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0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim

Titel: 0191 - Sing-Sing ist kein Erholungsheim
Autoren: Sing-Sing ist kein Erholungsheim
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aussteigen und die Felsplatte ringsum abgehen«, sagte ich. »Irgendwo muß die Spur im Sand doch wieder sichtbar werden.«
    »Dann machen Sie schon!« zischte sie. »Aber versuchen Sie keinen Trick! Ich schieße sofort, wenn ich das Gefühl habe, daß Sie mich hintergehen wollen!«
    Ich sagte nichts. Auch Phil schwieg. Wir öffneten beide unsere Wagentüren. Nun ist der Cadillac zum Glück ein schöner breiter Wagen. Wer hinten sitzt, kann beim besten Willen nicht beide Seiten vorn im Auge behalten.
    Auch Eileen Forthydes konnte es nicht. Ich hatte zwar die Tür geöffnet und meine Füße schon zur Seite geschoben, aber ich sah die Frau immer noch aus dem Augenwinkel im Rückspiegel, Jetzt wandte sie den Kopf hinüber zu Phils Seite.
    Mit einem Hechtsprung lag ich Über der Lehne des Vordersitzes und umklammerte ihre Handgelenke. Sie fauchte, zappelte und versuchte zu beißen. Aber ich brauchte nur ein bißchen zu drehen, und sie ließ die Waffe los.
    Phil kam hinten herein und hob sie auf. Er band sich seine Krawatte ab und schnürte ihr die Hände damit zusammen, die ich festhielt. Damit sie nicht mit den Zähnen den Knoten lösen konnte, drückte ich ihr vorsichtshalber die Hände nach hinten, so daß Phil sie binden konnte.
    Ein paarmal rammte sie mir den Kopf wütend gegen die Brust, aber sie hatte bei weitem nicht soviel Kraft, um mich ernstlich aufregen zu können. Schließlich nahm ich auch noch meine Krawatte ab und band ihr die Füße zusammen. Natürlich versuchte sie, mir dabei ein paar Tritte zu geben. Aber nach kurzer Zeit saß sie wohlverpackt auf dem Rücksitz.
    Vorsichtig machten wir uns auf die Strümpfe. Wir peilten erst behutsam hinter jeder neuen Ecke hervor, bevor wir uns sehen ließen. Aber nach ungefähr zehn Minuten hörten wir ihre Stimmen.
    Wir blieben stehen und lauschten eine Weile. Ein paar Männer schienen irgend etwas Schweres zu tragen, denn ich hörte, wie jemand »Hauruck« kommandierte. Der Befehl wiederholte sich.
    Ich gab Phil einen Wink. Er verstand und schlich nach rechts davon. Wir wollten versuchen, sie von zwei Seiten her in die Zange zu nehmen. Ich selbst kroch an dem Felsturm weiter, vor dem wir uns befanden.
    Als ich die Ecke erreicht hatte, verschwand weiter rechts mein Freund gerade hinter einer dichtstehenden Gruppe von Krüppelkiefern. Ich wartete ein paar Minuten, bis ich mich flach auf den Boden legte und mich langsam vorschob.
    Vor mir gab es eine ziemlich große, fast kreisförmige Felsplatte. Am anderen Ende ragten zwei Felsen nach oben, die unten eine Höhle bildeten. In der Höhle stand der Transportwagen. Ich sah die große Aufschrift quer Über die beiden Flügel der hinteren Tür: Mallys Möbel sind die feinsten.
    In der Höhle sah ich einen Neger und den jungen Fahrer. Rechts von der Höhle, in der Richtung, aus der Phil kommen mußte, lag ein Mann auf dem Boden. Er lag auf der Seite und hatte beide Hände gegen den Unterleib gepreßt. Es sah aus, als ob er tot sei. Weiter links, dicht am Eingang der Höhle, lag ein zweiter Toter. Auch er trug zivile Kleidung.
    Männer von der Schutzmannschaft konnten es also nicht sein. Hatten die Gangster untereinander bereits die ersten Auseinandersetzungen gehabt? Vielleicht hatten sie den Kuchen schon teilen wollen, bevor sie ihn überhaupt hatten. Dabei geraten sich Gangster oft genug in die Haare.
    Ich zog meine Maschinenpistole vor und entsicherte sie. Ganz links von der Höhle stand ein Jeep im Schatten der Felsen. Drei Männer waren mit dem Abladen einer schweren Stahlflasche beschäftigt. Ein anderer stand daneben und kommandierte. Der fünfte Gangster - oder der siebente, wenn man die beiden in der Höhle mitzählte - lag unter dem Lastwagen und untersuchte irgend etwas am Auspuff.
    Waren es noch mehr? Oder hatten wir jetzt den ganzen Verein beisammen? Und was hatten sie eigentlich mit der schweren Stahlflasche vor? Sie sah aus wie eine Sauerstoff-Flasche. Aber wozu brauchten sie hier Sauerstoff?
    Ich lag regungslos auf dem Bauch und wartete, bis ich von Phil irgendein Zeichen bekommen würde. Er mußte einen kreisförmigen Felsen umrunden, der rechts von mir lag. An der Seite, die der Höhle zugewandt war, gab es Buschwerk. Das war günstig für Phil, denn jetzt hatte er eine gute Deckung, um ungesehen möglichst nahe an die Höhle herankommen zu können.
    Millimeterweise legte ich meine Maschinenpistole nieder, holte die Pistole aus der Schulterhalfter und entsicherte sie. Ich legte sie griffbereit vor mir
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