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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten
Autoren: Manfred Weinland
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der Metallspinne an keiner Stelle. Nicht einmal eine Mikrobe hatte sich in der langen Zeit daran festgesetzt. Nur das Wasser war überall…
    Das Bild veränderte sich erneut.
    Nur die Starre des Träumers blieb dieselbe, während sich in seinem Gehirn fiebernde Gedanken jagten.
    Der Transmitter.
    Das einzige unzerstörte Gerät in dem Wrack. Von ihm strömte das blutrote Licht in die allgegenwärtigen Wassermassen.
    Arbei tsenergie.
    Von DRÜBEN wurde ein Austausch vorbereitet. Etwas, das den Gesetzen dieses Universums widersprach, wollte herüber, im Austausch mit anderer Materie.
    Der Träumer ächzte. Neben ihm bewegte sich die Frau mit dem Engelsgesicht.
    Lautlos baute sich über dem Transmitter ein regenbogenfarbener Torbogen auf, in den hinein die innerhalb des Raumes befindlichen Wassermassen plötzlich mit wahnwitziger Geschwindigkeit stürzten!
    Sie wurden quasi aufgesogen!
    Dann: sekundenlanges Vakuum. Der Ozean konnte gar nicht so rasch nachdrängen wie das Wasser verschwand.
    Der Korridor in die andere Dimension stand.
    Und etwas, das Schatten und doch Materie war… das winzig klein schien, in Wahrheit aber über gewaltige Ausmaße verfügte und das in seiner Grundstruktur fast identisch mit dem unheimlichen Wrack war …
    etwas - kam!
    ***
    Über ihm war ein Gesicht.
    Es dauerte ungewöhnlich lange, bis Ryker bewußt wurde, wem es gehörte.
    »Susan«, stieß er schließlich mühsam hervor und hatte dabei das Gefühl, die Zunge, die hinten am Gaumen festgeklebt zu sein schien, erst schmerzvoll losreißen zu müssen.
    »Du hast im Schlaf geschrien«, sagte die Frau über ihm. »Was war los?«
    Ryker spürte, daß er sich mit der Antwort zu viel Zeit ließ.
    »Schlecht geträumt«, sagte er schließlich. »Leg dich wieder hin und versuch, nochmal einzuschlafen. Tut mir leid, daß ich dich wachgemacht habe.«
    »Schon gut.« Susans Oberkörper sank aufs Bett zurück. Ihre Hand griff nach dem Schalter der Nachttischlampe.
    »Nein!« hielt er sie zurück. Dabei hatte er das verrückte Gefühl, daß ein anderer aus seinem Mund sprach. »Laß es noch an. Ich will noch ein bißchen vor die Tür, frische Luft schnappen. Vielleicht vertreibt das meine Nervosität.«
    Er stieg aus dem Bett - und stutzte, weil ihm sekundenlang schwarz vor den Augen wurde und ihn Schwindel erfaßte. Er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    »Du rauchst zuviel«, sagte Susan mit schläfriger Stimme. »Nur davon kommen deine schlechten Träume. Außerdem ist es eine Schnapsidee, jetzt frische Luft schnappen zu wollen. Hörst du nicht, daß es draußen wie verrückt regnet. Und wir haben das schönste Gewitter.«
    Als hätte es nur dieses Hinweises bedurft, zuckte es in diesem Augenblick grell durch den Raum. Blitz und Donner fielen fast zusammen. Der Sturm mußte sich mittlerweile genau über dem Haus konzentrieren.
    »Hm«, machte Ryker. »Ich werde mich nur etwas auf die Veranda setzen. Die ist überdacht, da kommt der Regen nicht hin.« Er griff nach den Zigaretten, die neben ihm auf dem Nachttisch lagen. »Außerdem hast du recht: Ich rauche zuviel. Und ich will nicht, daß du mehr als nötig unter dieser schlechten Angewohnheit leiden mußt. Deshalb werde ich draußen den Dunst in mich hineinschlingen.«
    Er verschwieg bewußt, daß ihm in Wirklichkeit speiübel war und allein der Gedanke an eine Zigarette seine Gedärme zusammenkrampfte. Er gedachte seine Sucht ausnahmsweise einmal als Alibi zu benützen, um allzu langen Erklärungen aus dem Weg zu gehen.
    »Du mußt verrückt sein«, sagte Susan im Brustton der Überzeugung. »Aber bitte. Ich habe mal gelesen, daß man Irre machen lassen soll. Alles andere ist vergebliche Liebesmühe.«
    »Sehr richtig«, bestätigte Ryker und mühte sich ein Lächeln ab.
    Er ging zum Bettende, wo seine Kleidungsstücke lagen und begann sich anzuziehen.
    Als er fertig war, ging er zu Susan und gab ihr einen Kuß auf die Stirn. Sie hatte die Augen geschlossen und tat, als ob sie schon wieder schlafen würde.
    »Ich bleibe nicht lange«, flüsterte er.
    »Das will ich dir raten«, flüsterte sie zurück, ohne die Augen zu öffnen. »Sonst kannst du was erleben!«
    Ryker gab ihr noch einen Kuß und wandte sich dann ab. Als er kurz darauf das Schlafzimmer verließ und die Tür hinter sich schloß, ahnte er nicht, daß er seine Frau zum letzten Mal gesehen hatte.
    ***
    Der Dämon schlich durch die Nacht. Fast unsichtbar war er zu dieser Stunde, weil er die Schwärze der Nacht auf sich zu
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