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008 - Das geheimnisvolle Haus

008 - Das geheimnisvolle Haus

Titel: 008 - Das geheimnisvolle Haus
Autoren: Edgar Wallace
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Rücken nach oben. Der Polizist hatte ihn in dieser Lage gefunden und hatte ihn wieder so hingelegt, nachdem er festgestellt hatte, daß menschliche Hilfe hier vergeblich war. Der andere lag zusammengekauert an seiner Seite.
    Die Polizisten hielten die Menschenmenge in der nötigen Entfernung von dem Schauplatz, während der Chef der Geheimpolizei, Mr. T. B. Smith, eine genaue Untersuchung vornahm. Er fand eine Pistole auf dem Boden, eine andere unter dem zusammengekauerten Mann. Während dann die beiden Toten in den Wagen gebracht wurden, wandte er sich an Mr. Farrington.
    »Wollen Sie so liebenswürdig sein und mit mir nach oben kommen«, bat der bestürzte Millionär, »ich will Ihnen gern alles erzählen, was ich weiß.«
    Mr. T. B. Smith nahm einen besonderen Geruch wahr, als er in den Hausflur kam, sagte jedoch nichts darüber. Sein Geruchssinn war in einer außergewöhnlichen Weise entwickelt, aber er war ein taktvoller und verschwiegener Mann.
    Er kannte Farrington - wer kannte ihn nicht! - als seinen Nachbarn und als einen Mann von ungewöhnlichem Reichtum.
    »Ihre Tochter -«, begann er.
    »Mein Mündel, meinen Sie wohl«, verbesserte ihn Mr. Farrington, als er alle Lichter in seinem Wohnzimmer eingeschaltet hatte. »Sie ist nicht zu Hause; sie bleibt die Nacht über bei meiner Freundin Lady Constance Dex -kennen Sie die Dame?«
    Mr. Smith nickte.
    »Ich kann Ihnen leider nur wenig Informationen geben«, erklärte Mr. Farrington. Er war bleich und zitterte.
    Seine Verfassung erschien ganz natürlich für einen guten Bürger, der das Gesetz achtete und Zeuge eines so entsetzlichen Mordes gewesen war. »Ich horte Stimmen und ging zur Haustür hinunter - ich hatte die Absicht, einen Polizisten zu rufen -, dann hörte ich zwei Schüsse, die fast zu gleicher Zeit fielen; ich öffnete die Tür und sah die beiden Männer dort auf der Straße liegen, wie sie später auch von dem Polizisten gefunden wurden.«
    »Worüber sprachen die beiden denn?«
    Mr. Farrington zögerte.
    »Ich hoffe, daß ich nicht als Zeuge bei der Verhandlung dieses Falles zugezogen werde?« Aber Mr. Smith gab ihm in dieser Hinsicht keine Hoffnung. »Sie sprachen über den allbekannten Montague Fallock - einer drohte, ihn bei der Polizei anzuzeigen.«
    »Ja«, sagte Mr. Smith. Man konnte aus diesem »Ja« entnehmen, daß er die Zusammenhänge ahnte und verstand.
    »Und wer war der dritte Mann?« fragte er plötzlich. Auf Mr. Farringtons Gesicht kam und ging die Farbe.
    »Der dritte Mann?« stammelte er.
    »Ich meine den Mann, der die beiden erschossen hat. Es ist doch klar, daß sie von einer dritten Person getötet wurden. Man hat zwar zwei Pistolen gefunden, aber aus keiner von ihnen ist ein Schuß abgegeben worden. Das entnehme ich daraus, daß beide Waffen gesichert waren. Ebenso ist der Laternenpfahl, in dessen Nähe die beiden standen, durch ein Geschoß beschädigt worden, das keiner der Männer abgefeuert haben kann. Deshalb bin ich der Überzeugung, Mr. Farrington, daß noch ein dritter Mann zugegen war. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihr Haus durchsuche?«
    Ein leichtes Lächeln zeigte sich jetzt auf dem Gesicht des Millionärs.
    »Nicht das geringste. Wo wollen Sie mit Ihren Nachforschungen beginnen?«
    »Im Erdgeschoß - in der Küche.«
    Mr. Farrington führte den Detektiv die Treppe hinunter. Sie benützten die Dienertreppe, die in das Reich der abwesenden Köchin führte. Er drehte das elektrische Licht in dem Raum an, als sie eintraten.
    Es war nichts zu entdecken, was darauf hingedeutet hätte, daß jemand hier eingedrungen war.
    »Dies ist die Kellertür«, erklärte Mr. Farrington. »Hier ist die Speisekammer, und hier geht es zum Hofflur. Die Tür ist verschlossen.«
    Mr. Smith drückte die Klinke nieder, die Tür öffnete sich leicht.
    »Aber Sie sehen doch, daß sie nicht verschlossen ist«, sagte er und trat in den dunklen Gang.
    »Das kann nur eine Nachlässigkeit des Hausmeisters sein«, erwiderte Mr. Farrington erstaunt. »Ich habe strengsten Befehl gegeben, alle Türen zu schließen. Wenn Sie weiter untersuchen, werden Sie finden, daß die Hoftür verriegelt und mit einer Kette versehen ist.«
    Der Detektiv beleuchtete die Tür mit seiner Taschenlampe.
    »Das scheint mir nicht der Fall zu sein - sie ist nur angelehnt.«
    Mr. Farrington war außer sich.
    »Nur angelehnt?« wiederholte er.
    T. B. Smith trat auf den kleinen Hof hinaus. Man konnte von der Straße aus über eine kleine Treppe dorthin gelangen. Er ließ
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