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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf
Autoren: Jason Dark
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die Erde, so paßten sie sich an. Sie nahmen menschliche Gestalten an, und für einen Normalbürger war es unmöglich, sie zu erkennen. Es mußten wirklich Dinge geschehen, die einen Dämon auch identifizieren konnten. Wie zum Beispiel eine Fotographie.
    John Sinclair war jedoch sicher, daß sich der Dämon jetzt – wo er in seiner eigenen Dimension war – ihm zeigen würde. Es würde ihm sicherlich Spaß machen, dem Geisterjäger sein wahres Gesicht zu präsentieren. Dieses Aussehen war oft so schrecklich, daß zahlreiche Menschen einen Schock bekamen, wenn sie damit konfrontiert wurden.
    Der Oberinspektor hielt sich immer dicht an der Wand des Treppenhauses. Als er den nächsten Absatz erreichte, stutzte er plötzlich.
    Auf dem Absatz lag ein Mann!
    Drei Stufen weiter entdeckte John eine zweite Gestalt. Die beiden Männer mußten von der magischen Sperre überrascht worden sein und waren in einen tiefen Schlaf gefallen.
    John wußte nicht, daß es zwei von Alex Tarras’ Unterhändlern waren, die bei ihrem Boß abrechnen wollten.
    Der Geisterjäger ging weiter. Drei Stockwerke hatte er schon hinter sich gebracht. Er hatte erfahren, daß Tarras im obersten residierte, und nun lag der letzte Absatz vor ihm.
    John hoffte natürlich, den Gangsterboß ausschalten zu können, bevor er sich dem Dämon stellte.
    Die letzte Treppe war ausgebaut worden. Sie mündete vor einer Tür, die zu Tarras’ Domizil führte.
    Die Tür war nicht verschlossen. Sie stand spaltbreit offen.
    Sinclair wurde mißtrauisch. Er konnte in den dahinterliegenden Raum hineinpeilen, sah aber von Tarras nicht den Rockzipfel. Wahrscheinlich hielt sich der Gangsterboß in seinem Büro auf, denn John konnte nur in einen Vorflur sehen.
    Mit der linken Hand drückte John Sinclair die Tür weiter auf, in der rechten hielt er seine Beretta. Sie war mit geweihten Kugeln geladen, und nur diese Silbergeschosse stellten für viele Dämonen eine wirkliche Gefahr dar. Allerdings oft nur für die unteren Chargen in der Dämonenhierarchie. Ranghöhere Dämonen waren dagegen schon gefeit. Sie hatten eben auch dazugelernt und sich angepaßt.
    Der Geisterjäger schlüpfte in eine große Diele.
    Er machte einen Schritt, den zweiten…
    Dann gab es einen ungeheuren Ruck.
    John, der mit allem gerechnet hatte, wurde völlig überrascht. Er war in ein starkes Magnetfeld geraten. Eine technische Spielerei, die sich Tarras ausgedacht hatte, die dem Geisterjäger allerdings zum Verhängnis wurde.
    Die Beretta wirbelte förmlich aus seinen Fingern. Sie flog durch die Luft, prallte gegen eine Wand und blieb dort kleben.
    John war konsterniert. Er brauchte Sekunden, um seine Lage neu einzuschätzen, und er ärgerte sich, daß er in diese technische Falle gelaufen war.
    John Sinclair lief auf die Magnetwand zu, wollte die Waffe wieder an sich reißen, da flog mit einem Ruck eine der drei Türen auf.
    John wirbelte herum. Er sah sich Laszlo, dem Rumänen, gegenüber.
    Ein teuflisches Grinsen flog über das Gesicht des hochgewachsenen Mannes. Eine gedankenschnelle Bewegung mit beiden Armen, und die nadelspitzen Messer schossen unter den Manschetten hervor.
    Mit diesen Waffen verstand Laszlo umzugehen. Er war darin ein Meister seines Fachs.
    Langsam kam er auf John Sinclair zu…
    ***
    Die Zeit verging und nichts geschah. Nach außen hin wirkte Suko völlig ruhig, doch seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Sie drehten sich immer wieder um John Sinclair. Würde er kommen? Und würde er auch in die Falle des Dämons laufen? Es war schon eine verdammte Situation. Bisher wußten weder John noch Suko, wie stark der Dämon wirklich war. Er hatte es prächtig verstanden, sich aus den Kämpfen herauszuhalten. Aber in nächster Zeit mußte er einfach zeigen, welche Kräfte in ihm steckten. Dann war er gezwungen, sich zum Kampf zu stellen.
    Alex Tarras war äußerst nervös. Er wanderte unruhig vor dem großen Fenster auf und ab. Hin und wieder warf er einen Blick durch die Scheibe hinaus in die wabernde Nebelwand, die noch immer wie ein dichter Vorhang das Haus umschloß.
    Auch Tarras schien sich seine Gedanken zu machen. Und es waren kaum siegessichere, das konnte Suko deutlich an seinem flackernden Blick ablesen.
    Laszlo blieb nach außen hin ruhig. Er ließ Suko jedoch keine Sekunde aus den Augen. Er sah in dem Chinesen einen Rivalen, und das gab er ihm auch zu verstehen.
    Tai Wong saß in einer Ecke auf dem Stuhl. Er hatte die Hände gegeneinander gelegt und den Kopf gesenkt.
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