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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes
Autoren: Unbekannt
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über das Wesen ihres Kultes sind wir uns jedoch im klaren. Von diesem wissen wir nur, daß er sich nicht um eine definierbare Gottheit oder um mehrere Gottheiten dreht. In mystischer Weise nimmt er für sich in Anspruch, den Gläubigen die letzten Weisheiten beibringen und sie von aller seelischen und körperlichen Not befreien zu können. Weiterhin ist bekannt, daß die Antis geschickte Händler sind. Es ist kein Wunder, daß sie mit den Springern zu tun haben ... da sie offenbar in der Lage sind, den Springern wichtige Güter zu liefern. Auch die Aras, die Biomediziner, hat man oft mit den Baalol-Priestern zusammen gesehen. Da beide Rassen, sowohl die Springer als auch die Aras, Terra alles andere als freundlich gesinnt sind, ist es nur logisch anzunehmen, daß wir auch von den Antis nichts Gutes zu erwarten haben. Auf Lepso haben sie sich nun in ein neues Geschäft eingelassen. Wahrscheinlich sind die Springer diejenigen, die die Liquitiv-Rohstoffe liefern. Die Aras stellen das teuflische Gebräu daraus her, und die Antis haben den Nutzen von den halbtoten Süchtigen, die von der Lepso-Polizei aufgelesen und in die Tempelstadt hinausgebracht werden. Lepso ist an der Sache wahrscheinlich nur beteiligt, weil ein finanzieller Vorteil dabei herauskommt. Das, meine Herren, zur Beurteilung der Lage.
    Unsere Aufgabe ist es nun, die Verbreitung des Rauschgiftes durch die Galaxis und besonders über den terranischen Einflußbereich zu verhindern. Die Liquitiv" Proben, die Sie von Lepso mitgebracht haben, sind inzwischen einer vorläufigen Untersuchung unterzogen worden. Die Analytiker sind der Ansicht, daß sie mit den Proben allein nicht besonders viel werden anfangen können. Sie brauchen die Opfer der Sucht als Studienobjekte. Sie werden also nach Lepso zurückkehren und so viele Gefangene wie möglich aus der Tempelstadt befreien. Sind Sie dazu bereit?" Ron schauderte. Er erinnerte sich an das, was ihm widerfahren war, als er zum ersten Male in dem Tempel hatte eindringen wollen. Er kannte jetzt die unheimliche Macht der Antis, der Baalol-Priester. Nach allem, was Nike Quinto gesagt hatte, würden sie ihm bei diesem Einsatz keinen Mutanten mitgeben. Es hatte keinen Sinn. Er und Larry würden also allein auf sich gestellt sein. Allein auf sich gegen eine Gruppe mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteter Antis! Es überlief ihn eiskalt. „Nicht, daß es mir besonders gefällt, Oberst", antwortete er schließlich. „Aber ich meine, was man einmal angefangen hat, soll man auch zu Ende führen." Nike Quinto nickte befriedigt. „Nur eine Frage beantworten Sie mir bitte noch", fuhr Ron fort. Nike Quinto sah auf. „Ich verstehe ja", erklärte Ron, „daß das Ganze eine scheußliche Angelegenheit ist. Etliche tausend Wesen aller Rassen sind auf Lepso bisher verschwunden, darunter achtundvierzig Terraner, und das teuflische Getränk findet immer rascheren Absatz. Aber warum nimmt der Administrator selbst Anteil an dieser Sache?" Quinto spielte mit einem Schreibstift. Er sah aus, als bemühe er sich, seine Antwort knapp zu formulieren. „Das ist ganz einfach", sagte er schließlich. „Auf der Erde sind Anzeichen verdächtiger Aktivität festgestellt worden. Es sieht so aus, als habe Liquitiv seinen Weg auch schon nach hier gefunden."
    Mehrere Passanten beobachteten den Mann, wie er aus dem Eingang eines kleinen Bürohauses hervortaumelte und sich die Straße entlang zu bewegen begann, wobei er sich gegen die Wand des Hauses stützte, als habe er Angst umzufallen. Er sah allerdings so aus, als würde er zusammenbrechen, sobald er seine Stütze verliere. Zwar vermochte das, was mit ihm geschehen war, an seinem mächtigen Körperbau nichts zu ändern. Er war immer noch ein Riese mit breiten Schultern und kräftigen Händen. Aber irgend etwas schien ihm die Kraft aus dem Körper genommen zu haben. Seine Knie zitterten, und die Hände waren keine Sekunde lang ruhig. Sein Gesicht war eingefallen. Gelblich graue Haut spannte sich über die Wangenknochen und blieb trotzdem runzelig und schlaff. Es war nicht ganz klar wo der Mann hinwollte. Für ihn wäre das Krankenhaus das beste gewesen. Aber das nächste Hospital lag genau in der entgegengesetzten Richtung. Einer der Passanten faßte sich schließlich ein Herz und ging auf den Kranken zu. Er wollte ihm erklären, wo er sich hinwenden müsse, um Hilfe zu bekommen. Aber er hatte noch keine drei Schritte getan, als er aus der Luft das Heulen einer Polizeisirene hörte.
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