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0181 - Totenchor der Ghouls

0181 - Totenchor der Ghouls

Titel: 0181 - Totenchor der Ghouls
Autoren: Jason Dark
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bieten. Die Kugel würde treffen, und Sheila hob abermals beide Hände.
    Sie täuschte sich. Der Ghoul hatte keinen Fehler gemacht. Das bemerkte sie in dem Augenblick, als die andere Hand des Ghouls zum Vorschein kam. Und die hielt einen giftiggrünen, viereckigen Bauklotz aus Holz umklammert, den sie blitzschnell schleuderte.
    Sheila sah noch den Gegenstand auf sich zufliegen. Massivholz, dachte sie, dann wurde sie an der Schläfe getroffen.
    Es war ein wuchtiger Treffer, auf den sie nicht eingerichtet war.
    Plötzlich platzten Sterne vor ihren Augen auf, die Knie wurden weich, sie taumelte zurück, fiel gegen die Wand und hörte aus weiter Ferne den Schrei ihres Sohnes.
    Irgendwie verrutschten die Gedanken.
    Dann gaben die Knie nach. An der Wand und mit dem Rücken rutschte Sheila nach unten.
    Der Ghoul aber kletterte in den Keller…
    ***
    Johnny stand unbeweglich. Seine Augen waren groß und rund geworden. Die Finger hatten sich hart in den Stoff des braunen Teddybären gekrallt. Seine Lippen zitterten, Tränen rannen aus den Augen, und die Angst wurde so groß, daß sie ihm buchstäblich die Kehle zuschnürte und er nichts mehr sagen konnte.
    Der Ghoul kam. Er schob sich schlangengleich durch das zerstörte Fenster und blähte seinen widerlich stinkenden Körper dabei auch noch auf.
    Johnny sah ihn genau. »Nein!« schrie er. »Verschwinde. Du sollst weggehen…«
    Der Ghoul schmatzte nur.
    Vorfreude hielt ihn gepackt. Es war genau das, was ihm gefehlt hatte. Jetzt konnte niemand mehr entkommen. Er war fertig, er war da, er wollte fressen…
    »Nein!« schrie Johnny. »Geh weg, bleib, von meiner Mutter! Mummy!« rief er dann.
    Sheila hörte zwar die Stimme, aber sie reagierte nicht. Sie war wie gelähmt, zwar nicht bewußtlos, doch die Umgebung konnte sie kaum in Augenschein nehmen.
    Und der Ghoul hatte seinen Spaß. Er ließ sich sogar noch Zeit, als er auf Sheila zuschlich. Johnny beachtete er gar nicht.
    Der Kleine wußte wohl, daß seine Mutter in Gefahr war, aber er konnte dieses Wissen nicht in die rechten Bahnen lenken. Er stand nur da und starrte.
    Sheila stöhnte auf. Sie kämpfte gegen die Schwäche, denn sie wußte, daß sie verloren war, wenn sie nun endgültig zusammenklappte. So weit war sie schon gekommen. Sie dachte unentwegt an ihren Sohn.
    Der Raum schwankte. Er bewegte sich von einer Seite zur anderen, ging mal rechts hoch, dann wieder links, und Sheila hörte das Weinen ihres Jungen.
    Gleichzeitig sah sie auch dieses schleimige Ungeheuer vor sich, das bereit war, sie zu umschlingen, zu töten und dann…
    »Johnny!« keuchte sie und riß die Augen weit auf, wobei sie noch den Kopf drehte. »Lauf weg, bitte…«
    Johnny hörte nicht. Er hörte auch nicht die Klingel. Er stand da, hielt seinen Teddy umkrampft und starrte auf das schleimige Wesen, das bereits seinen Arm ausgestreckt hatte und Sheilas Füße berührte.
    »Geh, Johnny, geh!« schrie Sheila Conolly und zuckte unter der Berührung zusammen…
    ***
    Diesmal hatte ich Zeit. Keine Hetzfahrt zu den Conollys, wie ich sie schon des öfteren erlebt hatte…
    Ich ärgerte mich auch nicht über den Verkehr, hörte während der Fahrt Radio und schaltete eigentlich völlig ab. Auch an den geheimnisvollen Jack the Ripper verschwendete ich keinen Gedanken. Darüber würde ich mir am nächsten Tag frühestens den Kopf zerbrechen.
    Aber da hatten wir Samstag.
    Nein, Freunde, am Samstag war nichts drin. Endlich mal Wochenende haben, ausspannen und was weiß ich nicht alles. Ich konnte mich mit Jane treffen, mit ihr ausgehen, und beim Essen würde das Gespräch sicher auf den Ripper kommen, so daß ich da kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte.
    Zudem freute ich mich auf Will Mallmann. Der Kommissar würde natürlich dabeisein, und ich konnte Jane fragen, ob sie nicht eine Bekannte hatte, die uns begleitete. Dann war Will nicht so einsam, und der Tod seiner Frau lag immerhin zwei Jahre oder noch mehr zurück.
    Wir konnten aber auch einen Kneipenbummel machen, dann allerdings ohne Frauen. War auch nicht schlecht, so beim Bierchen zu stehen und über alles Mögliche zu sprechen, nur nicht über das, was uns beruflich beschäftigte und nervte.
    Das würde sich jedoch alles ergeben. Ich kannte den Weg so gut, daß ich ihn schon fast automatisch fuhr und überrascht war, schon in der Nähe der Conollyschen Wohnung zu sein.
    Einmal rechts, dann wieder links, und ich hatte die ruhige Straße erreicht, wo auch das Haus lag.
    Langsam rollte ich mit dem
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