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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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nie in seinem Leben gemacht hatte.
    Er schrie um Hilfe.
    Verzweifelt, panikerfüllt.
    Schaurig hallten seine Schreie über das verlassene Moor…
    ***
    Allerdings war das Moor gar nicht so verlassen. Sah man von den zahlreichen Tieren mal ab, so gab es einen Mann, der sich ebenfalls bei Dunkelheit in das Moor hineingewagt hatte.
    Kommissar Mallmann.
    Nur hatte er es geschickter angestellt und auch planen können.
    Seine Handlungen wußte er außerdem durch einen gut funktionierenden Polizeiapparat unterstützt.
    Will war dem Killer nicht blindlings gefolgt, er hatte nur achtgegeben, wohin er verschwunden war, und sich an einen einheimischen Polizisten gewandt.
    »Kann Malik auf diesem Weg entfliehen?« fragte der Kommissar.
    Wachtmeister Nese schüttelte den Kopf. »Nein, Herr Kommissar. Der Weg führt zwar hinein ins Moor, aber nicht mehr hinaus. Er endet vor einem Wasserloch.«
    »Das nicht zu umgehen ist?« erkundigte sich der Kommissar skeptisch.
    Nese schüttelte den Kopf. »Rundherum ist Sumpf. Wenn er es umgeht, wird er versinken.«
    Mallmann nickte zufrieden. »Und wie kann ich ihn kriegen? Muß ich ihm folgen, oder gibt es einen anderen Weg?«
    »Ja, es gibt einen anderen, aber Sie müssen sich ein Boot nehmen.«
    »Das ist doch kein Problem.«
    »Für mich nicht«, meinte der blonde Wachtmeister ruhig. »Aber für Sie, Kommissar.«
    »Dann fahren Sie mit.«
    Mit diesem Vorschlag war der Wachtmeister einverstanden.
    Während andere Polizisten das Moor umstellten, schritten Mallmann und Nese durch den Sumpf zu einem der ansässigen Moorbauern, die auch Boote zur Verfügung stellten.
    »Am besten wäre ein Luftkissenboot«, sagte der Kommissar.
    Nese lachte. »Das gibt es hier nicht. Wir sind ja nicht in den Everglades von Florida. Außerdem brauchen Sie bei uns keine Angst vor Krokodilen zu haben.«
    »Danke, der Rest reicht mir.«
    Nach einer Viertelstunde Fußmarsch, auf dem Boden hätten sie auch einen Wagen nehmen können, erreichten sie das einsam liegende Gehöft.
    Mallmann blieb stehen und blähte witternd die Flügel seiner Römernase. »Hier riecht es nach Moor.«
    Nese grinste. »Wir sind auch mittendrin.«
    Ein Hund schlug an. Er zerrte wütend an der Kette, Mallmann vernahm das Klirren der Glieder.
    Dann ging im Haus das Licht an, und der Bauer erschien. Er leuchtete mit einer Taschenlampe und ließ sein Gewehr sinken, als er Nese erkannte.
    »Sie hier, Wachtmeister?«
    »Ja, Herr Jaspersen. Sie müssen uns einen Gefallen tun. Leihen Sie uns ein Boot.«
    »Jetzt? Mitten in der Nacht?«
    »Ja.«
    »Was ist denn geschehen?«
    »Ein Verbrecher ist ins Moor geflüchtet.«
    Jaspersen lachte. »Da wird er wohl kein Glück haben. Aus dem Moor kann er nicht entkommen.«
    »Ich will ihn aber lebend haben«, sagte Will.
    Der Bauer leuchtete ihn an. »Wer sind Sie denn?« fragte er in seinem etwas kehligen norddeutschen Dialekt.
    »Kommissar Mallmann.«
    »Wie der im Fernsehen, der da immer am Freitag kommt. Ich sehe nämlich jede Folge.«
    Will lächelte. »So ähnlich.«
    »Gut, ihr könnt das Boot haben. Ich gebe euch sogar das mit dem Außenborder. Aber paßt auf. Du kennst ja die Stellen, Nese.«
    Der Wachtmeister nickte. »Und wie.«
    Nachdem der Bauer seinen Hund beruhigt hatte, ging er mit ihnen an den Rand des Moores. »Bis hierher geht mein Land«, sagte er. »Was weiter liegt, ist die Hölle.«
    Sie waren vor einem Schilfgürtel stehengeblieben. Der kühle Nachtwind war so weit aufgefrischt, daß er die Rohre bewegte.
    Wenn sie gegeneinanderschabten, gab es unheimliche Laute.
    Nese ging ein paar Schritte zur Seite und fand auch den Steg. Der Bauer hatte kurzerhand eine breite Schneise in den Schilfgürtel geschlagen und den Steg dahingesetzt.
    Das Holz war feucht und morsch. Mallmann hatte Angst, daß es sein und das Gewicht des Wachtmeisters nicht tragen würde. Wider Erwarten ging alles gut.
    Sie fanden das Boot. Es war am Steg vertäut.
    Am Rand blieb Will Mallmann stehen. Mißtrauisch betrachtete er den Kahn. Sehr stabil sah er nicht aus.
    Jaspersen merkte wohl etwas, denn er fragte: »Was ist? Gefällt er Ihnen nicht?«
    »Sie sind sicher, daß der Kahn uns auch trägt?«
    »Klar.«
    »Na ja.«
    Will Mallmann stieg ein. Das Boot schwankte. Die Schilfrohre bewegten sich. An der Bordwand klebten schlierenförmige Algen wie eine zweite Haut. Der Außenborder war hochgekippt.
    »Wollen Sie steuern?« fragte Mallmann den Wachtmeister.
    Nese nickte und stieg ebenfalls in das Boot.
    Instinktiv
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