Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Oberbefehlshaber wie Schuljungen über die Prärie?"
    „Prärie ist gut", lachte Atlan, um sofort ernst zu werden. „Ich war in zwanzig Sekunden unter der Schleuse. Da ich ohnehin die Absicht hatte, dich aufzusuchen, habe ich mich an meine leistungsfähigen Beine erinnert. In wenigen Augenblicken wird ein Wagen meiner Kaulquappe ankommen. Alarmiere das medizinische Team und die Mutanten. Wo ist Gucky?"
    Rhodan wirkte plötzlich nicht mehr schläfrig.
    „Der Mausbiber? Er wird ausruhen. Auf der CREST herrscht zur Zeit Ruhezustand."
    „Er schläft nicht", behauptete Atlan. „Laß nach ihm sehen. Ich komme soeben von einem Inspektionsflug durch das System zurück. Du hattest mir den Telepathen John Marshall ausgeliehen.
    Nein, keine Fragen jetzt. John tobt seit etwa zwanzig Minuten. Er windet sich in einer Art von Schüttelkrämpfen, die jedoch nicht organisch, sondern psychisch bedingt sind. Er gibt an, sein Schädel drohe zu bersten. Er muß überdimensionale Impulse empfangen, die wir nicht hören können. Sieh nach Gucky. Er ist der zweite Telepath im Tri-System. Schaue nach, ob es ihm ähnlich ergeht."
    Als Atlan auf das Transportband sprang, das direkt zum unteren Ende des zentralen Antigravschachtes führte, begann Rhodan bereits zu handeln. Männer, die in den Zwergnebel Andro-Beta vorgedrungen waren, um dort zu versuchen, einem unheimlichen Gegner die Waffen aus der Hand zu schlagen, ehe er sie benutzen konnte, zögerten nicht lange.
    Rhodans Befehle kamen kurz und präzise. Die Mitglieder des Mutantenkorps wurden alarmiert. Medorobots rannten durch die Gänge.
    Zugleich wurden die Kommandanten der anderen Schlachtschiffe und Transporter angewiesen, die bedingte Gefechtsbereitschaft herzustellen. Seit vierzehn Tagen geschah es zum erstenmal, daß die Lärmpfeifen wieder aufschrillten.
    Zwei Minuten später stoppte ein Prallgleiter des IMPERATOR-Beibootes unter der Mannschleuse. Auf dem Rücksitz lag ein hochgewachsener Mann in der Uniform der Solaren Flotte. Es war John Marshall, der Chef des Mutantenkorps.
    Er preßte die Handflächen gegen die Schläfen. Sein Gesicht war kalkweiß und verzerrt. Hier und da drang ein Stöhnen zwischen seinen Lippen hervor.
    Marshall wurde an Bord geholt und von Medorobotern übernommen. Die Ärzte warteten bereits.
    „Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen sollte, werde ich Parapsycho-Therapeut", murrte Dr. Ralph Artur, der Chefarzt des Superschlachtschiffes. Sein Gesicht war mißmutig verkniffen.
    „Ich möchte wissen, wie wir dem Mann helfen sollen. Wenn wir ihn psychisch stillegen, funktioniert seine Paragabe nicht mehr. Ich warne Sie, meine Herren! Wenn Sie jemals weder zur Erde zurückkommen sollten, hüten Sie sich, nochmals auf einem Schiff einzusteigen, das Mutanten an Bord hat. Eine komplizierte Lobotomie ist einfacher zu machen als bei einem Mutanten einen blutenden Finger zu verbinden."
    Das war etwas übertrieben, aber im Grunde genommen hatte Dr.
    Artur recht.
    Gleich darauf kam die Nachricht, Gucky sei in seiner Kabine nicht zu finden. Als Atlan die Zentrale des Superschlachtschiffes betrat, erteilte Rhodan einige entscheidende Befehle. Sein Gesicht war so ausdruckslos, wie man es von ihm in schwierigen Situationen gewöhnt war.
    Der Regierende Lordadmiral der USO winkte den beiden Giganten Melbar Kasom und Icho Tolot zu. Der Haluter war in voller Kampfausrüstung erschienen. Seine rotglühenden Augen ließen keinen Rückschluß auf seine Gefühle zu. Tolots Gesicht war nichtmenschlich. Rhodan rief den Freund an.
    „Bin ich berechtigt, deinem Kommandanten Befehle zu erteilen?"
    Atlan nickte nur. Perry führte das Mikrophon vor die Lippen. „Rundruf an alle, Chef spricht. Doktor Laut, hören Sie mit Ihrem Gebrüll auf. Verstehen Sie mich?"
    Laut meldete sich sofort. Seine Antwort wurde von Maschinengeräuschen überlagert.
    „Ausgezeichnet, Sir. Jetzt sagen Sie nur nicht, Sie wollten den Landeplatz zehn Kilometer weiter südlich haben."
    „Ich werde Sie vor einem Irrsinnsanfall bewahren", antwortete Rhodan trocken. „Arbeiten einstellen. Etwas kommt auf uns zu.
    Gucky ist spurlos verschwunden; der Telepath Marshall windet sich in Krämpfen. Ziehen Sie sofort Ihre Mitarbeiter zurück. Maschinen stehenlassen, wo sie sind. Nur die Mannschaften müssen in Sicherheit gebracht werden. Steigen Sie auf den Frachtern ein, mit denen Sie angekommen sind. Noch Fragen?"
    „Eine ganze Menge. Können Sie sich vorstellen, wie lange wir brauchen, um den Vortrieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher