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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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Leben unter den Klauen der Priester aushauchen müssen.
    Sie waren prunkvoll gekleidet, trugen lange, bunte Gewänder, die bis zum Boden reichten und mit seltsamen Fabelwesen aus der Mythologie des Hylaya-Volkes bestickt waren. Noch ein paar Stufen. Sekunden später stand ich vor dem Altar.
    Schwer ging mein Atem. Allerdings nicht nur allein von der durchlittenen Anstrengung, sondern auch aus der Angst heraus. Ja, ich hatte Angst, denn mein Leben hing an einem seidenen Faden.
    Einer der Wärter ließ mich los. Er trat hinter mich, zog sein Schwert und drückte mir die Spitze in den Rücken. Unwillkürlich bog ich das Kreuz durch und preßte die Lippen aufeinander, daß sie nur noch einen Strich bildeten. Sechs Augen schauten mich an. Ich hielt dem Blick stand. Die Gesichter der Priester waren hager und zeigten eine dunkle Bräune. In den Gesichtern zuckte kein Muskel, sie blieben glatt und ausdruckslos. Nur in den Augen irrlichterte es. Darin las ich ein Versprechen. Und das hieß Tod. Tod für mich.
    Die beiden außenstehenden Priester setzten sich in Bewegung und hoben die Tote von dem Altar. Sie legten sie daneben zu Boden. Nun hatten sie für mich Platz geschafft.
    Der mittlere Priester hob die rechte Hand. Für meine Bewacher war es ein Zeichen.
    Kräftige Arme packten mich, der Druck in meinem Rücken verschwand, doch der Mann steckte sein Schwert nicht weg. Er war stets bereit, zuzuschlagen.
    Auf einmal überkam mich eine nahezu eiskalte Ruhe.
    Die Mayas hatten einen Fehler gemacht und mich nicht nach Waffen durchsucht. Denn noch besaß ich meine Beretta, meinen Dolch und mein Kreuz.
    Dieses Volk war mit der modernen Waffentechnik nicht vertraut, doch bevor ich mich umbringen ließ, Würde ich kämpfen.
    Meine Knie stießen gegen die Altarplatte.
    Ich mußte mich umdrehen.
    Ein letztes Mal konnte ich einen Blick von der obersten Stufe der langen Treppe hinunterwerfen in den prunkvoll ausstaffierten Thronsaal. Meines Erachtens waren immer mehr Menschen hinzugekommen. Sie sahen von hier oben sehr klein aus.
    Alle starrten zu uns hoch.
    Oder fast alle.
    Denn plötzlich gab es am Ende der Treppe Aufregung. Ich hörte Geschrei, ein Tumult entstand. Als ich genauer hinschaute, sah ich den Grund.
    Zwei Fremde waren gekommen.
    Meine Augen weiteten sich vor Staunen.
    Ich erkannte Suko und Bill!
    ***
    Sie also auch.
    Das Zeitparadoxon hatte vor ihnen nicht Halt gemacht. Und sie sollten ebenso sterben wie ich.
    Bill und Suko kämpften. Ich hörte auch Schüsse und sah wie zwei Mayas zu Boden sanken.
    Die anderen bekamen Angst. Sie wichen vor den fremdartigen Waffen zurück.
    Doch dann schlichen sich mehrere Krieger an meine beiden Freunde heran und begruben sie unter sich. Suko und Bill wurden durch eine Masse von Leibern meinen Blicken entzogen.
    Für mich ging es ans Sterben.
    Zwei Wächter drückten mich auf den Altar. Ich spürte den warmen Stein in meinem Rücken und sah über mir die Gesichter der drei Mordpriester.
    Ihre Hände verschwanden unter den langen Gewändern. Sie holten ihre kostbaren Obsidianschwerter hervor.
    Ich wußte von dem Ritual der Mayas.
    Sie würden mir das Herz aus der Brust schneiden! Ein grausamer Tod. Die Menschen im Palast waren ruhig geworden. Es herrschte eine nahezu tödliche Stille.
    Jeder wollte sehen, wie ich starb.
    Meine Arme lagen an der Seite auf dem Altar. Ich bemühte mich, so locker zu bleiben wie möglich. Die Muskeln durften nicht verkrampfen.
    Die drei Hohenpriester hielten ihre Schwerter so, daß die Spitzen nicht auf mich wiesen. Sie würden es erst, wenn meine Brust freilag.
    Zwei Wärter kümmerten sich darum.
    Sie knöpften mir das Hemd auf, wobei sie Schwierigkeiten hatten, denn Knöpfe waren bei den Mayas unbekannt.
    Ich hielt den Atem an.
    Gleich würde es sich zeigen, ob mir mein Kreuz etwas nutzte.
    Der letzte Knopf.
    Der mittlere Priester stieß einen Zischlaut aus. Daraufhin klappte der Wärter mein Hemd auseinander.
    Das Kreuz lag frei.
    Und nichts geschah.
    Kein Blitzstrahl traf die drei Hohenpriester. Sie waren gegen das christliche Symbol gefeit.
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Sekundenlang war ich geschockt, denn ich hatte fest damit gerechnet, daß mein Kreuz etwas ausrichten würde.
    Leider vergebens.
    Die Priester senkten ihre Obsidianschwerter. An der der Treppe zugewandten Altarseite traten die Wärter zurück. Für mich ging es ums nackte Leben!
    ***
    Blitzschnell rollte ich mich nach rechts. Ich fiel von dem Altar, prallte hart zu Boden und
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