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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm
Autoren: Kurt Mahr
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Rückfenster hinausgesehen; aber da gab es offenbar niemanden, der ihnen folgte. Er hätte sich dann überaus geschickt anstellen müssen - und diese Möglichkeit schloß Tako nicht aus.
    Der Konferenzraum war vorbereitet. Tako gab Anordnung, daß er und Mr. Laffitte nicht gestört sein wollten. Sie setzten sich an den kleinen, niedrigen Tisch, und Tako wurde sofort aktiv. Er nahm Laffitte unter den Einfluß des arkonidischen Hypnostabs und diktierte seine Forderungen. „... die Wandung einer Kugel von exakt 310 m Durchmesser mit einer Wandstärke von 0,75 m. Aus Ferroplastik a-10 mit Wolframzusatz, lieferbar in bequem transportablen Einzelteilen. Über die Art der Lieferung werden Sie genaue Informationen von mir erhalten. Als Gegenleistung läßt Ihnen mein Auftraggeber einen sogenannten Antigrav-Generator zukommen. Das Gerät ist in der Lage, der Wirkung eines Gravitationsfeldes bis zu einer Stärke von zehnfacher Erdenschwere entgegenzuarbeiten und es aufzuheben. Das Gerät repräsentiert einen Wert, der Sie für die Ferroplastikplatten mehr als entschädigt. Merken Sie sich jedoch, daß ich auf dem Liefertermin bestehen muß. Sie liefern entweder bis in vier Wochen oder unsere Abmachungen sind ungültig. Einen schriftlichen Vertrag wird es nicht geben. Wir haben volles Vertrauen zueinander."
    Tako stand auf. Laffitte starrte ihn mit trübem Blick an, der Leuten unter hypnotischem Einfluß eigen ist. „Sollten Sie jemals auf die Idee kommen", schloß Tako lächelnd, „ich sei ein Agent der Dritten Macht, dann vergessen Sie es wieder! Ich bin Beauftragter der Asiatischen Föderation, die, wie Sie wissen, auf dem Gebiet der Entwicklung von Ferroplastiken im Rückstand ist. Die Ferroplastikkugel wird zur Umhüllung eines großen Spaltreaktor-Neubaus gebraucht. Das ist alles, Mr. Laffitte. Ich hoffe, der Auftrag wird zur Zufriedenheit meines Auftraggebers erledigt. Hier sind die Bestimmungen für die Ablieferung."
    Er händigte Laffitte einen Stapel Blätter aus, die er selbst am vorherigen Tag mit einer vom Hotel geliehenen Schreibmaschine beschrieben hatte. Er schaltete das Gerät ab und sah, wie Laffitte seinen normalen Gesichtsausdruck zurückgewann. Laffitte stand auf und reichte Tako die Hand.
    „Ich freue mich, daß wir so schnell zu einem Einverständnis gekommen sind", sagte er. „Ich werde die Angelegenheit noch heute dem Aufsichtsrat vortragen; aber ich denke, er wird keine Schwierigkeiten machen. Immerhin erhalten wir einen fürstlichen Gegenwert."
    Tako öffnete die Tür des Konferenzraumes. Der Gang draußen war leer. Durch ein breites Fenster an der Frontseite fiel Sonnenlicht herein und spiegelte sich im blanken Bodenbelag."
    „Vergessen Sie nicht", bat Tako, „mich vom Beschluß Ihres Aufsichtsrates in Kenntnis zu setzen! Mein Auftraggeber ist an einer schnellen Lieferung sehr interessiert. Ich möchte mich an eine andere Stelle wenden, wenn Ihre Firma nicht interessiert ist."
    Laffitte winkte lachend ab. „Haben Sie darum keine Sorge! Es geht alles in Ordnung. Ich gebe Ihnen heute abend noch Bescheid."
    Tako brachte Mr. Laffitte bis zum Lift. Als die Kabine abgefahren war, eilte er zu dem Frontfenster und sah hinaus. Laffitte trat unten aus der Halle und winkte einem Taxi. Er sah sich kein einziges Mal um, sondern stieg ein und fuhr davon.
    Tako wartete. Fünf Minuten später löste sich vom Rand der gegenüberliegenden Straße ein unauffällig gestrichener Wagen, gewann die Straßenmitte und schoß in derselben Richtung davon wie Laffittes Taxi.
    Nachdenklich kehrte Tako auf sein Zimmer zurück. Der graue Wagen, den er gesehen hatte, war kein Beweis dafür, daß hinter Laffitte jemand hergekommen war, der auf ihn aufpaßte - aber man konnte nie wissen ... Tako ließ sich von seinem Zimmer aus mit der Ferroplastics Ltd. verbinden. Die Stimme einer freundlichen Frau meldete sich. „Mein Name ist Yamakura", sagte Tako. „Ich hatte bis vor wenigen Minuten die Ehre, mit Ihrem Herrn Laffitte über einen größeren Auftrag zu verhandeln. Mr. Laffitte gab mir zu verstehen, daß er sofort eine Aufsichtsratssitzung einberufen wollte. Es ist möglich, daß ich nachher noch einmal anrufen muß, um Ihren Herren weitere Informationen zu geben. Kann ich das über Ihre Stelle tun - ich meine: Tagt der Aufsichtsrat in Ihrem Hause?" „Sie können ihn über mich jederzeit erreichen, Mr. Yamakura", antwortete die Stimme. „Der Sitzungssaal liegt hier im Haus, nicht weit von mir." „Ich danke Ihnen sehr",
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