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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Autoren: Unbekannt
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Blayton zurückfuhr. Der Leutnant klatschte in die Hände. In diesem Augenblick vergaß ich ASTO IV und meine Krankheit. Ich dachte nur noch an Allan D. Mercant.
    Sörlund setzte sich an die Spitze unserer Gruppe. Wir folgten Dr.
    Blayton, der mit hängenden Schultern vorausging.
    Das Büro des Oberarztes war ein Musterbeispiel akademischer Phantasielosigkeit. Die Wände waren so weiß wie Dr. Blaytons frisch gereinigter Kittel. Der lange, schwere Holztisch war mit Papieren bedeckt. In der Nähe des Tisches stand eine fahrbare Kartei, deren untere Haltestangen völlig blankgewetzt waren, weil Dr. Blayton die Angewohnheit hatte, sie mit den Füßen hin- und herzuschieben.
    Als wir jedoch diesmal in Blaytons Büro kamen, hatten wir den Eindruck, in den Vorhof des Paradieses zu treten, denn am Tisch stand ein kleiner, freundlich aussehender Mann. Allan D. Mercant!
    Mercant sah aus wie der Himmelsportier Petrus im Straßenanzug.
    Nur seine Augen paßten irgendwie nicht zu diesem Bild. Sie erinnerten mich an die Augen eines Jagdhundes.
    „Guten Abend, meine Herren", sagte Mercant.
    Major Sörlund knickte seine lange Gestalt ein, daß wir das Krachen der Knochen hören konnten. „Guten Abend, Sir!" Wirklich, dieser Sörlund hat etwas von einem Gentleman, wenn er sich nur etwas Mühe gibt. Ich wette, daß er in Frack und Melone geradezu phantastisch aussehen würde.
    Mercant blickte an uns vorbei und schaute Dr. Blayton an, der neben der Tür stand.
    „Lassen Sie uns doch bitte ein paar Minuten allein, Dr. Blayton", sagte er höflich.
    Blayton schnaubte entrüstet, zog sich aber widerspruchslos zurück.
    „Ihr Schicksal ist mir bekannt", sagte Mercant, als Blaytons Schritte im Gang verklungen waren. „Ich weiß, wie es um jeden einzelnen von Ihnen steht. Sie wurden längere Zeit von Agenten beobachtet."
    „Das haben wir bemerkt, Sir", erklärte Leutnant Son-Hao.
    Mercant lächelte. „Sie haben einige Männer des auf ASTO IV ansässigen lokalen Abschirmdienstes bei ihrer Arbeit gesehen", sagte er sanft. „Aber Sie haben keinen Agenten der Galaktischen Abwehr entdeckt. In unserer Organisation arbeiten keine Stümper."
    „Entschuldigen Sie, Sir!" stieß Son-Hao hervor.
    „Sie tragen Ihr Schicksal auf bewundernswerte Weise", lobte uns Mercant. „Man kann sagen, daß Sie seelisch stabil geblieben sind.
    Die Vorschläge, die ich ihnen zu unterbreiten habe, würde ich keinem gesunden Mitglied unserer Organisation machen. Sollten Sie auf meine Vorschläge eingehen und den geplanten Auftrag ausführen, werden Sie nämlich mit Sicherheit vor Ablauf der Ihnen verbleibenden zwei Monate sterben."
    Son-Hao und hob seine dürren Arme wie ein beschwörender Magier.
    „Sir", sagte er nachdrücklich, „es gibt keinen Auftrag, den wir nicht anzunehmen bereit wären. Hier auf ASTO IV sind wir bereits zu Lebzeiten in einen Sarg eingesperrt. Ein schöner Sarg, gewiß, aber das ist nichts für uns."
    „Die Galaktische Abwehr", fuhr Allan D. Mercant fort, als hätte er Sörlund nicht gehört, „hat in ihrer Geschichte viele gewagte Unternehmungen durchgeführt. Was wir jedoch jetzt vorhaben, ist mit nichts zu vergleichen, was in unserer Organisation bisher geschah. Unser Plan wurde aus dem Wissen heraus geboren, daß es keine andere Möglichkeit gibt, als einige todesmutige Männer durch eine Hölle gehen zu lassen."
    Alles, was Mercant bisher gesagt hatte, hörte sich für die Ohren von fünf Todgeweihten sehr verlockend an. Mercant ließ uns noch einige Zeit zappeln. Er begann damit, uns einen genauen Bericht über die Lage innerhalb der Galaxis zu geben. In der Milchstraße herrschte angespannte Ruhe. Der kalte Krieg mit, den Akonen griff immer weiter um sich. Auf beiden Seiten wurde die Spionagetätigkeit angekurbelt. Dabei stellte der Regierende Rat von Akon sich nach wie vor unwissend. Auch von den Unternehmungen des akonischen Kommandanten Artosos wollten die Verantwortlichen im Blauen System angeblich nichts wissen.
    Wesentlich beunruhigender waren jedoch die Vorgänge auf dem Planeten Quinta, wo sich die Justierungsstation des Twin- Transmitters befand. Seit ungefähr vier Wochen wurden dort seltsame Zeichen beobachtet. Eine kleine, dem Andromeda- System vorgelagerte Milchstraße, ähnlich wie die Magellanschen Wolken, die auf dem Deckenbildschirm der Justierungsstation ebenfalls abgebildet waren, leuchtete in regelmäßigen Abständen auf.
    Inzwischen hatten die terranischen Sachverständigen herausgefunden, daß dieses
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