0203 - Die Stadt der Verfemten
ab, eine geballte Masse von Muskeln und Fleisch.
Noch im Sprung wunderte er sich über die Kraft, die er entwickelt hatte.
Der Fremde schien von unten auf ihn zuzufliegen, obwohl es in Wirklichkeit Krash-Ovaron war, der durch die Luft schoß. Der Aufprall mußte jedes Lebewesen von der Größe des Wächters zusammenbrechen lassen.
Noch im Sprung warf sich Krash-Ovaron etwas zur Seite, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dann zielte er voll auf den Unbekannten, der keine Abwehrreaktion gemacht hatte.
Im gleichen Augenblick schrie Krash-Ovaron in maßloser Wut und Enttäuschung auf. Wo eben noch der Wächter gestanden hatte, zeigte sich nackter Boden. Der Irrsucher bekam keine Zeit, um darüber nachzudenken, was er verkehrt gemacht hatte. Mit einem dumpfen Schlag prallte er auf den Boden. Er erhielt einen Hieb der ihn herumriß und einen stechenden Schmerz durch seinen Rücken trieb. Grüne Flüssigkeit schoß aus seinen Erregungsporen.
Er sah den Feind hinter sich, ein großer, dunkler Schatten, der schneller als jedes andere Wesen war, das Krash-Ovaron bisher gesehen hatte.
Die Tatsache, daß er einfach am Boden liegenblieb, rettete dem Irrsucher das Leben. Der Wächter verhielt sich abwartend.
Während er gegen die Schmerzen ankämpfte, erwartete Krash- Ovaron den Todesstoß. Er hatte Jagd gemacht und verloren. Das konnte nur sein Ende bedeuten. Doch nichts geschah.
Krash-Ovaron begann zu hoffen. Bot sich ihm eine Möglichkeit, mit diesen Wesen zu verhandeln? Wußten sie noch nichts von den Gesetzen der Stadt?
Er sah, daß sich mehrere Fremde aus dem Schiff näherten. Sie waren nicht so groß wie ihr Wächter. Wahrscheinlich war der Bezwinger des Irrsuchers ein Roboter.
Blitzschnell überlegte Krash-Ovaron. Solange er am Leben blieb, hatte er eine Chance, das Schiff zu erobern. Der leichte Sieg des Wächters konnte die Neuankömmlinge dazu verleiten Krash- Ovaron zu unterschätzen.
Besorgt lauschte der Irrsucher in sich hinein. Die Brut mußte gerettet werden. Hoffentlich hatte der kurze Kampf den empfindlichen Eiern nicht geschadet.
Ganz langsam, so daß man seine Bewegungen nicht falsch deuten konnte, richtete sich Krash-Ovaron auf. Er war einer der gefürchtetsten Jäger von Bigtown. Sieben Jagdzeiten hatte er abwechselnd als Jäger und Opfer überstanden. Auch diesmal würde er noch als Sieger in die Stadt zurückkehren. Aber nur dann, wenn er einen Platz für seinen Nachwachs fand.
Die Fremden unterhielten sich miteinander. Sie trugen Gegenstände aus Metall bei sich, die zweifellos Waffen waren. Der Irrsucher tat, als sei er halbtot. Die Wesen mußten glauben, daß er nichts mehr unternehmen konnte.
„Daraus wird nichts, alter Junge" sagte da eine Stimme direkt in seinen Gedanken.
Ein winziges Wesen schob sich zwischen den Fremden hindurch. Es trug einen Pelz und starrte Krash-Ovaron aus glänzenden Augen an. Ein Nagezahn von abgrundtiefer Häßlichkeit rundete das ungewöhnliche Bild ab.
Telepathie, dachte Krash-Ovaron und blockierte seine Gedanken. Wieviel hatte der Kleine schon herausgefunden? Der Irrsucher erkannte, daß er seine Pläne ändern mußte. Offenbar waren mit dem Schiff Angehörige verschiedener Völker auf Quarta abgesetzt worden. Zwischen diesen Verbrechern schien eine Art Bündnis zu bestehen. Krash-Ovaron spürte, wie das Pelzwesen in seine Gedanken einzudringen versuchte.
Im Augenblick war seine Situation hoffnungslos.
Aber noch immer hatte er seine fürchterlichste Waffe nicht eingesetzt.
Mory Rhodan-Abro zeigte keinen Augenblick, wie sehr sie das unverhoffte Auftauchen des Energieschirmes um Quarta schockiert hatte. Die Besatzung der C-5, unter der sich ihr Mann befand, war auf Quarta abgeschnitten. Weder die CREST II noch das Posbischiff konnten jetzt helfen.
Mory durchschaute die Falle, in die die Kaulquappe geflogen war.
In der Zentrale des Flaggschiffes kamen sofort alle Verantwortlichen zusammen, die nicht mit auf Quarta gelandet waren.
Wenn einer der führenden Männer innerhalb des Schiffes Mitleid mit der jungen Frau hatte, dann zeigte er es nicht. Rhodans Frau wurde von allen wie ein Mann behandelt, und sie stand in ihrer Tapferkeit und Entschlußkraft den Männern in nichts nach.
„Die von Captain Henderson gesteuerte Kaulquappe ist in eine Falle geraten", begann sie sachlich. „Wir wissen, daß es kaum möglich ist, den Schutzschirm zu durchdringen. Es wäre zu gefährlich, es wieder mit Gravitationsbomben zu versuchen.
Außerdem ist
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