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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel
Autoren: Dämonenkiller
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für einige Sekunden am Kühler seines Wagens abstützen. Warum war ihm nur so mies zumute? Er hatte sich pudelwohl gefühlt, bevor er an dieses verdammte schmiedeeiserne Tor mit den Dämonenbannern gekommen war. Vielleicht hatte ihm Gail irgend etwas ins Essen getan?
    Er kannte Gail nun schon seit Jahren, und ihre Liebesaffäre war nicht gerade ein Idyll. Sie lagen sich ständig in den Haaren und versöhnten sich erst wieder im Bett, um sich danach erneut in die Wolle zu kriegen. Wenn ihm dieses Flittchen …
    Er konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe. Er mußte ins Haus, um seinen Auftrag auszuführen. Welchen Auftrag? Dorian Hunter hatte ihm keine besondere Aufgabe zugedacht. Er kam nur routinemäßig zu seinem Bereitschaftsdienst. Aber einen Auftrag hatte er dennoch auszuführen. Da war das seltsam glitzernde Pendel, das Gail vor seinen Augen hin und her geschwungen hatte – und irgendeine Stimme, eine geisterhaft hohl klingende Stimme hatte zu ihm gesprochen.
    Er mußte den Wagen in die Garage fahren, und zwar nicht in den umgebauten Geräteschuppen, sondern in die Garage, die im Kellergeschoß der Jugendstilvilla lag und sonst nur von Dorian Hunter oder dem Observator Inquisitor benutzt wurde.
    Cohen setzte sich hinters Steuer und fuhr los. Die Reifen drehten durch, Kies spritzte auf, so stark trat er aufs Gaspedal. Je näher er dem Haus kam, desto stärker wurde das Pochen in seinem Kopf. Er fühlte sich wie ausgekotzt. Vor seinen Augen drehte sich wieder alles.
    Fahre den Wagen in die Garage! forderte eine Stimme in seinem Inneren. Das war ein Befehl, dem er sich nicht widersetzen konnte. Er wehrte sich vergeblich gegen den fremden Zwang. Wie in Hypnose steuerte er den Wagen auf das offenstehende Garagentor zu. Jawohl – Hypnose. Das war es. Gail hatte ihn mit diesem verfluchten Pendel hypnotisiert!
    Das Garagentor war nur noch zwanzig Meter entfernt, als eine Gestalt in einem Nachthemd auftauchte. Wer rannte denn zur Mittagszeit im Freien in einem Nachthemd herum? Das konnte nur Phillip sein.
    Cohen sah die Gestalt wie durch einen Schleier. Sie versperrte ihm den Weg und gestikulierte wild mit den Armen. Als der Hermaphrodit nur noch drei Meter von ihm entfernt war, riß Cohen mit letzter Kraft das Lenkrad herum und trat gleichzeitig auf die Bremse. Der Wagen schlitterte auf den Rasen und krachte gegen einen Baum. Die Tür sprang auf, und Cohen wurde ins Freie geschleudert. Er überschlug sich einige Male und blieb in einer Mulde liegen. Das rettete ihm das Leben, denn in diesem Augenblick – genau um fünf Minuten nach zwölf – explodierte sein Wagen in einer gewaltigen Stichflamme. Wäre er in die Garage gefahren, wäre die gesamte Villa mit ihm in die Luft geflogen.

    »Wie geht es Phillip?« erkundigte sich Dorian Hunter, als Miß Pickford aus dem Zimmer des Hermaphroditen kam.
    »Er schläft«, sagte Martha Pickford mit erstickter Stimme. Ihre Augen waren gerötet. Ihr ganzes Herz hing an Phillip, den sie wie ihren eigenen Sohn behandelte. »Der Arzt sagt, daß er nur leichte Verbrennungen hat. Er gab ihm eine Spritze.«
    Dorian hoffte, daß die Wirkung des Beruhigungsmittels lange anhielt, denn er rechnete nach diesem Attentat mit weiteren Schwierigkeiten. Für ihn stand fest, daß die Schwarze Familie hinter diesem Anschlag steckte. Die Bombe in Marvin Cohens Wagen konnte nur der Anfang des Terrors sein. Asmodi würde mit allen konventionellen Mitteln und mit Hilfe der Schwarzen Magie versuchen, ihn ein für allemal zur Strecke zu bringen.
    Hunter hatte sich mit Trevor Sullivan in Verbindung gesetzt und Leute zur Verstärkung angefordert, die das Grundstück bewachen sollten. Der Observator Inquisitor hatte sofort ein Dutzend Secret-Service-Männer abgestellt, die mit Funkwagen und Maschinenpistolen ausgerüstet waren. Gegen die Angriffe der Mächte der Finsternis bediente sich Dorian der Weißen Magie. So hatte er die Dämonenfallen und -banner rund um die Jugendstilvilla und im Haus selbst verstärkt. Dennoch glaubte er nicht, daß diese Maßnahmen ausreichen würden.
    Er sollte recht behalten.
    Als er ins Stiegenhaus kam, stieg ihm Qualm in die Nase. Er hastete die Treppe hinunter und sah sofort, daß der Rauch aus dem Zimmer kam, in dem Donald Chapman untergebracht war. Dorian stieß die Tür auf und sah, daß dessen Puppenhaus in Flammen stand. Der Puppenmann flüchtete bei seinem Anblick schreiend auf den Korridor hinaus und verschwand. Dorian gelang es mit Hilfe eines Löschgerätes,
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