erstaunlicherweise war Hegmar ruhig, vielleicht sogar ruhiger als Marshall. Um so besser, dachte der Mutant.
    „Ich werde den HÜ-Schirm einschalten", sagte Hegmar.
    Marshall gab seine Zustimmung. Den Mikrokonverter Kalupscher Bauart hatte Hegmar abgeschaltet.
    Marshall wußte, daß die kleinen aber leistungsstarken Hypertriebwerke für Moskito-Jets auf Siga hergestellt wurden. Flüchtig dachte Marshall in diesem Zusammenhang an den Siganesen Lemy Danger.
    „Ein Raumschiff ist vom Ortungsschirm verschwunden", teilte Marshall dem Piloten mit.
    „Wahrscheinlich ist es in den Hyperraum eingetaucht."
    Hegmar sagte eiskalt: „Wir haben drei Bomben für die Transformkanone dabei. Sie würden genau für diese drei übrigen Schiffe ausreichen."
    „Dazu sind wir aber nicht hier" verwies ihn Marshall. „Ich wußte nicht, daß Sie an Raumschlachten Gefallen finden."
    Hegmar grinste. „Das tue ich auch nicht, Sir. Aber solange ich an eine Feindberührung denke, mache ich mir keine Sorgen um unser Schicksal."
    Marshall schaute verblüfft auf Hegmars breiten Rücken. Es schien so, als hätte jedes Besatzungsmitglied der CREST III in letzter Zeit eine besondere Methode entwickelt um nicht daran denken zu müssen wo sie sich befanden. Es wird
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