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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische
Autoren: Jason Dark
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Magie.
    »Wo liegt denn dieser Ort, aus dem die Fischer stammen, die das Ungeheuer gesehen haben?« erkundigte ich mich.
    »Nicht weit von hier. Er heißt Cloak, und er liegt an der Sinclair’s Bay. Aber wieso fragen Sie? Wollen Sie da etwa hinfahren, meine Herren?«
    »Mal sehen.«
    »Bei meiner Seele, das würde ich nicht.« Die Wirtin drückte beide Hände gegen ihren beachtlichen Busen. »Dahin könnte man mir eine Reise schenken, ich würde sie nicht annehmen.«
    »Dafür können Sie uns die Rechnung bringen«, erklärte ich freundlich lächelnd.
    »Natürlich, gern.« Sie verschwand. »Und?« fragte Suko.
    »Ein Fall jagt den anderen«, erwiderte ich.
    »Also sind wir am Ball?«
    »Und wie. Sollte da tatsächlich etwas dran sein, wird es einen Höllentanz geben.« Ich stand auf. »Begleiche du schon die Rechnung, ich kümmere mich um einen Leihwagen.«
    »Aber bring einen vernünftigen, keinen Bentley.«
    Von der Tür her drohte ich Suko mit der Faust. Dann verließ ich das Gasthaus.
    ***
    Seit zwei Jahren lag er auf dem Meeresgrund. Verletzt, angeschlagen, bewegungsunfähig, aber nicht tot. Sein Gegner hatte es nicht geschafft, ihn zu besiegen, obwohl er ihm fast den Schädel von den Schultern geschlagen hatte.
    Deutlich erinnerte er sich noch an die letzte rasende Fahrt, an den Kampf in und auf der Kutsche, als er gegen einen Menschen antrat, der den Mächten der Finsternis den Kampf angesagt hatte. Er hatte den Mann mit in die Tiefe reißen wollen, doch der Schlag mit der Peitsche hatte alles vereitelt. Dafür war er gefallen. Hinein in die Klippen. Dort riß ihn die kochende Brandung mit, zog ihn hinein ins Meer, und gefährliche Unterwasserströmungen spielten mit ihm, als wäre er nur ein Stück Treibholz und nicht ein gefürchtetes Monster.
    Irgendwann hatte sich sein verunstalteter Körper in eine Felsspalte verfangen. Dort war er steckengeblieben, und keinem Unterwasserstrom war es gelungen, ihn wieder zu befreien.
    So vergingen Tage, Wochen, Monate und sogar zwei Jahre. Er dämmerte dahin, nicht lebendig, nicht tot, denn ein gefährlicher Rest Schwarzer Magie hielt ihn am Leben.
    Und er wußte, daß irgendwann etwas geschehen würde. Dieser Zustand konnte nicht andauern, und auch nicht die ewigen Schmerzen, die von seiner Wunde am Hals abstrahlten.
    Er hatte Zeit. Er starb ja nicht. Geheimnisvolle, nie erforschte Kräfte ließen ihn am Leben. Dem Tod hatte er ein Schnippchen geschlagen, und irgendwann würde auch das Leben wieder in seinen unseligen Körper zurückkehren.
    Der Tag nahte.
    Er merkte es mit einer Plötzlichkeit und Intensität, daß er in der Spalte hochzuckte und sich sein Oberkörper aufbäumte, wobei er vom Wasser noch weiter getragen wurde. Allerdings klemmte er nach wie vor mit den Füßen fest.
    Ein seltsamer Kraftstrom glitt durch das dunkle Wasser und hatte ihn erreicht.
    Er fühlte sich besser. Viel freier war er jetzt. Seine Bewegungen konnte er kontrollieren, er schlug mit den Armen um sich, wühlte den sandigen Meeresgrund auf und klammerte sich mit einer Pranke am Felsen fest.
    Er wußte nicht, wem er den geheimnisvollen Kraftstrom zu verdanken hatte, das spielte auch keine Rolle. Er wollte nur endlich frei sein, und darum mußte er sich bemühen.
    Da er die Kraft wieder in sich spürte, gelang es ihm sehr leicht, sich trotz der festgeklemmten Beine aufzusetzen und seinen Oberkörper vorzubeugen, wobei er die Arme ausstreckte. Mit einer Hand klammerte er sich an dem Felsen fest, die Finger vergrub er in eine Spalte, die aussah, als wäre sie mit dem Beil in das Gestein geschlagen worden.
    Jetzt mußte er nur noch die Beine freibekommen.
    Das schaffte er auch. Mit all seiner Kraft riß und zerrte er, kümmerte sich nicht darum, daß die alten Lumpen, die ihn umhüllten, noch mehr zerrissen wurden und daß auch Haut in Fetzen ging. Als lappiges Stück fiel es ab, wurde von der Strömung erfaßt und fortgetrieben.
    Er aber war frei.
    Endlich!
    Die langen Monate des Wartens waren vorbei. Nun konnte er das Wasser verlassen und an dem Rache nehmen, dem er sein Schicksal verdankte. Er würde ihn finden, soweit konnte sich der andere überhaupt nicht verstecken.
    Noch lag er auf dem Meeresgrund. Er hatte dabei eine waagerechte Haltung eingenommen, die Arme ausgestreckt, so daß seine Pranken im weichen Untergrund verschwanden. Düster war es hier. Kleinere Fische umschwammen ihn und schauten ihn aus ihren großen Glotzaugen an, bevor sie erschreckt wendeten und davonglitten.
    Und
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