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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon
Autoren: A.F. Morland
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sagte die junge Ärztin. »Unter der Dusche. Plötzlich stieß Don einen fürchterlichen Schrei aus. Ich werde diesen Schrei bis an mein Lebensende nicht vergessen. Es war grauenvoll. Danach folgte eine entsetzliche Stille, und mit ihr kam meine panische Angst. Ich hatte nicht den Mut, das Bad zu verlassen. Ich hörte ein schleifendes Geräusch…«
    »Demnach könnte es sein, daß Don hier drinnen angefallen worden und anschließend auf die Terrasse hinausgeschleift worden war«, unterbrach Bill das Mädchen.
    »Möglich«, seufzte Bonnie Horne.
    »Und was passierte dann?«
    »Als ich mich endlich aus dem Bad wagte, rief ich Don. Ich rief ihn, obwohl ich wußte, daß er nicht mehr am Leben war. Aber ich wollte es nicht wahrhaben. Die Terrassentür war offen. Ich ging hinaus. Und… und da lag er… Ohne einen Tropfen Blut…«
    »War jemand bei ihm?« wollte Bill wissen.
    »Nein. Jedenfalls konnte ich niemanden sehen. Bill, wir sind Todeskandidaten, ist Ihnen das klar? Der Namenlose macht Jagd auf uns. Er erfüllt den Fluch… Er ist nach New York gekommen, um uns zu töten. Einen nach dem ändern wird er sich holen. Vielleicht bin ich schon morgen dran. Oder Sie…«
    »Hören Sie auf damit, Bonnie«, sagte Bill Fleming eindringlich. »Sie dürfen sich jetzt nicht verrückt machen. Das würde Ihren Schock nur noch verschlimmern.«
    »Ich verstehe nicht, warum der Namenlose sich gegen euch wendet«, schaltete sich nun Nicole Duval ein. »Ihr habt ihn befreit. Ihr habt ihm durch euer Eindringen in sein Grabmal doch erst die Rückkehr ermöglicht. Eigentlich müßte er euch dafür dankbar sein.«
    Zamorra schüttelte ernst den Kopf. »Dämonen kennen keine Dankbarkeit, Nicole…«
    »Bill«, schluchzte Bonnie Home. »Bill, wir stehen auf der Totenliste des Namenlosen! Sie… Sie müssen die ändern informieren. Clyde Cribbins, Mike Kossoff, Zorro Smight. Alle müssen erfahren, in welcher Gefahr sie sich befinden…«
    Genau das hatte Bill Fleming vorhin tun wollen. Er eilte zum Apparat und rief die Leute der Reihe nach an.
    Er erreichte Kossoff und Smight. Bei Cribbins hob niemand ab, dort wollte er es später noch einmal versuchen, Bill machte den Vorschlag, sich am kommenden Vormittag, um neun Uhr, in einem Hotel-Restaurant gegenüber dem Central Park zu treffen.
    Dort könnte man dann ausführlich über das ernste Problem sprechen und wirksame Schutzmaßnahmen beschließen.
    Kossof und Smight sagten sofort zu zu kommen. Bill riet ihnen, bis zum nächsten Morgen höllisch auf der Hut zu sein. Er erwähnte noch kurz Professor Zamorra, den erfahrenen Dämonenjäger, mit dessen Hilfe sie rechnen konnten und verlieh abschließend der Hoffnung Ausdruck, daß er die Freunde morgen um neun wohlbehalten Wiedersehen würde.
    Dann legte er auf. Er versuchte es noch einmal bei Clyde Cribbins, aber da ging abermals niemand ran.
    »Hebt Clyde nicht ab?« fragte Bonnie Horne besorgt.
    »Nein«, knurrte Bill.
    »Vielleicht… kann er nicht mehr… abheben.«
    Bill überlief es eiskalt. »Malen Sie bloß nicht den Teufel an die Wand«, sagte er unangenehm berührt.
    Ein Wagen fuhr vor. Und dann betrat die Polizei das Haus…
    ***
    Gegen dreiundzwanzig Uhr saßen Nicole Duval, Professor Zamorra und Bill Fleming in dessen Wohnung vor der Projektionsleinwand. Der automatische Dia-Projektor warf Aufnahme um Aufnahme an die Perlwand.
    Zunächst handelte es sich um Fotografien, die die Umgebung des Grabmals des Namenlosen zeigten.
    Dann kamen die Aufnahmen, die den verschlossenen Grabeingang zeigten. Es folgten Bilder von der Grabmalöffnung.
    Bill wies auf eine Darstellung der Dreiheit der Gottheit hin, die als erstes im Grabinnern zu sehen gewesen war: Sonne, Feuer und Ahura Masdah.
    »Vor allem diese Darstellung scheint den Namenlosen an sein Grabmal gefesselt zu haben«, erklärte Bill. »Als wir einige Steine aus der darunterliegenden Wand entfernten, um hindurchkriechen zu können, bekam die Darstellung einen tiefen Riß…«
    »… und verlor dadurch höchstwahrscheinlich ihre bannende Wirkung«, ergänzte Professor Zamorra.
    Bill warf dem Freund einen kummervollen Blick zu. »Damit haben wir die Uhr einer dämonischen Zeitbombe in Gang gebracht.«
    Zamorra nickte bedächtig. »Scheint so.«
    Die nächsten Aufnahmen zeigten Reliefs im Grabinnern. Und dann folgte eine Wandzeichnung, die sich Zamorra genauer ansehen wollte. Bill schaltete die Automatik des Projektors aus.
    Auf der Leinwand stand ein hochgewachsener, schlanker Mann.
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