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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
Autoren: Eloisa James
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entzogen und höflich Nein gesagt
hast, ermahnte sie sich streng. Denk daran.
    Sie würde sich
nicht das Herz von einem Wüstling brechen lassen, so wie es ihrer Mutter
geschehen war. Sie würde sich nicht in eine verbitterte alte Frau verwandeln,
die zusah, wie ihr Mann sich mit den Dalindas und Lucindas auf der Tanzfläche
tummelte. Sie mochte ihren zukünftigen Gatten möglicherweise nicht davon
abhalten, anderen Frauen, nachzusteigen, aber sie konnte sicherlich das Ausmaß
bestimmen, wie sehr es ihr wehtat.
    Ach bin keine
Närrin«, sagte Sophie nicht zum ersten Mal zu sich selber.
    Als sie ein Klopfen
an der Tür hörte, stand sie auf.
    »Herein!«
    »Seine Lordschaft
erwartet Sie im Vorzimmer«, sagte Philippe, einer der Lakaien.
    Sophie machte sich
keinerlei Illusionen über die Formulierung der ursprünglichen Nachricht. Ihr
Vater hatte Carroll angefahren- »Holen Sie den Fratz herunter!«, und
Philippe war durch ein Nicken des Butlers losgeschickt worden. Carrolls gemessenes
Auftreten und sein französischer Sinn für Würde schlossen aus, dass er solche
Nachrichten überbrachte.
    Sie lächelte.
»Bitte informiere meinen Vater, dass ich mich sofort zu ihm gesellen werde.«
    Als Philippe
rückwärts das Zimmer verließ, nahm Sophie ihren Fächer von der Frisierkommode.
Sie blieb erneut vor dem Spiegel stehen. Was sie sah, war eine Gestalt, die in
ganz London die Herzen der Gentlemen entflammt und ungefähr zweiundzwanzig
Heiratsanträge und unzählige trunkene Komplimente provoziert hatte.
    Sie war klein und
reichte Patrick nur bis zur Schulter. Ihr hauchdünnes silberfarbenes Kleid
betonte jede Rundung, besonders die ihrer Brüste. Der Stoff versteifte sich
über der hohen Taille, und so sah sie aus, als würden ihre üppigen Rundungen
jeden Moment aus dem knappen Oberteil rutschen.
    Sophie überlief ein
Schauer. In letzter Zeit konnte sie sich nicht einmal mehr im Spiegel
betrachten, ohne daran zu denken, wie sich ihre weichen Brüste gegen Patricks
muskulöse Brust pressten. Es war Zeit zu gehen. Sie nahm ihren Schal und
verließ das Zimmer.

Kapitel 2
    Am Nachmittag vor dem Ball bei den Dewlands
kam es im Außenministerium zu einer noch nie vorher da gewesenen Zusammenkunft
junger Gentlemen, die der Minister, Lord Breksby, persönlich leitete. Breksby
wurde langsam alt, aber im gleichen Maße wie die Anzahl seiner Lebensjahre
wuchs die behagliche Einstellung zu der Macht, die er innehatte. Und obwohl er
seine Gäste in einer etwas gebeugten Haltung empfing und ihm das weiße Haar auf
exzentrische Art zur rechten Seite fiel, statt ordentlich zurückgebunden zu
bleiben wie es sollte, war nichts Komisches an ihm.
    Lord Breksby war
nun schon seit sieben Jahren Englands Außenminister. Er betrachtete die
zivilisierte Welt als ein Marionettentheater, in dem er so einige Fäden in der
Hand hielt (Pitt war unwichtig, wie er seiner Frau schon oft gesagt hatte, denn
dieser Mann wusste einfach nicht, was er wollte). Einer von Breksbys größten
Vorzügen, die William Pitt und der englische Regierung im Allgemeinen zugute kamen,
war sein Talent für kreative Manipulationen.
    »Man muss die
Waffen nutzen, die man zur Verfügung hat«, sagte er seiner Frau ein wenig
wichtigtuerisch beim Nachtisch, der aus einer Götterspeise mit
Organgengeschmack bestand.
    Lady Breksby
seufzte zustimmend und dachte sehnsüchtig an ein kleines Cottage auf dem Land
in der Nähe ihrer Schwester, wo sie Rosen züchten konnte.
    »England weiß
seinen Adel nicht zu nutzen«, sagte er ihr zum wiederholten Male. »Natürlich stimmt
es, dass aristokratische Lebemänner zu Ausschweifungen neigen - man muss
sich nur die degenerierten Adligen ansehen, die sich um Charles II geschart
haben.«
    Lady Breksby dachte
an die neue Rosensorte, die nach Prinzessin Charlotte benannt war. Konnte man
sie dazu bringen, eine Wand hochzuranken? Sie hätte gerne eine Südwand, die mit
Kletterrosen bedeckt war.
    Lord Breksby jedoch
dachte an die zügellosen Lebemänner von damals. Rochester mit all diesen
frechen Gedichten über Prostituierte war vermutlich der schlimmste gewesen. Wer
wusste schon, was er tatsächlich alles angestellt hatte. Er war in der Tat ein
ziemlicher Höllenhund gewesen. Langeweile, das war Rochesters Problem.
    »Na ja, das gehört
nun alles der Vergangenheit an«, sagte Breksby nachdenklich und schob sich den
Rest seiner Götterspeise in den Mund. »Unsere Lebemänner von heute sind
nützliche Burschen, wenn man sie richtig anfasst. Sie
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