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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes
Autoren: Friedrich Tenkrat
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weiterbrachten. Aber… Fehlanzeige.
    Als wir aus dem Haus traten, erblickten wir einen von Tyzacks Arbeitern. Einen alten, humpelnden Mann. Wir fragten ihn, ob er wüßte, wo wir seinen Boß finden könnten. Er hatte nicht die leiseste Ahnung.
    Enttäuscht setzten wir uns wieder in den Wagen und fuhren nach Managua zurück…
    ***
    Der Feuergott brach in ein höhnisches Gelächter aus, das weit durch die Tropfsteinwelt hallte. Kevin Jewesbury und Marion McNally überlief es eiskalt.
    »Flechtet sie auf das Flammenrad!« befahl der Dämon mit donnernder Stimme. Er wies mit seiner brennenden Hand in die Ferne.
    Dort entzündete sich mit einemmal ein gewaltiges Rad.
    »Einen schrecklicheren Tod habe ich euch nicht zu bieten!« höhnte der Feuergott. »Ihr werdet auf dem Flammenrad langsam verschmoren. Man wird euch die Knochen brechen. Ihr werdet Höllenqualen erleiden!«
    Jewesbury und McNally wurden von den dürren Händen, die sie immer noch festhielten, weitergereicht. Alle Tropfsteine lebten in diesem Augenblick auf eine grauenerregende Weise.
    Sie waren die Handlanger des Dämons.
    Sie zerrten die unglücklichen Männer dem Flammenrad entgegen. Jewesbury schüttelte entsetzt den Kopf. »Nein! Ich will nicht! Ich will so nicht sterben!«
    »Wer fragt dich, ob du willst!« herrschte der Dämon ihn an. »Du mußt! Weil du so unverschämt warst, mein Geheimnis lüften zu wollen!«
    Marion McNally stemmte seine Beine fest auf den Boden. Er wollte sich verzweifelt weigern, sich dem Flammenrad zu nähern. Aber die dürren Hände rissen ihn unbarmherzig vorwärts.
    Immer weiter auf das grell brennende Flammenrad zu.
    Da glaubte Jewesbury plötzlich die lebensrettende Idee zu haben. »Halt!« schrie er. »Halt! Ich habe noch etwas zu sagen!«
    Er durfte einen Augenblick stillstehen. Sein Gesicht war weiß wie ein Laken. Schweiß rann ihm in breiten Bächen über die zuckenden Wangen. Er wollte nicht sterben.
    Weder auf diese noch auf irgendeine andere Art.
    Er wollte leben. LEBEN!
    Und er sah im Moment nur noch eine einzige Möglichkeit, sein Leben zu erhalten. Er drehte sich um und sagte mit heiserer Stimme: »Mach uns zu deinen Dienern!«
    Marion McNally riß bestürzt die Augen auf. »Kevin! Kevin, bist du wahnsinnig geworden?«
    »Sei still!« blaffte Jewesbury.
    »Weißt du, was du da verlangst?«
    »Ich weiß, daß ich nicht sterben möchte!« erwiderte Kevin Jewesbury schneidend.
    »Dafür möchtest du dich zum Diener dieses Satans machen lassen? Junge, das kann doch nicht dein Ernst sein!«
    »Laß du dich meinetwegen aufs Flammenrad flechten. Ich versuche meine Haut auf jeden Fall zu retten.« Kevin Jewesbury starrte den Feuergott flehend an.
    Der Dämon schüttelte langsam den Kopf. Er lachte knurrend. »Ich pfeife auf dein Angebot, du elender Feigling. Wenn ich dich zu meinem Diener hätte machen wollen, dann hätte ich das längst getan. Du wirst sterben, genau wie McNally. Nimm dir ein Beispiel an ihm, du Hasenfuß. Er versucht wenigstens wie ein Mann zu sterben…«
    »Aber du brauchst doch Diener…«
    »Keine Waschlappen wie dich, Jewesbury!« rief der Dämon verächtlich. »Schafft sie fort!« donnerte er dann. »Aufs Rad mit ihnen. Ich will sie endlich sterben sehen!«
    Und die grausamen Hände packten im selben Moment wieder zu…
    ***
    Ich lenkte den LeSabre die Straße hinunter, die am Lago de Managua vorbeiführte. Plötzlich aufgeregtes Gehupe auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ein grauer Ford hielt an.
    Das war Jean-Claude Fravals Wagen. Alicia Montilor sprang aus dem Fahrzeug und überquerte die Straße. Ich hatte unseren Buick ebenfalls zum Stehen gebracht und drehte das Seitenfenster nach unten.
    Alicias Gesicht wies graue Hektikflecken auf. »Jean-Claude erinnert sich wieder«, stieß sie hastig hervor.
    Sie sagte, ich solle hinter ihr herfahren. Dann lief sie zum Ford zurück und wendete. Die Pneus des Wagens, der mit hoher Geschwindigkeit durch eine enge Kurve gezogen wurde, quietschten schrill.
    Auf dem Beifahrersitz entdeckte ich Fraval.
    Die junge Frau steuerte den Hafen an und blieb knapp vor der Kaimauer stehen. Ich ließ den LeSabre neben dem Ford ausrollen. Suko und ich stiegen aus. Nebenan verließen Alicia und Fraval ihr Fahrzeug.
    Der Franzose kam um unseren Wagen herum. Er strahlte glücklich. »Ich dachte schon, es würde mich nicht mehr einfallen. Aber nun kann ich mich doch wieder erinnern, Mr. Sinclair. Ich kann Ihnen sagen, wo sich der Einstieg in das Reich des Dämons
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