Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0116 - König der Vampire

0116 - König der Vampire

Titel: 0116 - König der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Denn das Amulett besitzt keine Macht über mich!«
    Camoran riß sich die Zauberscheibe vom Hals und streckte sie mit beiden Händen Krul entgegen. »Das werden wir sehen, Sklavenjäger!« dröhnte er. Zamorra sah, wie Camorans Finger in einem bestimmten Rhythmus über die Hieroglyphen huschten, nacheinander diverse Punkte des Amulettes aktivierten.
    Und er sah es in Kruls roten Augen aufleuchten. Er erinnerte sich an die Szene in seinem Arbeitszimmer. Auch dort war Krul mächtiger gewesen als das Amulett. Hatte es mit dem Doppelstrahl aus seinen Augen einfach zerschmolzen!
    Sollte dies jetzt ein zweites Mal geschehen? Zielte Kruls schmutziges Spiel darauf hinaus, um Zamorra jede Chance zur Rückkehr in seine Welt zu nehmen?
    Zamorra wußte nur eines: er durfte es nicht so weit kommen lassen. Diesmal ließ er sich nicht mehr durch Carmor aufhalten. Seine Faust krampfte sich um den Griff des Zauberschwertes, riß es aus der Scheide hervor. »Sieh her, Krul!« brüllte er. »Sieh her und stirb!«
    Der flirrende Kraftstrahl schoß aus der Klinge und raste auf Krul zu. Doch Zentimeter vor ihm platzte er funkensprühend auseinander.
    »Diesmal nicht, Alter«, keifte der fette Albino und lachte wieder. »Ich habe vorgesorgt! Hier wirst du sterben, Zamorra!«
    Er klatschte in die Hände. »Musiker, spielt! Spielt auf zu Zamorras Totentanz!«
    Sekundenlang herrschte wieder Stille. Dann aber setzte eine grauenhafte, nervenzerfetzende Katzenmusik ein.
    Und jeder, der sich irgendwelche Sinne für das Übersinnliche bewahrt hatte, erfaßte den geheimnisvollen Zwang, der von der Musik ausging. Jenen tödlichen Rhythmus, der nach den Menschen griff, um sie in seinen Bann zu ziehen…
    ***
    Im gleichen Moment handelten auch die anderen. Bill und Vrid stürmten auf den hageren Sklavenmeister zu, der dem Geschehen mit Bestürzung gefolgt war. Ehe er in der Lage war, sich auf die neue Situation einzustellen, saß ihm Vrids Schwert an der Kehle, und Bills Klinge pfiff durch die Luft und zerschnitt mit einem wuchtigen Hieb funkensprühend die Silberkette, die Nicole an den Sklavenmeister fesselte.
    Zamorra sah sich plötzlich zwischen zwei Fronten.
    Einerseits mußte er das Amulett an sich bringen, zum anderen war da der Albino, der ausgeschaltet werden mußte.
    Carmor der Mächtige erleichterte ihm die Entscheidung. Mit einem wilden Schlachtruf drang er auf den Albino ein. Zamorra sprang auf den Herrscher zu und griff nach dem Amulett.
    Doch gerade noch im letzten Moment entwand sich ihm Camoran durch eine kurze Körperdrehung und retirierte einige Schritte. »Was!« stieß er hervor. »Du wagst es, dich gegen mich zu stellen?«
    Zamorra starrte ihn düster an.
    »Ich muß das Amulett haben«, sagte er. »Es ist mein Eigentum.«
    Das schien in der Tat so zu sein. Denn Zamorra spürte jene innerliche Verbundenheit, die er auch in seiner Welt mit dieser silbernen Scheibe gehabt hatte. Er hob die Hand und sandte einen Gedankenbefehl aus.
    Er sah, wie das Amulett in Camorans Hand zuckte, ihm zu entweichen versuchte. Doch der Tyrann hielt es fest in seinen Händen.
    »Ergreift ihn!« rief er. »Legt ihn in Ketten!«
    Zamorra hörte hinter sich die schweren Stiefel von eisengepanzerten Soldaten. Er fuhr herum. Acht Männer der Garde des Herrschers näherten sich. In ihren Händen lagen die geflügelten Pistolen mit den spiralumwundenen Läufen.
    Doch Zamorra ließ sie gar nicht erst nahe genug an sich herankommen. Um ihn her vernahm er das Klirren von Sehweiten, wilde Rufe und Schreie, das Trampeln von Füßen und dann und wann einen dumpfen Fall, der in verzweifeltem Röcheln endete. Carmors wilder Kampfschrei, als er auf Krul eindrang, hatte das Inferno ausgelöst. Offensichtlich gab es im ganzen Saal niemanden mehr, der unbeteiligt war.
    Grelle Blitze schmetterten aus dem Schwert und krachten in die eisernen Rüstungen der Soldaten. Wilde Schmerzensschreie ertönten, als die Männer zu Boden geschleudert wurden und die Rüstungen sich unter den Blitzen zu erwärmen begannen. Einem der Männer gelang es noch, seine Waffe abzufeuem. Ein gleißender Energiefinger schoß heraus und fraß sich in eine Marmorsäule. Knisternd platzte diese an der Trefferstelle auseinander. Kleinere, abgesprengte Stücke flogen meterweit durch die Luft. Die Marmorsäule sank in sich zusammen, das Deckengewölbe knirschte leicht.
    Zamorra hieb jetzt mit dem Schwert auf die Rüstungen ein, schmetterte die flache Klinge gegen die Helme der Soldaten und schaltete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher