Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

Titel: 0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster
Autoren: Der letzte Raum hat keine Fenster
Vom Netzwerk:
Diebstahl des Schmucks veranlasst hatte, wenn ich mir auch nicht denken konnte, dass sie Morde ‘ in ihre Pläne einbezogen hatte. Diese Morde allerdings konnten sich automatisch ergeben haben.
    Mrs. Greaseback konnte an eine falsche Adresse geraten sein. Sie hatte sicherlich keine Erfahrung mit Gangstern, und die Ereignisse waren ihr über den Kopf gewachsen.
    Das Verschwinden des-Theater-Direktors fing an, mir Sorgen zu machen.
    Jean, den ich beim Weggehen darüber befragte, kannte die Nummer des Wochenendhauses: 36. Er gab zu, selbst einmal dort gewesen zu sein, aber er wollte nichts von dem wissen, was dort vorgegangen sei. Er kannte auch die Telefonnummer, und ich rief vom nächsten Drug Store aus an, ohne allerdings Antwort zu bekommen.
    Vielleicht hatte Greaseback Gründe dafür, dass er sich nicht meldete, und so beschloss ich auf alle Fälle, mich durch Augenschein davon zu überzeugen, ob und mit wem er sich dort aufhielt.
    Ich fuhr die Third Avenue hinauf und bog in die 125. Straße zur Triborough Bridge ein, die sich in weitem Bogen über Randalls Island nach Queens hinüberschwingt. Bis Little Bay waren es zehn Meilen, die ich in einer halben Stunde geschafft hatte.
    Es war sieben Uhr dreißig und bereits dunkel, als ich die um diese Zeit einsame Straße am Strand entlangfuhr. Die Scheinwerfer fraßen sich in das gerade Band des Highways und spiegelten sich im plätschernden Wasser der Bucht Ein leichter Bodennebel wurde von der schwachen Brise herübergeweht und fegte in Schwaden über die Straße.
    Vor der Kurve, hinter der der Utopia Parkway abzweigte, drosselte ich die Geschwindigkeit Und dann trat ich unvermittelt so stark auf den Bremshebel, dass mein Jaguar ins Schleudern kam und über den glatten Asphalt rutschte.
    Etwas knirschte gegen den Kühler, rutschte über die Haube und knallte gegen die Windschutzscheibe.
    ***
    Mein Jaguar schien einen Augenblick stillzustehen. Ich klammerte mich ans Steuerrad, um nicht durch die Scheibe zu fliegen, und dann stellte er sich quer, rutschte noch ein Stück nach vorn und wie von einer Feder zurückgeschnellt wieder nach hinten.
    Ich kletterte heraus und betrachtete mir die Bescherung. Es war ein geradezu unwahrscheinliches Glück, dass ich das genau in der unübersichtlichen Kurve gespannte Drahtseil im Licht meiner starken Scheinwerfer hatte glänzen sehen.
    Während ich den Schlag hinter mir zuwarf, riss ich die Pistole aus der Halfter und schob den Sicherungsflügel zurück. Derartige hold ups waren seit einigen Monaten an der Tagesordnung, aber ich wertete vergeblich auf die Gangster, die es auf meine Brieftasche abgesehen hatten. Nichts rührte sich.
    Nur die Wellen plätscherten leise gegen den Strand. Ich holte den Leuchtstab aus dem Handschuhfach und konnte in dessen Schein feststellen, dass das fast einen Inch dicke Seil an zwei sich gegenüberstehenden Bäumen befestigt war. Es kostete mich einige Mühe, es zu lösen. Dann rollte ich es zusammen und verwahrte es im Gepäckfach. Ich hätte ja nun eine Highway Patrouille herbeirufen können, aber das wäre zwecklos gewesen Die Gangster waren bereits über alle Berge und hatten bestimmt keine Visitenkarte hinterlassen.
    Es war überhaupt ein merkwürdiger Platz, um einen Überfall zu machen. Tagsüber fuhren hier die Wagen, die hinüber nach Fort Totten und der Marine-Basis und von dort zurückrollten Bei Nacht kam kaum jemand hier entlang.
    Sollte der ganze Aufwand vielleicht nur meinetwegen gemacht worden sein? Wollte vielleicht jemand verhindern, dass ich Mr. Greaseback in seinem privaten Schlupfwinkel aufsuchte?
    Dann betrachtete ich meinen Jaguar. Mit Ausnahme von ein paar Dellen, Kratzern und zwei ruinierten Scheibenwischern war ihm nichts passiert Als ich den Zündschlüssel drehte, sprang der Motor an wie gewöhnlich Es gab kein Nebengeräusch Mein treuer Wagen war in bester Ordnung.
    Als ich dann, was der Wegelagerer offenbar hatte verhindern wollen, in den Utopia Parkway einbog, schaltete ich die Scheinwerfer aus und fuhr nur noch mit Standlicht, vorbei an ein paar kleinen Geschäften und einer Kneipe, in der augenblicklich absolut nichts los war.
    Der Nebel wurde dichter. Ich blickte auf die Hausnummern 26… 28… 30… 32… 34… 36.
    Es war ein kleines Holzhaus, das nur aus Erdgeschoß und einem kleinen Dachboden zu bestehen schien. Es war weiß gestrichen, und die geschlossenen Fensterläden leuchteten im Licht meiner Lampen grün.
    Ich stoppte, stellte den Motor ab und lauschte. Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher