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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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verrückte Idee für gut."
    „Tut mir leid, Sir, sie ist ausgezeichnet. Es wäre vollkommen richtig, dieser gefährlichen Zeitepoche zu entfliehen und fünfhundert Jahre später aus dem Dunkel der Anonymität heraus zu versuchen, den Großtransmitter zu bezwingen. Die Wachflotte über Kahalo würde uns tatsächlich nicht mehr stören."
    „Ist denn hier jedermann von Sinnen?" rief Perry und erhob sich aus seinem Sessel.
    „Wie stellen Sie sich die Eroberung eines Zwischenzeit-Transmitters vor, von dem wir nicht einmal wissen, wo er zu finden ist? Selbst wenn wir es erfahren sollten, dürfte er nicht unbewacht sein. Oder haben Sie sich etwa vorgestellt, man würde uns dort mit offenen Armen empfangen, aufmerksam unseren Wünschen lauschen und dann das Gerät einschalten?"
    „Es geht vorerst nur um die Anerkennung der Idee, Terraner", gab ich Rhodan zu verstehen. „Die Ausführung des einmal beschlossenen Vorhabens wird eine Sache für sich sein. Wir werden in einigen Stunden wissen, welcher Planet mit Tanos VI gemeint ist. Frasbur ist darauf versessen, uns in dieses System zu locken. Wenn wir es identifiziert haben, kann das Unternehmen anlaufen."
    Rhodan schritt schweigend durch die Zentrale. Ein Roboter öffnete ein kleines Mannschott, hinter dem das Röhrensystem der Schnellverbindung sichtbar wurde.
    Perry trat ein, ergriff die Handgriffe über dem Luk und schwang seine Beine in das Rohr hinein. Als nur noch sein Kopf erkennbar war, rief er uns zu: „Ich möchte gerne diese für hinter mir zuknallen, um meiner Stimmung Ausdruck zu verleihen. Da sich das Druckschott aber nur automatisch schließen läßt, nehmen Sie bitte an ich hätte es zugeknallt.
    Das gilt besonders für dich, Beuteterraner!"
    „Ich werde vor Freude jubeln, wenn du dir die Finger einklemmst", gab ich wütend zurück.
    Er winkte ab, drückte auf den Transportknopf und verschwand. Wir sahen nur noch die aufleuchtende Kontrollampe des Abstoß-Kraftfeldes.
    Melbar Kasom kam zu mir. Er wartete, bis die Diskussion unter den Männern der CREST III einen gewissen Höhepunkt erreicht hatte. Viele waren für meinen Plan, andere lehnten ihn ab.
    Icho Tolot stand hinter der durchsichtigen Panzerwand der Zentraleunterteilung und fütterte das Reserve-Rechengehirn IV mit Daten. Ich ahnte, daß der Haluter jetzt schon auf meiner Seite stand. In ihm mußte der charakteristische Abenteuerdrang erwacht sein, der seine Rasse in besonderem Maße auszeichnete.
    „Notfalls machen wir die Sache mit zwei bis drei Korvetten", sagte Melbar Kasom. „Rhodans eigentlicher Grund zur Ablehnung dürfte wohl die Besorgnis um die CREST sein. Wenn ich ihn richtig kenne, so läuft er jetzt wie ein Tiger in seiner Kabine hin und her und sucht nach einem Weg, die Sicherheit des Schiffes mit dem Angriff auf einen Nenner zu bringen."
    „Das ist ausgeschlossen. Wir müssen ein großes Risiko eingehen."
    „Die Mutanten?"
    Ich winkte ab.
    „Sie sind stark, aber nicht allmächtig. Erinnern Sie sich an die vielen Versager, die wir mit diesen labilen Leuten schon erlebt haben. Hier hat der Normalmensch einzugreifen und zwar mit allem, was er zur Verfügung hat. Warten wir ab. Kommen Sie, ich habe Hunger."
    „Unsere USO-Spezialitäten gehen zur Neige", klagte Kasom, der stärkste Esser an Bord. „Eines Tages werden wir Synthesegrütze verschlingen müssen. Denken Sie an mich, Sir."
    „Sie sollten einen Nachschubfrachter anfordern", entgegnete ich bissig und schritt auf die Ausgänge zu. Icho Tolot rechnete immer noch. Er war meine größte Hoffnung.
    Die Telepathen Marshall und Gucky waren bereits verschwunden. Wahrscheinlich setzten sie das Verhör fort, um auch die letzten Geheimnisse aus Frasburs Gedächtnisinhalt hervorzuholen.
    Wo lag das Tanos-System? Ich hätte in diesem Augenblick um meinen Kopf gewettet, daß wir es unter einer anderen Bezeichnung kannten.
     
    4.
     
    Logisch betrachtet, gab es keine Einwände, die mein Vorhaben entkräften konnten. Für unsere Truppen in der Realzeit war es völlig nebensächlich, in welchem Jahr der fernen Vergangenheit wir uns aufhielten. Man konnte uns so oder so nicht helfen.
    Für uns, die Zeitgefangenen, galt der Grundsatz „hilf dir selbst". Da wir den galaktischen Sechsecktransmitter nicht bezwingen und überdies sicher sein konnten, früher oder später von einem lemurischen Verband vernichtet zu werden, war es vernünftig, dieser Epoche zu entfliehen. Was hatten wir zu verlieren? Wir konnten nur alles gewinnen, das stand
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