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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt
Autoren: Clark Darlton
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Topthor, alle Fäden in der Hand zu halten - und er ahnte nicht, daß er nur noch eine Figur war, die selbst an einem Faden hing, an dem ein anderer zog: Perry Rhodan.
     
    *
     
    John Marshall, der Suggestor Kitai und Gucky saßen in ihrem Versteck und verfolgten mit ungeteiltem Interesse die Landung der Überschweren. Die Arbeit in der Werft ging weiter, als sei nichts geschehen. Borator hockte in seinem Büro und erließ neue Anweisungen. Bereits übermorgen sollte der Probestart stattfinden. Die Roboter arbeiteten auf Hochtouren. Ein Glück, daß die Goszuls sie nun unterstützten.
    Draußen senkte sich der Schatten eines Springer-Kampfbootes in das Tal herab. Kaum berührte es den Boden, quollen aus der Luke auch schon die mächtigen Gestalten der Überschweren. In ihren Pranken lagen schußbereit die Impulsstrahler. Die Raumanzüge waren geschlossen, aber das ausgefahrene Kommunikationsgerät ermöglichte eine direkte Verständigung.
    Borator sah auf, nickte wissend vor sich hin und stand auf. Kitais Wille lenkte ihn, als er ins Freie trat und den Überschweren entgegenging. Er zeigte nicht die geringste Spur einer Überraschung.
    „So seid Ihr also gekommen, Topthor, um das Schiff abzuholen? Hat Etztak Euch geschickt, Überschwerer?"
    Topthor ließ langsam seinen Strahler sinken, als er auf das gesprenkelte Gesicht des Technikers starrte. Sein Schutzanzug würde ihn vor der Ansteckung bewahren, davon war er überzeugt. Das unheimliche Gefühl aber, einem unbekannten und unberechenbaren Gegner gegenüberzustehen, wurde er deshalb nicht los.
    „Sie haben die Seuche, Borator?" fragte er und wich um einen halben Meter zurück. Mit einem Auge sah er, wie aus der Felsenwerft ein Trupp Goszuls mit einigen Arbeitsrobotern kam und - ohne sich im geringsten um die Überschweren zu kümmern - zur nächsten Halle ging. „Was haben die Eingeborenen hier zu suchen? Sind sie auch verseucht?"
    Borator nickte, als handelte es sich lediglich um ein vorübergehendes Unwohlsein.
    „Wir sind alle verseucht, aber das Gedächtnis besitzen wir noch. Der Zerfall des Gehirns tritt erst nach einigen Wochen ein. Bis dahin ist das Schiff fertiggestellt. Was die Goszuls angeht, so mußte ich sie beschäftigen. Die Robots allein hätten es nicht mehr geschafft, bevor ich - bevor ich meine Erinnerung verliere."
    Borator zeigte auf den in einiger Entfernung stehenden Kampfroboter.
    „Nicht nur ich, Topthor. Auch die Roboter verlieren ihr Gedächtnis. Man kann dann nicht mehr mit ihnen rechnen."
    Topthor war einen weiteren Schritt zurückgewichen. Er warf seinen Leuten einen warnenden Blick zu.
    „Wann ist das Schiff fertig, Borator?"
    „In einer Woche etwa. Ihr könnt es mitnehmen."
    „Und wann ... ich meine, wie lange dauert es noch, ehe Sie Ihre Erinnerung verlieren?"
    „Vielleicht schon morgen, ich weiß es nicht. Es wird gut sein, wenn Ihr euch darauf vorbereitet, die Arbeit hier zu übernehmen."
    „Die Arbeit übernehmen? Damit wir uns anstecken ...?"
    „Das ist bereits geschehen", sagte Borator gleichmütig.
    Hinter der Sichtscheibe seines Helmes wurde der Überschwere blaß. „Wir tragen Schutzanzüge!"
    Borator lächelte kalt. „Den trug ich auch, als der erste Fall im Tal bekannt wurde. Ihr seht selbst, was er nützte. Nein, Ihr müßt nun euer persönliches Wohl zurückstellen und nur daran denken, dieses Schiff zu retten. Es darf niemals in die Hände Fremder geraten."
    „Ein Bazillus kann niemals die Hülle eines Schutzanzuges durchdringen", kam Topthor auf das ihn am meisten interessierende Thema zurück. „Bevor wir in die Räume unseres großen Schiffes zurückkehren, setzen wir uns dem Vakuum aus. Jede Bakterie geht dann zugrunde."
    „Ihr könnt nur eure Anzüge dem Vakuum aussetzen, nicht aber eure Körper", entgegnete Borator kalt und sachlich. „Nein, macht euch keine falschen Hoffnungen. Ihr seid genauso verloren wie ich oder alle Roboter und Goszuls auf dieser Welt. Ihr könnt nur noch das Schiff in den Raum bringen und mit geöffneten Luken zum Transitionspunkt befördern. Dann müßt Ihr es seinem Schicksal überlassen. Die Springer werden es zu finden wissen - und vielleicht ist dann im Schiff keine Seuche mehr. Ihr aber, Topthor, werdet in einer Woche vielleicht schon nicht mehr euren Namen wissen ..."
    „Borator!" Die Stimme Topthors war mächtig, wie es seinem Körperbau entsprach. „Ich bin nicht hierhergekommen, um mir solchen Unsinn anzuhören. Hier in diesem Tal wird gearbeitet. Ich habe noch
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