Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
über hundert Kilometer pro Stunde entwickeln und etwa fünf Stunden lang ohne Schutzkleidung im Vakuum des Raumes existieren.
    Sie waren Infrarotseher, besaßen zwei Herzen mit umschaltbarer Druckregulierung und einen Metabolismus, der Fremdstoffe in atembare Gase und verwertbare Nahrungsbestandteile verwandeln konnte. Sie waren die vollendetsten Geschöpfe der Milchstraße.
    Wenn ein Haluter, wie Icho Tolot, angriff, dann war es, als würde eine terranische Raumlandebrigade auf engstem Raume zur Offensive antreten.
    Tolot lachte immer noch. Für ihn gab es nur ein Problem, und das hieß: „Wie komme ich in die Robotstation hinein?"
    Gucky kam nach fünf Minuten zu sich Als er geistig klar war und Marshall den Kontakt mit der Urzelle übernommen hatte, hörte sich der Kleine Tolots Vorschläge an.
    Gucky grinste. Er streckte seine schwachen Arme aus und meinte: „Schau sie dir an. Damit kann ich überhaupt nichts unternehmen. Trotzdem bin ich stark, nicht wahr? Da sieht man wieder einmal, wie sehr der Geist der Muskulatur überlegen ist. Du würdest nie in die Station eindringen können, nicht wahr?"
    Tolot gab es zu.
    „Es ist schön, dich auch einmal ratlos zu sehen, Panzerschrank.
    Ich kann dich aber trotzdem nicht befördern. Nein - es geht nicht um dein Gewicht, sondern um deinen Metabolismus, der mich durch seine Paraimpulse stört. Vier Kilometer sind zuviel. Ich kann dich in meinem jetzigen Zustand bestenfalls fünfhundert Meter weit transportieren. Ich muß dich schließlich mitsamt deinen verflixten Störstrahlungen entstofflichen und wieder rematerialisieren. Bringt mich bis auf fünfhundert Meter an die Station heran, und wir können springen. Doktor, du kannst mir trotzdem eine Spritze geben. Ich bin ziemlich fertig. Also - wie ist das mit den fünfhundert Metern?"
    Tolot rechnete fieberhaft. Er fand keinen Weg. Atlan kam auf die rettende Idee. Sie war ebenso abenteuerlich wie das Leben dieses Mannes. Er sprach Marshall an.
    „John, schildern Sie der Urzelle unsere Schwierigkeiten. Fragen Sie an, ob es möglich ist, die Plasmaschale schachtartig aufzuspalten und uns gefahrlos nach unten zu bringen. Das Plasma müßte nach unserer Ankunft auf dem eigentlichen Felskern eine Art Halle über uns errichten und für Atemluft sorgen. Wenn es zusammenstürzt, sind wir verloren. Erkundigen Sie sich, ob die zu bildende Kuppel den enormen Druck der darüber lagernden Zellmasse längere Zeit aushalten kann."
    Marshall schaute Atlan mit einer Mischung aus Respekt und Verblüffung an.
    „Das ist die Idee!" erklärte Tolot begeistert. „Arkonide mir wird immer klarer weshalb Sie zehntausend Jahre überlebt haben."
    Sie versanken in einem Meer aus braunschwarzer, lebender Masse. Sie hatte zuerst einen dreißig Meter durchmessenden Kessel von geringer Tiefe gebildet. Als der „Standboden" steinhart geworden war, waren die drei Panzer hinuntergeflogen.
    Anschließend hatten sich die Wände des runden Schachtes so bedrohlich geneigt, daß einige Männer in heller Hysterie zu den Waffen gegriffen hatten. Es hatte sich aber nicht mehr ereignet, als die Urzelle zugesagt hatte!
    Die Öffnung hatte sich geschlossen. Die letzten Sonnenstrahlen waren abgeschnitten worden. Jetzt hatte sich eine halbkugelige Kuppel über dem Standboden gebildet. Ein Test hatte ergeben, daß diese Kuppelwölbung ebenfalls stahlfest war. Die Urzelle hatte keine Sekunde gezögert, auf den Vorschlag der Terraner einzugehen. Sie hatte außerdem behauptet, dem Druck der darüber lagernden Massen beliebig widerstehen zu können.
    Niemand hatte so recht an die ungeheuren Fähigkeiten des Mutterplaneten geglaubt. Nun bewies er, was er konnte.
    Die Männer ahnten mehr, als daß sie es fühlten, daß sich die Kuppelblase nach unten senkte. Das Plasma gab bereitwillig nach, floß zur Seite ab und wich mit seiner verdrängten Masse nach oben aus. Wahrscheinlich wallte und brodelte über der Eintauchstelle die seltsame Oberfläche.
    Die Überlebenden der Landungsexpedition hatten die Scheinwerfer der Wagen eingeschaltet. Es war hell in der seltsamsten Kuppel, in der sich Menschen jemals aufgehalten hatten.
    Die Luft war gut atembar. Das Plasma schien durch seinen Metabolismus für eine ständige Regenerierung der ausgeatmeten Giftstoffe zu sorgen. Die Menschheit hatte einen neuen Freund gewonnen. Er schien nicht weniger zuverlässig zu sein als sein Ableger auf der fernen Hundertsonnenwelt.
    Niemand sprach ein Wort. Man hatte genug damit zu tun, mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher