Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kreuzer GAMOS am Himmel auftauchte und neben der KAM Vlandete, sprang Pollard auf. Erregt deutete er in Richtung der beiden Schiffe und rief: „Da seht ihr es! Euer Patriarch hat euch verraten! Er liefert den Aktivator an die Terraner aus."
    Einer der Springer blickte ihn verwundert an.
    „Bist du nicht selbst einer, he?"
    Pollard stemmte die Arme in die Hüften.
    „Spielt das eine Rolle? Wir sind alle hinter dem Aktivator her, oder nicht? Wollt ihr tatenlos zusehen, wie er verschachert wird?
    Ja glaubt ihr denn, man ließe euch ungeschoren, nachdem ihr einen Kreuzer der Flotte abgeschossen habt? Man wird euch alle verurteilen. Eure Frauen und Kinder seht ihr niemals wieder. Das ist es, wofür Gol den Aktivator eingetauscht hat. Begreift ihr nun endlich, daß ihr auf den Leim gekrochen seid?"
    Das Argument Pollards klang recht überzeugend. Die Springer wurden nachdenklich. Sie ließen ihn weiterreden.
    „Ihr habt nur eine Möglichkeit, Aktivator und Freiheit zu gewinnen. Ich bin auf eurer Seite, denn mich wird man wegen Meuterei anklagen - und Meuterei wird streng bestraft. Ich habe nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Wir müssen den Kreuzer in unsere Gewalt bringen."
    Einer der Springer wiegte den Kopf hin und her.
    „Und wie sollen wir das machen? Glaubst du denn, man ließe uns so einfach in das Schiff?"
    „Mich werden sie einlassen, denn ich bin Terraner. Aber ich kann nicht allein ein Schiff erobern, das eine Besatzung von zweihundert Mann hat. Das kann nur mit List geschehen - und mit Klugheit."
    „Aha, und du meinst, du seist klug genug dazu?"
    „Wenn ich einmal in der GAMOS bin, kenne ich mich aus. Der gleiche Typ wie die von euch abgeschossene NUSIS. Wenn ich in der Waffenzentrale bin, können wir den anderen unsere Bedingungen diktieren."
    Die Springer wurden nachdenklich. Sehr aussichtsreich war der Plan nicht, aber es war noch viel weniger aussichtsreich, hier zu warten, bis man sie jagte und abtransportierte. Ihre Bewaffnung bestand nur aus leichten Handstrahlern. Mit ihnen konnte man nicht gegen Kreuzer kämpfen, wohl aber gegen Menschen.
    Der Springer von vorhin war nun überzeugt.
    „Es sieht so aus, als bliebe uns keine andere Wahl. Der Aktivator ist in der KAM V, glaubst du?"
    „Wo sonst?"
    „Der Terraner hat recht", ließ sich ein anderer vernehmen und klopfte gegen den Griff seiner Waffe. „Ich bin dabei."
    Sie waren alle dabei. Ohne Ausnahme. Pollards Argumente hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Ohne Widerspruch unterstellte er sich dann dem Befehl des graubärtigen Springers, der ein Vetter des übergelaufenen Gol war.
    Niemand kam der Gedanke, daß Gol klüger gewesen war als sie alle zusammen.
     
    *
     
    Der Kommandant der GAMOS verließ mit einigen seiner Offiziere den Kreuzer und ging zur KAM Vhinüber. Er fühlte sich völlig sicher und ließ nur eine Wache in der geöffneten Luftschleuse zurück.
    Im Schutz der Kakteen und der inzwischen eingebrochenen Dunkelheit schlichen sich die Springer an die GAMOS heran und warteten dann auf das vereinbarte Zeichen.
    Sergeant Pollard richtete sich auf und ging mit sicheren Schritten um die Teleskopstütze herum, bis er zu der Leiter kam, die hinauf in die Schleuse führte. Er blieb stehen und sah nach oben.
    „Hallo!" rief er leise.
    Undeutlich zeichnete sich in der Dunkelheit ein weißes Gesicht ab.
    „Was ist?"
    Der Posten stand im Dunkeln. Wahrscheinlich glaubte er so besser in die Nacht hinaussehen zu können.
    „Ich bin's, Sergeant Pollard von der NUSIS."
    „Von dem abgeschossenen Kreuzer? Warum sind Sie nicht in dem Schiff der Springer? Unser Kommandant ..."
    „Die Springer erwischten mich. Ich konnte entkommen - und nun bin ich hier. Auf keinen Fall gehe ich in das Springerschiff. Ich habe die Nase voll. Melden Sie Ihrem Vorgesetzten, daß ich um die Erlaubnis bitte, die GAMOS betreten zu dürfen." Pollard stöhnte und sackte ein wenig in die Knie. „Mann, ich halte es nicht mehr aus. Bin verwundet und ausgehungert."
    „Können Sie herauf klettern? Warten Sie, ich helfe Ihnen."
    Der Mann verließ seinen Posten und kam die Leiter herab. Das war eine grobe Verletzung der Dienstvorschrift, aber wahrscheinlich tat ihm der verwundete Kamerad leid. Er hätte lieber sich selbst leid tun sollen.
    Von hinten traf ihn ein furchtbarer Schlag, der nur durch den Helm abgemildert wurde. Er stürzte zu Boden und wurde Sekunden später in die nächsten Büsche gezogen.
    Pollard kletterte in die Schleuse. Einer nach dem anderen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher