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0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

Titel: 0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht
Autoren: Ich und die Tote ohne Gesicht
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erwiderte ich. »Um das Marr-Mädchen brauchst du dir keine Sorge zu machen. Ich will wetten, dass sie die attraktive Dame war, die ich vorhin ergebnislos habe klingeln gesehen. Bemühe dich noch einmal zum Telefon und frage den alten Gangster, ob sein Stadtwagen ein dunkelblauer Buick mit der Nummer 4K7133 ist. Wenn ja, beruhige ihn, seine Tochter wäre so um 19 Uhr noch wohlbehalten bei der Ferret-Villa gesehen worden.«
    Alan .tat, wie geraten. Es stimmte. Susan Marr hatte erfolglos Einlass begehrt und war dann wieder abgefahren.
    Alan verabschiedete sich von mir mit der Ermahnung, ihn in seiner Privatwohnung anzurufen, wenn in der Ferret-Villa etwas nicht in Ordnung sein sollte. Aber wir waren noch nicht auseinandergegangen, als er nochmals ans Telefon gerufen wurde. Und wieder war es Donkey-Marr.
    »Sie ist eingetrudelt, Jerry«, berichtete Alan. »Der Alte schien vor Freude ganz aus dem Häuschen zu sein. Sie hätte solange rumgebummelt und bei Freundinnen Tee getrunken.«
    »Du hast doch hoffentlich nichts von dem Brief an das FBI erwähnt?«, fragte ich.
    »Keine Silbe. Natürlich auch nichts von dir, deinem Besuch in der Ferret-Villa und so weiter.«
    »Dann ist alles in Ordnung«, sagte ich zufrieden. »Begib dich jetzt brav in den Schoß deiner Familie, und solltest du noch ausgehen, hinterlasse, wo ich dich erreichen kann.«
    »Okay, Jerry.«
    Ich aß etwas und fuhr los. Dichter Nebel kam auf. Einer von denen, die man mit dem Messer schneiden kann und wie sie von der Newark Bay übers Land ziehen. Ich fuhr langsam, denn zum Selbstmörder hatte ich noch nie Verlangen.
    Ich parkte vor der-Villa Ferret, schlenderte den langen Gartenweg bis zum Portal und drückte auf den Klingelknopf. Ein nettes Mädchen öffnete.
    »Sie sind bestimmt Louisa«, sagte ich lächelnd. »Freut mich, Sie kennenzulemen.«
    »Und Sie sind der Polizeimann, der um 18 Uhr schon einmal nach der Mistress gefragt hat.«
    »Sie sind ja ein ganz pfiffiges Kind. Die Dame des Hause ist jetzt hoffentlich da.«
    »Nein, Sir, sie ist noch nicht da.«
    »Sie wollte doch um 21 Uhr wieder hier sein.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Was? Davon wissen Sie nichts? Haben Sie den Zettel auf dem Schreibtisch nicht gelesen?«
    Das Puppengesicht machte große Kulleraugen. Als G-man bekommt man Übung darin, ob etwas echt oder gekünstelt ist. Das Staunen war echt.
    »Dann will ich Ihnen mal zeigen, was Ihre Herrin für Sie hinterlassen hat.«
    Ich zog die Kleine durch die Halle zu jenem Zimmer, wo der zierliche Damenschreibtisch stand. Doch von dem Zettel war nichts mehr zu sehen.
    »Komisch«, sagte ich nachdenklich, »wirklich sehr komisch. Als ich um 16 Uhr hier war, lag der Zettel noch auf dem Schreibtisch. Und jetzt ist er nicht mehr da.«
    Wir suchten den Boden ab, ob der Zettel vielleicht vom Wind heruntergeweht worden war. Nichts dergleichen.
    »Wo steckt Zimbo und seine Sarah?«, fragte ich.
    Die Kleine holte sie herbei. Keiner der beiden Schwarzen hatte den Raum betreten, keiner der beiden wusste etwas von einem Zettel. Auch diese Leutchen spielten mir kein Theater vor.
    Blieb nur eines, jemand hatte, genauso wie ich, von der Terrasse aus das Haus betreten und den Zettel verschwinden lassen. Ich examinierte die drei nach alten Polizeikniffen - keiner wusste etwas von einer Person, die nach mir in die Villa eingedrungen war.
    Die Sache begann mystisch zu werden. Ich setzte Louisa von dem Inhalt des Zettels in Kenntnis und schleppte sie ins Schlafzimmer ihrer Herrin.
    »Haben Sie die Unordnung gemacht?«
    »Ich werde mich hüten, G-man«, fauchte die niedliche Katze, »Mistress Harker ist die Ordnung selbst.«
    »Sie waren mit Sarah am See, als Mistress Harker sich fertig machte, Oder?«
    »Jawohl, ich war gar nicht hier.«
    »Hat Ihnen die Mistress gesagt, sie wollte wegfahren?«
    »Im Gegenteil. Sie sagte nach dem Mittagessen, sie wollte ruhen und sich den Tee selbst machen. Ich könne getrost mit Sarah spazieren gehen.«
    »Kommt es oft vor, dass Ihre Chefin so plötzüch ihre Entschlüsse ändert?«
    »Eigentlich nicht. Vielleicht hat sie jemand angerufen. Eine Freundin und so. Auch gut möglich, dass sie in die City zu Mr. Harker gefahren ist. Sie haben in der City eine Stadtwohnung. Am Madison Square. Soll ich mal anrufen?«
    Ich überlegte kurz. »Gut«, sagte ich, »rufen Sie an. Fragen Sie aber nur, ob die Mistress dort ist. Kein Wort von mir. Verstanden?«
    Die Kleine nickte eifrig und ging vor mir die Treppe hinunter. Ich setzte mich
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