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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik
Autoren: Jason Dark
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Angst…
    Die Rothaarige lachte leise, als sie einen Schritt zur Seite ging, so daß ihre Gestalt im Dunkeln lag. Dann aber schob sich die rechte Hand wieder hervor und mit ihr das Messer.
    Clive hielt den Atem an. Er schielte auf die gefährliche Klinge, die nicht einmal vibrierte, so sehr hatte sich das Mädchen unter Kontrolle. Nein, das konnte kein Mensch sein. Jeder andere hätte gezittert, aber sie nicht.
    Clive Brutal drückte seinen Kopf zurück. Er wollte dieser Klinge entkommen, doch sehr schnell stellte er fest, daß die Rückenlehne des Sessels nicht umsonst so hoch gebaut worden war.
    Sie stoppte ihn.
    Dann spürte er den Stahl an seiner Kehle.
    Diese Berührung traf ihn wie ein Schock. Er vereiste innerlich.
    Die Angst steigerte sich noch, und er saß so starr, als hätte man ihn zusätzlich auf dem Stuhl festgeleimt.
    Nur durch den offenen Mund atmete er. Der Speichel hatte sich an den Rändern gesammelt und rann über seine Lippen, wobei er am Kinn entlangfloß.
    Auf seinem Gesicht lag eine Gänsehaut, die allmählich tiefer wanderte und seinen gesamten Körper erfaßte.
    Kalter Stahl auf heißer Haut. So fühlte er die Berührung, und er saß weiterhin verkrampft da.
    Kaum verstand er, was die flüsternde Stimme des Mädchens zu ihm sagte. »Ich könnte dich töten, Alter. Einfach killen. Ich brauchte das Messer nur umzudrehen und es von rechts nach links zu ziehen. Aber das würden mir meine Freundinnen nie verzeihen, deshalb lasse ich dich am Leben, Alter.«
    »Dann… dann kann ich hier weg?« fragte der Mann krächzend.
    »Das habe ich damit nicht gesagt. Ich meinte nur, daß ich dich am Leben lasse. Was später geschieht, wirst du noch alles genau mitbekommen. Warte nur ab.«
    Im nächsten Augenblick war das Messer wieder von der Kehle des Mannes verschwunden, und Clive atmete erleichtert auf. Er hörte die sich entfernenden Schritte, lauschte ihnen nach und stellte fest, daß die Rothaarige in Richtung Tür lief.
    Wollte sie ihn allein zurücklassen? Als Beute für ihre Freundinnen? »He«, krächzte er. »Wo wollen Sie denn hin? Sie können mich doch nicht einfach…«
    Ein Summton unterbrach ihn.
    Das Mädchen stand an der Tür. Ihr Finger hatte wieder einen Knopf gefunden, den sie nun nach unten drückte.
    Es geschah so schnell, daß Clive Brutal davon überrascht wurde und nicht einmal einen Schrei ausstieß.
    Plötzlich öffnete sich unter ihm der Boden, und wie eine Rakete raste er mitsamt dem Sessel schräg in eine dunkle, unbekannte Tiefe…
    ***
    Wir hatten einen Sieg errungen! Einen wirklichen Triumph, wie selbst unser Chef, Sir James Powell, festgestellt hatte, und das sollte bei ihm schon etwas heißen.
    Izzi existierte nicht mehr.
    Ich hatte den Höllenwurm vernichtet. Mein silberner Bumerang hatte den gewaltigen Körper praktisch in zwei Teile geschlagen, und der Höllenwurm hatte sich in einen Schleimsee aufgelöst. [1]
    Auch gegen Belphegor war uns ein Sieg gelungen. Suko hatte diesen Dämon mit seiner Dämonenpeitsche zerschlagen. Allerdings wußten wir nicht, ob er endgültig vernichtet war. Nachdem die Lederkleidung des Hexers mit der Flammenpeitsche zerstört wurde, hatte Suko gesehen, daß Belphegor nicht mehr derselbe war wie früher. Seine Gestalt hatte sich aus zahlreichen winzigen Würmern zusammengesetzt, und Teile des Körpers waren praktisch vor Sukos Augen weggewandert. Der Chinese glaubte, daß in jedem Wurm der Keim des Bösen steckte, und daß wir von Belphégor noch etwas hören würden.
    Den Gedanken allerdings verdrängte ich. Erst einmal hatte Belphegor genug mit sich selbst zu tun.
    Und auch eine weitere Gefahr war gebannt.
    Izzi hatte das magische Pendel besessen, mit dem er die finstersten Erdgeister beschwören konnte. Dieses geheimnisvolle Pendel befand sich nun im Besitz eines anderen.
    Der Eiserne Engel hatte es an sich genommen. Bei ihm war das Pendel ausgezeichnet aufgehoben.
    Nach dem Fall waren wir nicht nach Paris zurückgekehrt. Tanith, die Wahrsagerin, fuhr allein. Wir flogen von Genf aus nach London, ruhten uns dort einen Tag aus, nachdem sich Sir James unseren Bericht angehört hatte. Und jetzt saßen wir in unserem gemeinsamen Büro.
    In London war es längst Herbst geworden. In den zahlreichen Parks lagen die bunten Blätter auf dem Rasen und schimmerten in allen möglichen Farben.
    Ein trüber Himmel lag über der Stadt, in der Frühe gab es Nebel, und ein herbstlich kühler Wind wehte durch die Straßen. Ohne Mantel konnte man nicht mehr
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