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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster
Autoren: Susanne Wiemer
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ist ein Verbrecher, ein Satan.«
    Philippa schauerte.
    »Und was können wir tun?« fragte sie tonlos.
    Hallinger hob die Schultern. »Ich habe bereits an einen Bekannten telegrafiert, der mehr von diesen Dingen versteht als ich, aber ich weiß nicht, ob es etwas nützt. Wir müssen diesen Unbekannten finden, ehe er zum Ziel kommt.« Er zögerte und biß sich auf die Unterlippe. »Vielleicht sollten wir noch einmal versuchen, ihn zu orten.«
    Philippa nickte langsam. »Ich sehe nicht, warum es nicht gehen sollte. Ich habe schon oft telepathische Verbindungen aufgenommen.«
    »Du bist bereit dazu?«
    »Natürlich. Kein Risiko kann größer sein als die Gefahr, daß die Monster der äußeren Dimension die Erde heimsuchen.«
    Sie war bereits aufgestanden. Hallinger ging zu ihr, legte den Arm um ihre Schultern. Sanft führte er sie zu dem flachen Ledersofa hinüber, schloß alle Vorhänge und zündete eine Kerze an, während Philippa sich ausstreckte.
    Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hände.
    »Du mußt vorsichtig sein«, sagte er ruhig. »Ich glaube nicht, daß ein Medium selbst in tiefster Trance die Kraft besitzt, die Pforte zu sprengen, aber wenn du wieder in den Sog dieses anderen gerätst – wer weiß! Aller Wahrscheinlichkeit nach befindet er sich in unserer unmittelbaren Nähe – dann müßtest du ihn leicht orten können, wenn du dich ganz auf ihn konzentrierst. Also versuchen wir es…«
    Philippa nickte.
    Ihr Blick heftete sich auf Gordon Hallingers Augen. Er brauchte nichts zu sagen, er benötigte auch keinerlei Hilfsmittel wie pendelnde Kugeln und ähnliches. Der Blick und die leichte Berührung der Hände genügten ihnen, um ihre geistigen Kräfte zu synchronisieren, und auch diesmal dauerte es nur Sekunden, bis sich das Medium in tiefer Trance befand.
    Dr. Hallinger beobachtete Philippas Gesicht.
    »Sprich«, forderte er. »Sprich! Was siehst du?«
    Das Medium atmete tief. »Da ist Schweigen und Leere! Als seien die Geister der Toten zurückgewichen, geflohen.« Philippa machte eine Pause, ihre Augen bewegten sich unruhig unter den halb geschlossenen Lidern. »Da ist etwas Unheimliches, Gefährliches. Eine böse Intelligenz streift durch die Räume des Zwischenreichs. – Jetzt… jetzt spüre ich sie! Es ist ganz nah! Ich sehe ein Haus – einen Keller …«
    »Wo, Philippa? Wo?«
    »Ich – weiß nicht. – Ich sehe nur den Keller. Nackte Mauern… Kerzen … Da ist etwas Schreckliches in diesem Keller! Etwas, das nicht in diese Welt gehört! Ich spüre es … Es zieht mich an, will mich verschlingen. Nein … nein …«
    »Philippa!« Hallinger beugte sich vor, starrte in ihre leeren Augen.
    Fast körperlich konnte er die Gefahr fühlen. »Komm zurück, Philippa! Wach auf! Du mußt…«
    »Nein! Ich kann nicht…« Ihr Atem hatte sich beschleunigt, Schweiß stand auf ihrer Stirn. »Da ist – ein Buch! Ich sehe es. Da ist…«
    »Philippa! Philippa!«
    Sie stöhnte, wand sich wie unter Qualen. Schweiß strömte über ihr Gesicht, die Augen brannten in einem unheimlichen Feuer, und sie zitterte an allen Gliedern.
    »Das Buch!« ächzte sie. »Ich sehe das Buch der…«
    Sie warf den Kopf zurück.
    Mit einem wilden Ruck entzog sie ihm ihre Hände. Ein gellender, sich überschlagender Schrei brach über ihre Lippen, sie bäumte sich auf, und dann sank sie kraftlos zurück und rührte sich nicht mehr.
    Dr. Hallinger spürte den Schrecken mit jeder Faser.
    Er beugte sich über Philippa, schüttelte sie. Ihr Körper war starr.
    Sie atmete noch, die Brust hob und senkte sich regelmäßig, aber ihre Augen blieben geschlossen.
    In der nächsten Stunde versuchte Gordon Hallinger alles, um das Medium aus der Trance zu wecken – vergeblich.
    Philippa Conde lag in tiefer Bewußtlosigkeit. Ihr Geist schien den Körper verlassen zu haben, sich in unvorstellbaren Fernen zu befinden – und Hallinger mußte sich eingestehen, daß er kein Mittel wußte, um ihn zurückzuholen…
    ***
    Zamorra war bewußt, daß sein Geist die Sphäre von Raum und Zeit verlassen hatte und sich in einer anderen Dimension befand.
    Dr. Hallingers Telegramm und die Berührung des Amuletts hatten das bewirkt – und der Professor begriff, daß es eine ungeheuer große Gefahr sein mußte, die da irgendwo auf der Welt entstanden war. Dunkelheit umgab ihn, eine Art wabernder Nebel. Losgelöst von den Fesseln des Körpers bewegte er sich durch endlose Räume, unfähig, sich zu orientieren, und das Gefühl der Bedrohung wuchs und wurde zu
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