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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy
Autoren: Ali McNamara
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solange du das möchtest. Darum vermache ich nun dir, Miss Darcy Fiona McCall, all meinen weltlichen Besitz, inklusive meiner Insel – meiner Tara.‹«
    Allen – auch mir – fehlen die Worte.
    Dann bricht spontan ein tosender Applaus aus, und nach und nach bin ich umringt von all den Leuten, mit denen ich in den vergangenen sieben Monaten zusammengelebt habe und ohne die ich mir plötzlich mein Leben gar nicht mehr vorstellen kann.

Epilog
    »Asche zu Asche und Staub zu Staub«, erklärt Dermot und schaut über die Klippen aufs Meer hinaus.
    »Dermot, was redest du denn da?«, frage ich. »Das sagt man doch, wenn jemand begraben wird, und nicht, wenn man die Asche eines Verstorbenen verstreut.«
    »Keine Ahnung«, erwidert Dermot eingeschnappt. »Ich habe so etwas noch nie gemacht. Was sagt man denn dann?«
    »Du solltest etwas Tiefgründiges, Nettes über den Verstorbenen sagen«, mischt sich Megan ein und schiebt sich ihre Mütze aus den Augen, damit sie mich sehen kann. »Das stimmt doch, Darcy, oder?«
    »Ja«, nicke ich ihr zu. »Stimmt genau, Megan.«
    »Na dann«, erwidert Dermot, schlingt sich die Arme um den Leib und klopft mit den Handschuhen an seinen Händen gegen die Arme, um sich warm zu halten. »Beeil dich und sag etwas Tiefgründiges, Darcy. Mitten im Winter ist es nämlich nachts verdammt kalt hier draußen.«
    Eamons letzte Anweisungen in seinem Testament lauteten, seine Asche über den Klippen zu verstreuen, wo wir schon Mollys Asche bei unserem ersten Besuch auf Tara verstreut hatten. Der einzige Unterschied ist, dass er sich dafür eine klare Nacht mit Mondschein ausgesucht hat.
    Darum sind nun Dermot, Megan, meine zwei Hunde und ich an einem eiskalten Dezemberabend in der ersten sternenklaren Nacht, die wir seit einer Ewigkeit auf Tara haben, auf die Klippen geklettert.
    Während ich dastehe und überlege, was ich sagen soll, erinnere ich mich plötzlich wieder.
    »Ich weiß etwas!«
    »Dann beeil dich ein bisschen«, erwidert Dermot, dessen Atem ungeduldige weiße Wölkchen in der kalten Nachtluft bildet.
    »Megan, ist die Urne parat?«, frage ich.
    »Ja, die ist hier«, erwidert sie. Ein paar rote Fäustlinge recken eine schlichte schwarze Urne in die Höhe.
    »Na gut, dann fangen wir mal an.« Ich räuspere mich.
    »Mögen die Hügel Irlands dich umarmen
    Mögen seine Flüsse und Seen dich segnen
    Möge das Glück der Iren dich umgeben
    Möge der Segen des heiligen Patrick dich schützen.«
    Das ist der gleiche Segen, den Eamon vorgetragen hat, als wir vor beinahe einem Jahr Mollys Asche dem Wind übergeben haben. Nur ist es dieses Mal Eamon, der vom Wind gepackt und in den Himmel gewirbelt wird, um sich mit Molly zu vereinigen, nachdem ich Megan zugenickt habe, die Urne zu leeren.
    »Seht!«, ruft Megan und deutet zum Himmel hoch. »Eamons Stern ist aufgegangen!«
    »Das ist jetzt dein Stern«, erinnere ich sie. »Eamon hat ihn dir geschenkt, weißt du noch?«
    »Ich werde mir etwas wünschen«, erklärt Megan und kneift die Augen fest zusammen.
    Als ich zu dem hell leuchtenden Stern aufschaue, merke ich, wie hinter Megans Rücken eine Hand ausgestreckt wird, die mir sanft den Handschuh abstreift. Als sich dann eine warme Hand fest um die meine legt, spüre ich wieder, wie sich das beruhigende Gefühl von Geborgenheit in mir ausbreitet.
    Im Mondlicht lächele ich Dermot zu, der liebevoll meine Hand drückt.
    »Was hast du dir gewünscht, Megan?«, fragt Dermot, der seinen Blick einen Moment lang von mir losreißt, um zu seiner Tochter hinunterzuschauen.
    »Das darf sie dir doch nicht verraten, weil es sonst nicht wahr wird!«, erwidere ich lächelnd.
    Megan schaut zu uns beiden auf, wie wir händchenhaltend im Mondlicht dastehen, und grinst. »Wisst ihr was? Ich glaube, mein Wunsch wird schon wahr.«
    Plötzlich knackt und krächzt es in Dermots Tasche, und Roxis Stimme ertönt. »Wie funktioniert denn dieses dumme Ding hier …? Ah, okay, jetzt hab ich’s … Mr Cowell, bist du da? Over.«
    Dermot verdreht die Augen. »Können wir nicht mal einen Augenblick allein sein?«, fragt er genervt und greift in seine Jackentasche, um das Walkie-Talkie hervorzuholen. »Ja, Roxi, ich höre. Was gibt es?«
    »Wir haben hier drüben ein Problem, um das du dich kümmern musst. Ähm, over.«
    »Um welches Problem handelt es sich?«
    »Ähm … keine Ahnung.« Roxis Stimme klingt kurz etwas gedämpft, als müsse sie sich mit irgendwem besprechen. »Aber ich glaube, du solltest wirklich schnell
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