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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon
Autoren: A.F. Morland
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als ein Märchen, das das Grabmal des Namenlosen schützen soll… Auf einem der Reliefs ist der Namenlose dargestellt. Ich habe davon zahlreiche Aufnahmen gemacht. Ich zeig’ sie euch später, wenn ihr möchtet. Der Mann muß tatsächlich eine dämonische Ausstrahlung gehabt haben. Und wenn man den Wandzeichnungen Glauben schenken würde, müßte man auch die Tatsache akzeptieren, daß sich der Namenlose in eine riesige Spinne verwandeln konnte. Darüber hinaus heißt es, daß der Namenlose nicht wirklich gestorben ist. Nur sein Körper soll gestorben sein. Sein Geist hingegen soll Zeit und Raum überdauern können…«
    »Das hieße, daß er sich immer noch in seinem Grabmal befand, als ihr es betreten habt«, sagte Nicole.
    Bill grinste. »Ich habe ihn nirgendwo gesehen.«
    »Die Dämonenbanner hielten ihn an diesem Ort zurück. Ihr habt sie fortgenommen. Glaubst du nicht, daß ihr dem Namenlosen dadurch eine Rückkehr ermöglichst habt, Bill?« fragte Nicole.
    Bill Fleming schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, Nicole. Das halte ich für ganz und gar ausgeschlossen.«
    Er sagte es zwar, aber er fing gleichzeitig an zu zweifeln, ob das tatsächlich so ausgeschlossen war, wie er behauptete.
    Das Telefon läutete. Zamorra stellte das Foto wieder auf das Highboard, während Bill Fleming an den Apparat ging.
    Er griff sich den Hörer. »Fleming.«
    Weinen und Schluchzen am anderen Ende des Drahtes. Ein Mädchen. Bill stellte sein Whiskyglas weg.
    »Hallo!« rief er nervös. »Hallo, wer ist da? Bitte melden Sie sich! Nennen Sie Ihren Namen!«
    »O Gott!« Schluchzen. »O mein Gott…!«
    »Mit wem spreche ich?« fragte Bill Fleming eindringlich. »Ich denke, Sie brauchen Hilfe, Miß. Aber ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir Ihren Namen sagen und mich wissen lassen, von wo Sie anrufen und was passiert ist.«
    Schluchzen.
    »Ich kann mir vorstellen, daß das für Sie sehr schwer ist, Miß, aber Sie müssen sich zusammenreißen!«
    »Er ist tot…«
    »Wer? Wer ist tot, Miß? Wer sind Sie?«
    »Der Fluch… Er hat sich erfüllt, Bill.«
    »Bonnie? Sind Sie das, Bonnie?«
    »Ja.«
    »Was ist passiert? Wer ist tot, Bonnie?«
    »Don… Er wurde ermordet, Bill. Der Fluch! Er hat sich sein erstes Opfer geholt. O Gott, ich habe solche Angst.«
    »Wo sind Sie, Bonnie?«
    »Ich bin in Dons Haus. Wir verbrachten so einen netten Nachmittag. Und plötzlich ist Don tot. Ich kann es immer noch nicht fassen, Bill. Ich weiß nicht, wer ihn umgebracht hat. O Bill, es ist alles so entsetzlich. Ich wußte in meiner Panik nicht, an wen ich mich wenden sollte, deshalb habe ich Sie angerufen.«
    »Das war vollkommen richtig, Bonnie.«
    »Don liegt draußen auf der Terrasse, Bill. Er… er sieht aus, als… als hätte er keinen Tropfen Blut mehr in seinen Adern!«
    Bill Fleming wurde schlagartig bleich. »Ich komme sofort!« rief er in die Sprechrillen und warf den Hörer in die Gabel.
    ***
    »Hören Sie, ich habe Ihnen doch gesagt, daß das Hecklicht während der Fahrt ausgefallen sein muß«, seufzte Clyde Cribbins.
    Er stand auf der Straße neben seinem alten, klapperigen Wagen, der für den Verdruß verantwortlich war.
    Cribbins trug einen gelben Gummimantel und einen Hut aus demselben Material. Der rauschende Regen konnte ihm nicht viel anhaben. Seine Füße steckten in Gummistiefeln.
    Der Polizist, der Clyde Cribbins angehalten hatte, trug gleichfalls Regenkleidung.
    »Ich rede nicht von der Heckleuchte, sondern vom rechten Blinker«, sagte der Officer schroff. »Möchten Sie mir weismachen, daß auch er während der Fahrt ausgefallen ist?«
    »Aber ja doch. Sehen Sie, die alte Kiste kann keinen Regen vertragen. Da spielt die gesamte Lichtanlage verrückt. Ist das ein Wunder, Sir?«
    »Haben Sie noch nie davon gehört, daß man einen Wagen auch mal reparieren lassen kann?«
    »Zahlt sich doch bei dieser schäbigen Rostlaube nicht mehr aus, Officer. Und bei Schönwetter gibt es mit der Beleuchtung ja keine Schwierigkeiten.«
    »Dann fahren Sie gefälligst auch nur bei Schönwetter.«
    »Und wenn’s wie mit Eimern gießt soll ich zu Fuß gehen?«
    »Ist das mein Problem? Sie können sich ja ein Taxi nehmen.«
    »Bin ich Rothschild?«
    »Also jetzt hören Sie mir mal genau zu, Mr. Cribbms. Sie werden diese Mängel in kürzester Zeit in Ordnung bringen lassen, sonst sorge ich dafür, daß man Ihr polizeiliches Kennzeichen einzieht, haben Sie mich verstanden?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Denken Sie ja nicht, Sie könnten jetzt ja sagen
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