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0208 - Die blauen Herrscher

Titel: 0208 - Die blauen Herrscher
Autoren: Unbekannt
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Wellenfront, in der jeder atomare Prozeß unterbunden wurde, als sie dicht am Ausgang des Domes wieder voll wirksam wurden.
    „Feuer umstellen!" lautete Redhorses zweiter Befehl. Die Geschütze der Thermo- und Impulskanonen wurden stillgelegt. Mit Desintegratorstrahlen wurde der blanke Felsdom am Domende angegriffen. Im gleichen Moment wirbelten schmutziggraue Gaswolken vom Boden hoch. Mit normalen Mitteln war nicht mehr zu beobachten, wie die Rinne von Wand zu Wand immer tiefer und breiter wurde. Am Heulen der Stromreaktoren konnte man feststellen, daß die Desintegratorgeschütze mit größter Energiekapazität feuerten.
    Die Männer hinter den Geschützschaltern hatten ihre Visiereinrichtung umgeschaltet. Die grauen, wild durcheinanderwirbelnden Gaswolken waren nicht mehr in der Lage, das Ziel der Strahlen zu verbergen.
    Die Geschützführer sahen die Auswirkungen. Der neue Graben sah aus, als ob er mit einem Lineal gezogen sei.
    Als er eine Gesamtbreite von dreißig Metern hatte und ebenso tief war, sagte der Captain: „Das reicht vorläufig. Die Gurus werden trotz ihrer erzeugten Kältefront noch einige Stunden warten müssen, bis das Gestein sich wieder abgekühlt hat Wir fliegen jetzt zur CREST zurück."
    Als die beiden Fernaufklärer wieder Kurs auf die CREST II nahmen, erfuhr Redhorse, daß drei andere Gruppen sich ebenfalls auf dem Rückflug zum Mutterschiff befanden. Die restlichen meldeten, daß sie in Kürze auch abdrehen würden.
    Der Ansturm der Guru-Verbände war vorerst gestoppt.
    In der Grün-Etage brach die Hölle los.
    In zwölf Kilometer Höhe über der Höhlenöffnung stand die CREST II, von ihren Antigravfeldern gehalten. Aus den Desintegratorgeschützen eröffnete das Schiff sein Wirkungsfeuer.
    Major Cero Wiffert hatte die Justierung der Geschütze selbst vorgenommen und war sich seiner Sache sicher. Dort, wo die Strahlen gegen nackten Fels trafen, wurde die Hölle ausgelöst.
    Trotzdem dauerte es länger als zehn Minuten, bis das erste urweltliche Fauchen aus dem riesigen Höhlenmund drang.
    Die aufgepeitschten Luftmassen ließen die Terkonitstahlwand des Superriesen wie eine Glocke dröhnen.
    Die Männer in der Zentrale warfen sich triumphierende Blicke zu, nur der Chef der Ortung bildete eine Ausnahme. Major Notami hatte weder Augen noch Ohren für das Schauspiel, das draußen ablief. Die Werte, welche die Materie-Ortung auswarf, machten ihm Sorgen. Die Hartnäckigkeit der Gurus, mit der sie versuchten, den zweihundert Kilometer durchmessenden Kreis um die CREST II zu überwinden, bewies wieder einmal mehr, wie gefährlich die Schlangenkopfwesen mit ihren paraphysikalischen Eigenschaften waren.
    Die Sperren, die vor einigen Stunden von den Kaulquappen unter Redhorses Befehl errichtet worden waren, hatten nur kurze Zeit ihren Zweck erfüllt. Die Raupenfahrzeuge der Gurus versuchten im Augenblick aus anderen Richtungen auf den Standort des Kugelraumers vorzustoßen.
    „Sir", rief Major Notami dem Chef zu, „Verbände stehen in durchschnittlicher Entfernung von hundertzwanzig Kilometern!"
    Rhodan konnte darauf nichts erwidern, denn der Haluter Icho Tolot redete auf ihn ein.
    Der Riese, der erst vor wenigen Minuten die Zentrale betreten hatte, hatte sich alle Energiewerte geben lassen, und er war über die Tiefe der Blase im Fels sowie über die Dicke des abschließenden Gesteins informiert worden. Blitzschnell hatte er das Problem durchgerechnet. Das Resultat, das ihm sein Plangehirn vermittelt hatte, gab er im Augenblick an Perry Rhodan weiter.
    „Die Stärke der Wirbelströmung ist nicht richtig berechnet worden", sagte er. „Die Leistung der Traktorstrahlen muß um Wenigstens zwanzig Prozent erhöht werden, sonst lagern sich Millionen Tonnen Staub in der Höhle ab. Sie können der CREST beim Einfliegen zu schaffen machen."
    Rhodan verfügte über ein unwahrscheinliches Wissen, das nur zum Teil seinen Erfahrungen entstammte. Das meiste hatte er sich, obwohl er ein Mensch war, der kaum über freie Zeit verfügte, im Selbststudium angeeignet.
    Oberst Cart Rudo, der seinen Pilotensitz an Oberstleutnant Huise abgegeben hatte, trat zu ihnen. Rhodan verlangte: „Rudo, schalten Sie auf Klarsicht!"
    Trotz des Dröhnens des Schiffskörpers waren Perry Rhodans Worte im Kommandoraum verstanden worden. Das Bild auf dem Panoramaschirm, das nur noch schmutzige, wild durcheinanderwirbelnde Wolkenmassen zeigte, wurde schlagartig wieder klar. Es spielte keine Rolle, daß es das Aussehen der
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