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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon
Autoren: STAR GATE - das Original
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    Felicitas verdrängte diese Erinnerung. So kurz vor dem Ziel durfte sie sich nicht ablenken lassen. Und die Mäuse hatten sie schon gewittert! Leise fiepend drängten sie sich in einer Ecke ihres Gefängnisses zusammen. Aber das würde ihnen nichts nützen …
    Unendlich langsam, Millimeter für Millimeter und absolut lautlos, hob sie eines ihrer Vorderbeine an und machte sich zum Sprung bereit. Auf dem gleichen Tisch, auf dem das Mäusegefängnis stand, lag auch noch ein langer, schwarzer Gegenstand. Felicitas’ nächster Satz brachte sie unmittelbar vor diesen. Nachdem sie sich durch einen prüfenden Blick vergewissert hatte, dass ihr die Mäuse nicht weglaufen konnten, beschnupperte sie zunächst diesen Gegenstand. Nicht, dass er sie vielleicht hinterrücks anfiel, während sie mit dem Abendessen beschäftigt war …
    Der Gegenstand war etwa zweimal so lang wie sie selbst und sehr hart – wahrscheinlich aus ›Metall‹. Er bestand aus einem langen, dünnen Rohr, an das ein kürzeres und klobig geformtes Teil anmontiert war. Felicitas schnüffelte ausgiebig daran herum und stieß es auch zwei- oder dreimal vorsichtig mit einer Pfote an, bis sie sicher war, dass von dem Ding keine Gefahr ausging. Dann wandte sie sich wieder der wartenden und fiependen Mahlzeit zu.
    Plötzlich fühlte sie sich hochgehoben. Sie stieß einen erschrockenen Maunzer aus und ihre vier Beinchen drehten durch. Sie erkannte zu spät, dass sie einen Fehler begangen hatte: Durch die intensive Überprüfung des schwarzen Dings war sie so abgelenkt gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie das Schott geöffnet worden und ein Zweibeiner eingetreten war.
    »Da haben wir ja die kleine Ausreißerin«, sagte Volpones Stimme.
    Erwischt!
     
    *
     
    »Na, was ist?«, fragte Alfonso Volpone, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Konzerns MAFIA und als solcher meist nur mit ›Don‹ tituliert. Er tätschelte Felicitas’ Köpfchen. Die makellos schwarze Katze saß vor vier mit den erlesensten Leckereien überhäuften Fressnäpfen aus reich verziertem Silber, von denen jeder ihren Namen in goldenen Lettern trug.
    Dennoch sah sie nicht gerade glücklich aus.
    »Ja, ja, ich weiß!«, lachte Volpone. »Das beste Essen ist jenes, das versucht davonzulaufen!«
    Die beiden sehr unterschiedlichen Gestalten – eine lange und dürre sowie eine kleine und dicke –, die vor dem Schreibtisch des Don standen und ebenfalls auf die Katze hinunterblickten, lachten pflichtschuldig mit.
    »Da musst du dich leider gedulden, bis wir wieder in unserem Landsitz bei Palermo sind«, fuhr Volpone fort. »Vielleicht nächste Woche, wenn nichts dazwischenkommt!« Nach einem unheil verkündenden Seitenblick auf die kleine, dicke Gestalt fügte er hinzu: »Und wenn du deinem Leibveterinär nicht abermals ausbüchst, was dieser ganz sicher bereuen würde!«
    Roberto Lasso zog ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der bei den Worten seines Chefs plötzlich ausgetreten war. Die lange und dürre Gestalt neben ihm, bei der es sich um Volpones Privatsekretär Francesco Rosario handelte, konnte ein gehässiges Grinsen nicht verbergen. Da der Privatsekretär sah, dass Volpones Aufmerksamkeit wieder Felicitas zugewandt war, die lustlos einen Bissen teuerstes Markenfutter zerkaute, nutzte er die Gelegenheit und beugte sich zu dem Dicken hinunter.
    »Ich sage nur ein Wort«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Betonschuhe!«
    Roberto Lasso kämpfte mit einen erneuten Schweißausbruch.
    »Nun aber zu etwas völlig anderem!« Volpones Stimme, die bislang samtweich geklungen hatte, wandelte sich zu einem Klirren, das seinen beiden Zuhörern durch Mark und Bein drang. Sein Gesicht, das ihn gegenüber vielen, die ihn nicht kannten, wie einen gemütlichen älteren Herrn wirken ließ, überzog sich mit Gewitterwolken.
    » Was ist das? «
    Während sein finsterer Blick auf Francesco Rosario gerichtet war, deutete seine Rechte auf den schwarzen, metallischen Gegenstand, der auf seinem Schreibtisch lag.
    Rosario kratzte sich am Kopf. »Irgendein … Ding «, antwortete er schließlich.
    »Irgendein Ding!«, äffte Volpone ihn nach. »Das sehe ich selbst! Was für ein Ding? Eine neue Erfindung? Sieht aus wie eine Waffe!«
    Sein Privatsekretär schüttelte heftig den Kopf. »Mitnichten! Es ist irgendein antikes Artefakt, das sich in dem Labor befand, um mehr darüber herauszufinden. Es wurde uns Mitte August von einem unserer, äh, Kontaktleute aus der, hm,
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