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018 - Der Schatz der toten Seelen

018 - Der Schatz der toten Seelen

Titel: 018 - Der Schatz der toten Seelen
Autoren: A.F.Morland
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heben?«
    »Nein«, antwortete Roxane.
    »Ebensowenig schafft es jemand, die grausamen 5 vom schwarzen Kelch zu vernichten.«
    »Zwischen Höllenfaust und dem Universum ist doch wohl ein kleiner Unterschied« widersprach Roxane.
    »Möge dir das Glück beschieden sein, den grausamen 5 vom schwarzen Kelch niemals zu begegnen, Roxane«, sagte Soltaff, und damit beschloß er das Thema, das ihm nun selbst schon unangenehm geworden war.
    Roxane schlug vor, weiterzugehen. Soltaff hatte nichts dagegen.
    Cruv rutschte schweigend vom Felsen und marschierte los. Er wollte vor Soltaff nicht als Schwächling dastehen.
    Seine Abneigung gegen den alten Magier vergrößerte sich.
    Soltaffs verschlagener Blick gefiel ihm nicht. Vielleicht spielte der Zauberer Roxane die freundliche Gesinnung nur vor. Vielleicht stand auch Soltaff auf der Seite des Bösen und wartete nur auf einen günstigen Moment, um über sie herzufallen.
    Auf Coor mußte man mit allem rechnen.
    Alles, was friedlich und freundlich wirkte, konnte gefährlich sein.
    Und Soltaff gab sich besonders friedlich und freundlich. Jedenfalls Roxane gegenüber. Das gab Cruv zu denken. Er hielt seinen Dreizack fest in der Hand und stand die ganze Zeit unter Hochspannung, damit der alte Magier ihn nicht überraschen konnte. Wenigstens ihn nicht.
    Es interessierte ihn brennend, was Soltaff unter seinem Schultertuch so sorgfältig verbarg, und er nahm sich vor, bei der erstbesten Gelegenheit einen Blick darunterzuwerfen. Er mußte dieses Geheimnis lüften.
    Sie gingen, bis es zu dämmern begann, aßen Wurzeln und Früchte, die Soltaff zwischendurch einsammelte und die Cruv mit größtem Argwohn prüfte, damit der Magier keine Gelegenheit hatte, sie zu vergiften.
    Mehr und mehr wurde es für Cruv zur Tatsache, daß ihnen Soltaff feindlich gesinnt war. Was führte der Magier im Schilde?
    Aus welchem Grund hatte er sich ihnen angeschlossen?
    Roxane schien ihm weitgehend zu vertrauen. Das beunruhigte Cruv. Hatte Soltaff die Hexe mit einem Zauber belegt, ohne daß es ihr auffiel? Hatte der Magier sie auf diese Weise auf seine Seite geholt? Würde sie sich nun nicht mehr schützend vor ihren kleinen Kameraden stellen, wenn ihm Gefahr drohte?
    Soltaff schlug vor, die Nacht in einer kleinen Mulde zu verbringen. Roxane war damit einverstanden. Cruv war dagegen, ohne zu wissen, weshalb. Er war eben einfach gegen alles, was von Soltaff kam.
    Zum Abendessen gab es dunkle, fleischige Beeren, die köstlich schmeckten und sehr saftig waren. Roxane kannte sie nicht. Cruv hatte sie gepflückt und ihr versichert, daß sie sehr bekömmlich wären.
    Der Magier aß nicht viel davon, und die Beeren, die er hinunterwürgte, schienen ihm nicht zu schmecken.
    Soltaff dehnte seine müden Glieder, legte sich auf den Boden und schlief bald ein. Cruv rückte von ihm ab, und er winkte Roxane zu sich.
    »Du kannst ihn nicht ausstehen, wie?« sagte Roxane leise.
    »Du hast recht, ich mag ihn nicht.«
    »Er ist ein netter alter Mann.«
    »Du täuscht dich in ihm.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Er ist gefährlich. Er führt etwas gegen uns im Schilde, Roxane. Er ist nicht unser Freund, sondern unser Feind.«
    »Wie kommst du denn auf die Idee?« fragte die Hexe aus dem Jenseits.
    »Wie haben dir die Beeren geschmeckt?«
    »Vorzüglich.«
    »Ihm überhaupt nicht«, sagte Cruv.
    »Na und? Er hat eben einen anderen Geschmack als wir. Deshalb ist er noch lange nicht unser Feind.«
    Der Gnom schüttelte den Kopf. »Ich hatte Glück, daß er die Beeren nicht kennt. Man nennt sie die Beeren der Freundschaft. Eine schwache Zauberkraft befindet sich in ihnen. Wärst du mir nicht wohlgesinnt, hätten die Beeren für dich gallbitter geschmeckt. Für Soltaff waren sie gallbitter. Das ist der Beweis. Er hat etwas gegen uns vor. Er möchte uns nur in Sicherheit wiegen. Erst wenn wir ihm blind vertrauen, schlägt er zu.«
    Roxane wandte den Kopf und schaute auf den Schlafenden.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, flüsterte sie.
    »Er begleitet uns nicht, damit wir den Weg zum Tunnel der Kraft nicht verfehlen, Roxane. Ich vermute, er möchte eher dafür sorgen, daß wir unser Ziel nicht erreichen.«
    »Du spinnst dir etwas zusammen, Cruv.«
    »Meinst du? Ich lebe lange genug auf Coor, um die Tücken dieser Welt und ihrer Bewohner zu kennen. Ist dir bekannt, daß es auf dieser Prä-Welt auch Mord-Magier gibt. Sie ziehen umher und töten jeden, der ihnen begegnet. Dabei gehen sie oft so listig vor, daß ihr Opfer bis zuletzt
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