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0088 - Der Friedhof des Schreckens

0088 - Der Friedhof des Schreckens

Titel: 0088 - Der Friedhof des Schreckens
Autoren: Friedrich Tenkrat
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würde, bis ich so erschöpft war, daß der dämonische Manager leichtes Spiel mit mir hatte.
    Da kam der Dolch schon wieder.
    Mit einem oft geübten Judogriff drehte ich Siegels Arm herum.
    Wir stürzten beide.
    Der Manager fiel auf mich. Sein Dämonendolch befand sich genau zwischen uns. Zum Glück wies die Klinge zu diesem Zeitpunkt nicht auf mich, sondern auf Kevin Siegel.
    Tief drang die Waffe in seinen Leib.
    Er zuckte heftig zusammen.
    Schwarzer Rauch kräuselte sich aus seinem Mund.
    Seine Dämonenaugen glommen ein letztes mal auf und erloschen dann für immer. Er hatte sich gewissermaßen selbst besiegt, war in seinen eigenen Dolch gefallen.
    Atemlos drückte ich den schweren Körper zur Seite. Ich schwitzte so sehr, daß man meine Unterwäsche hätte auswringen können.
    Nun versuchte sich der Reporter die beiden weiblichen Zombies vom Leib zu halten. Sie machten es ihm nicht leicht.
    Immer wieder griffen sie ihn fauchend an, aber ich hatte keine Zeit, ihm beizustehen, denn ich bemerkte in diesem Augenblick, daß Kelett sich anschickte, Sheila Conolly doch noch den Todeskuss zu geben und sich damit ihre Seele einzuverleiben.
    Dazu durfte es nicht kommen!
    Während sich Bill mit den untoten Mädchen herumschlug, rannte ich dorthin, wo der Revolver meines Freundes lag.
    Sheila kniete immer noch vor dem Dämon.
    Kelett beugte sich zu ihr hinunter.
    Wusste sie überhaupt, was mit ihr geschehen sollte? Hatte sie denn eine Ahnung, daß Bill und ich hier waren?
    Sheila regte sich nicht. Mit geschlossenen Augen erwartete sie ihr Ende. Doch noch mußte Kelett mit mir rechnen. Ich war entschlossen, den Dämon bis zum letzten Atemzug zu bekämpfen.
    Er sollte Sheilas Seele nicht bekommen!
    Hastig hob ich die Waffe auf.
    Dann stürmte ich weiter.
    Die bleiche Totenfratze des Dämons befand sich nur noch wenige Zentimeter von Sheilas apathischem Gesicht entfernt. Mir schnürte die Sorge um die junge Frau die Kehle zu.
    »Sheila!« brüllte ich, so laut ich konnte.
    Meine Stimme riß sie aus ihrer Trance. Ihre Augen öffneten sich. Sie sah Keletts Totenvisage vor sich, riß beide Arme hoch und versetzte dem Dämon entsetzt einen Stoß.
    Einen Lidschlag später war ich bei ihr.
    »John!« stieß sie krächzend hervor.
    Ich packte die Hand, die sie mir entgegenstreckte, riß sie auf die Beine und hinter mich.
    Kelett erhielt von mir einen Tritt gegen den Hüftknochen, der ihn drei Schritte zurückwarf. Er fluchte lästerlich.
    Hinter ihm brauste das glutrote Höllenfeuer.
    Groß und bedrohlich ragte er davor auf.
    Wild schüttelte er den Kopf. »Hier unten hast du keine Chance gegen mich, Sinclair!«
    »Ich werde dir das Gegenteil beweisen, Kelett!«
    »Ich werde euch allen die Seele nehmen.«
    »Versuch zuerst, meine zu holen!« sagte ich giftig.
    »Du überschätzt dich, Sinclair! So gut, wie du glaubst, bist du nicht.«
    »Trotzdem bin ich noch besser als du, Kelett. Aus deinen Plänen wird nun nichts werden. Ich werde dich töten. Damit zerreißt die Bande, die zwischen dir und den Menschen besteht, die du während der Konzerte der ›Hot Devils‹ in deinen dämonischen Bann geschlagen hast. Der Keim des Bösen wird in den Leuten absterben, und London wird von der Überflutung durch die Mächte der Finsternis bewahrt werden.«
    Kelett schüttelte wieder den Kopf. »Was bist du nur für ein Narr, Sinclair? Wie willst du mich töten? Etwa mit diesem Revolver? Er ist nicht einmal mit Silberkugeln geladen.«
    »Ich schaff’s, Kelett!« gab ich selbstsicher zurück. »Dein Vorstoß ist gescheitert. Pech gehabt.«
    Kelett lachte. »Ich habe dich nicht zu fürchten, Sinclair. Im Reich der Dämonen wir man mit Begeisterung die Nachricht von deinem Tod aufnehmen. Ich werde eine Höllenmarionette aus dir machen, die allen meinen Befehlen widerspruchslos gehorchen wird. Du wirst mein Mann bei Scotland Yard sein. Du wirst diesen weltbekannten Polizeiapparat für mich vergiften, wirst aus dem Yard ein Instrument des Bösen machen!«
    Mich überlief es kalt.
    Wenn Kelett dieses Vorhaben gelungen wäre…
    Schrecklich.
    Doch ich wußte, daß ich es in der Hand hatte, diesen Vormarsch des Bösen zu stoppen. Ich war zuversichtlich, dass London dieses Schicksal, das ihm Kelett zugedacht hatte, erspart bleiben würde.
    Bill wurde in diesem Augenblick von den beiden weiblichen Untoten niedergerungen.
    »Bill!« schrie Sheila entsetzt.
    Sie rannte zu ihm.
    »Sheila, bleib hier!« schrie ich, doch sie hörte mich nicht.
    Sofort ließ
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